Warum gibt es immer so viel Aufregung um dunkelhäutige oder homosexuelle Darsteller?
Schnell heißt es dann, ein Film wäre zu "woke", usw.
Die Aufregung zeigt in meinen Augen eigentlich eher, dass es für viele anscheinend immer noch nicht selbstverständlich ist, solche Menschen zu sehen.
Ich finde es echt oft absurd: Gibt es irgendwo eine "Mohrenstraße", dann wird schwarzen Aktivisten oft gesagt, sie sollen sich mal nicht so aufregen. Wird in einem Disney-Film eine Hauptrolle dunkelhäutig besetzt, dann geht das Abendland unter, dann ist das für viele ein Skandal.
Viele meinen auch, wenn James Bond schwarz wird, boykottieren sie die Reihe.
Wenn man jetzt historische Personen falsch darstellt, kann man das kritisieren. Aber bei fiktiven Personen ist es doch eigentlich irrelevant.
Wenn manche Leute sich z.B. drüber aufregen, dass die 7 Zwerge plötzlich sensibel dargestellt werden, dann zeigt das eher, dass die Leute wenig Wissen um die Genese von Märchen haben. Märchen sind keine dogmatisch feststehenden Geschichten und sie haben sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert.
Wie seht ihr das alles?
4 Antworten
Ich wäre dafür, dass Hans im Glück von einer bisexuellen Mongolin mit krausem Haar gespielt wird
oder
Aschenputtel von zwei schwulen Stiefbrüdern aus Arabien, der eine reitet dann zum Schloss des Emir von Kubei, tanzt und verliert auf dem Nachhauseweg seine Strumpfhose
oder noch besser
den nächsten James Bond mit einer kleinwüchsigen lesbischen schwarzen Frau zu besetzten? Die darf natürlich keinen Alkohol trinken, muss Vegetarierin sein und mit dem Fahrad zum Einsatz kommen und sit mit Wattbäuschen bewaffnet.
Und im Hintergrund spielt das Geissdörfer Bi Duo das Lied von den lustigen Holzhacker-Madln - natürlich umringt von schwulen, blondgefärbten schwarzen Männern im Tütü und schuhplatelnd mit High Heels
Weil es Buchvorlagen und eindeutige Beschreibungen der Protagonisten gibt und weichgewaschene Gesellschaftsspiegelungen in diesem Falle zum kotzen sind. Ein Buch erzeugt eine Welt im Kopf im Sinne des Autoren für den Leser. Wer ein schwarzes Schneeweisschen oder eine Frau als Bond haben will, soll sein eigenes Buch schreiben. Es gibt auch bei alten Büchern so etwas wie ein Copyright, und wenn es nur ein moralisches ist.
Ich finde, das macht keinen Unterschied. Die Überlieferungen sind nun mal so wie sie sind.
Daran im Sinne der Wokeness rumzuschrauben, verfälscht die Atmosphäre und beraubt sie jeden Charmes.
Du willst doch sicher auch nicht, dass die Bibel inklusiv umgeschrieben wird, oder?
Es wäre kein Thema, wenn man sowas "natürlich" verkaufen würde. Stattdessen wird dann überall Werbung gemacht mit "wir wollten dies oder jenes zeigen und hihihihi. Diversität hier, Diversität da tralalala"
Gerade bei Disney ist das halt ein reines Marketingspiel.
Niemand würde sich darüber aufregen wenn man ein originales Märchen so oder so machen will.
Bei Schneewittchen geht es aber um ein Remake/Reallifeverfilmung eines bestehenden Animationsfilms - die Leute haben die verständliche Erwartungshaltung dass es dann auch so Originalgetreu wie möglich ist.
Die 7 Zwerge sind ja keine 7 Zwerge mehr. Sie sind ein Zwerg und 6 Diversitätsrollen, die auf Biegen und Brechen so haben besetzt werden müssen.
Dir ist bekannt, dass insbesondere kleinwüchsige Schauspieler hier angep*sst sind, dass es konstant heißt "Naja hier mehr Menschen von x und hier mehr Menschen von y, damit es schön gemischt ist". Und dann in dem EINEN Moment, wo es wirklich eine FÜR SIE GEMACHTE Rolle gibt...schreibt man alles um? Schneewittchen ist jetzt Schneelatina? Naja.
Gegen Diversität spricht nichts. Aber es sollten Rollen für diese Diversität geschaffen werden. Nicht die Diversität in ein bestehendes Korsett zwängen, in welche sie nicht rein passt.
Vergleich auch : Nehmen wir an es gäbe einen Film zu Speedy Gonzales. Denkst du ein weißer Schauspieler, dem zudem auch beide Beine amputiert worden sind, würde hier sinnvoll reinpassen? (wir lassen jetzt für das Beispiel mal außen vor, dass Speedy ohnehin im gewissen Maße eine stereotypische Karikatur ist, darauf will ich nicht hinaus).
Wieso nicht eine Story drehen wie ein Mann mit sehr vielen körperlichen Handicaps im Leben bei den Paralympics gewonnen hat? Da wird doch ein besserer Schuh draus, oder nicht?
Ist Speeey Gonzales nicht ne Maus? Ich verstehe das Beispiel grade nicht.
Es ist falsch, das Aussehen bekannter Figuren zu ändern.
Arielle ist nicht irgendeine Meerjungfrau, sondern eine bestimmte Person mit festgelegtem Äußeren. Das spielt es keine Rolle, ob eine Person fiktiv ist oder nicht.
Disney hätte das nicht ändern dürfen. Man sieht, dass sie sich keine Gedanken machen, sondern nur bei manchen Zielgruppen punkten wollen.
Dasselbe gilt für die 7 Zwerge. Sie sind ein fester Bestandteil des Märchens und es gibt keinen Grund, keine passenden Schauspieler zu nehmen. Für Zwerge in Fantasyfilmen geht das doch auch.
Märchen hat nun aber niemand als Autor geschrieben, sondern sie wurden weitergegeben und von den Gebrüder Grimm aufgeschrieben.