Warum gehen fast keine jungen Leute mehr in die Kirche?
Ich sehe nur noch alte Menschen dort.
Vor ein paar Jahrzehnten war das noch ganz anders.
Warum hat sich das so schnell und plötzlich geändert?
19 Antworten
Hallo,
ich könnte mir vorstellen das die älteren Leute in der Kirche mehr Halt finden fürs Leben da bei ihnen in dem Alter schon viele Freunde verstorben sind. Während junge Leute ihren Halt vielleicht eher durch Freunde und Internetbekanntschaften bekommen im Leben. Dazu kommen noch die Skandale der Kirche wie sie mit sexuellen Missbrauch in den eigenen Reihen umgeht. Das alles trägt nicht dazu bei, dass Leute jetzt Reihenweise wieder in die Kirche rennen. Das schafft kein Vertrauen. Deshalb gibt es so viele Austritte aus der Kirche denke ich mal da viele die Kirche nicht mehr als zeitgemäß erleben.Dazu kommt noch die Geschichte der Kirche die an vielen Stellen auch grausam war und das führt dazu, dass manche Leute der Kirche kritisch gegenüber stehen.
Geht der Staat (Schulen), gehen Organisationen (Heime, Vereine) oder Private besser mit den Skandalten um? Ich sehe es nicht so.
Der Hauptaustrittsgrund ist das Geld. Keine Vermutung, sondern direktes Wissen.
Junge Leute haben mit wenigen Ausnahmen zur Kirche kein Verhältnis.
Da wird nichts geboten, was deren Interessen nahekommt.
Wo sind die denn z.B. hier in und rund um Köln, diese Hunderttausende?
Traditionen werden über Bord geworfen einerseits und die Glaubwürdigkeit der christlichen Botschaft, verkündet durch Kirchen, ist oft nur ungenügend gegeben. Es fehlt in Kirchen an einem lebendigen Bezug zum Glauben an Gott. Dieses einfache "nur für wahr halten" reicht vielen jungen Menschen nicht. Dafür habe ich Verständnis.
Ich will mal versuchen, aus meinem Referat, welches ich letztes Jahr in einem Zeltlager vor jungen Menschen gehalten habe, eine Zusammenfassung zu schreiben.
Also, es gibt meiner Meinung nach viele Gründe, warum heute weniger junge Menschen in die Kirche gehen als ältere Menschen. Diese lassen sich wahrscheinlich auf verschiedene gesellschaftliche,
kulturelle und persönliche Gegebenheiten zurückführen. Ich will mal meine Gründe schreiben:
1)Viele Gesellschaften, insbesondere in Europa, werden zunehmend Werteorientierter. Die Religion spielt in vielen jungen Leben nicht mehr die gleiche Rolle wie früher, da die Menschen ihre Werte und Weltanschauungen zunehmend außerhalb religiöser Institutionen entwickeln.
2)Individualisierung des Glaubens: Junge Menschen von heute möchten ihren Glauben und ihre Spiritualität individuell gestalten, anstatt einer organisierten Religion zu folgen. Sie bevorzugen oft alternative spirituelle Praktiken, wie Yoga, Meditation oder persönliche Reflexion über den traditionellen Kirchgang.
3) Ablenkungen durch PC,Handy und co: Das digitale Zeitalter hat neue Möglichkeiten für Gemeinschaft und Unterhaltung geschaffen. Viele junge Menschen verbringen ihre Zeit lieber in sozialen Medien oder Online-Communities, was die Bedeutung physischer Gemeinschaftsorte wie Kirchen verringern kann und so die Sichtweise der Religionen verändert.
4) Die zunehmende Kritik an religiösen Institutionen: In vielen Teilen der Welt haben Skandale, etwa in der katholischen Kirche, sowie der Umgang mit Themen wie Abtreibung, Geschlecht Orientierte Themen z.B. Homosexuelle und lesbische Richtungen, Frauenrechten und wissenschaftlichen Fortschritten das Vertrauen vieler junger Menschen in religiöse Institutionen erschüttert und in Frage gestellt.
5) Veränderte Lebensstile: Die moderne Gesellschaft hat oft einen schnelllebigen und hektischen Lebensstil. Arbeit, Studium, Familie und soziale Verpflichtungen lassen weniger Raum für regelmäßige kirchliche Aktivitäten. Heute werden die Sonntage oft als freier Tag für Freizeitaktivitäten und Familien genutzt.
6) Kulturelle Vielfalt: Junge Menschen wachsen in einer zunehmend globalisierten Welt auf, in der sie mit unterschiedlichen Glaubenssystemen und Weltanschauungen in Kontakt kommen. Das führt oft dazu, dass sie eine eher offene und flexible Haltung gegenüber Religion entwickeln und sich weniger an eine Glaubensrichtung der Eltern oder der Gesellschaft verbunden fühlen.
Diese Punkte haben meiner Meinung nach dazu geführt, dass der Kirchenbesuch unter jungen Menschen im Vergleich zu älteren Generationen abgenommen und sich verändert hat.
Ich erzähle mal etwas über meiner Großmutter. Sie ist Gläubiger Christ gewesen. Der Glaube hat sie in der Jugend im Dorf an verschiedenen Aktivitäten teilhaben lassen. Es gab Frauen-Arbeitskreise in denen sich die Frauen wöchentlich getroffen haben. Die sich damals und besonders in den Kriegsjahren gegenseitig geholfen haben. Also eine Glaubens-Gemeinschaft. Sie hat sich zusätzlich dem Kirchenchor angeschlossen und ihre Freizeit war der Übungsabend. Sie strahlte eine innere Ruhe und Gelassenheit aus. Sie hatte keine Angst vor ihrem Tod.Wenn sie Probleme hatte, hat sie sich den Pfarrer anvertraut. Meine Großmutter ist bis zu ihrem Tod mit 100 Jahren ein Gläubiger Mensch geblieben und friedlich eingeschlafen.
1) NUR Europa! Weltweit nimmt die Zahle der Christen stark zu.
2) Die jungen Leute sind durchaus an religiösen Themen interessiert. Sonst gäbe es in Freikrichen nicht so viele junge Leute.
3) In den sozialen Medien findet Kirche für junge Leute statt. Siehe youtube mit Lobpreiskanälen für junge Christen mit über 50.000 Abonnenten.
5) Das ist genau das, weshalb Kirchen für jungen Leute so attraktiv geworden sind. Siehe ICF in Deutschland.
Hallo,
ich glaube die ,,jungen Leute" haben einfach andere Sachen zu tun die einfach mehr Prioritäten haben. Ich gehe aber tatsächlich auch seit neusten regelmäßig in die Kirche. Das liegt aber auch daran das ich bald Konfirmiert werde und daher 22 Unterschriften brauche (diese kriegt man wenn man in einem Gottesdienst war). Ich war vor meinem Konfiunterricht auch fast nie in der Kirche. Nach meiner Konfirmation werde ich auch ab und zu in die Kirche gehen (finde es eigentlich sehr interessant).
Ich hoffe ich konnte dir weiter helfen :)
LG und dir noch einen schönen Sonntagnachmittag
Die Ausnahmen sind Hunderttausende. Zu sehen auf youtube und in den Freikirchen.