Was kann die katholisch Kirche machen, damit es für junge Menschen attraktiver wird?

16 Antworten

Mich persönlich hat Religion immer sehr interessiert und ich bin religiös erzogen worden. Diese Rituale und die Feste zu Hause und in der Kirche haben mir gefallen.

Mit 9 Jahren kam ich aber in ein katholisches Internat, welches von Nonnen geführt wurde. Dort war es sehr streng und man wurde weltfremd und zu einseitig erzogen. Wenn man sich nicht an Regeln gehalten hat, wurde man sehr hart bestraft, manchmal auch körperlich. Wir mussten 4 x die Woche zum Gottesdienst und hatten kaum Freizeit. Wir hatten kleinerlei Privatsphäre und wurden immer bewacht und waren unter Aufsicht.

Gott und Jesus war allgegenwärtig und das war mir einfach zu viel. Ich wandte mich immer mehr ab und der Glaube kam mir immer absurder vor. Die Nonnen predigten von Güte und Nächstenliebe, von Demut und Enthaltsamkeit, von Gut und Böse und selbst dreschten sie auf die Kinder ein, bestraften sie wegen Lapalien, verschlossen Türen und belauschten Gespräche, ..... Von sexuellen Übergriffen bekam ich nichts mit, ich denke, weil es weibliche Erziehungsberechtigte waren und keine männlichen.

Als ich aus dem Internat entlassen wurde, bekam ich einen Kulturschock! Es hat einige Jahre gedauert, bis ich auf dem gleichen Stand Gleichaltriger war.

Diese Erlebnisse haben mich geprägt. Ich denke, sie haben das Gegenteil bewirkt, Heute bin ich nicht mehr gläubig. Kirche muss freiwillig sein, man darf sie niemandem aufzwingen! Zu viel, bewirkt das Gegenteil, man wird abgeschreckt. Ich weiß nicht, was die Freikirchen tun, aber deren Kirchen sind übervoll.

Ich denke, dass junge Leute eine moderne, lebendige und offene Kirche erleben sollten, ohne Zwang und ohne Vorurteile, alle Menschen sollten Zugang zu der Kirche haben dürfen, egal welcher Nation und welcher Religion sie angehören. Fetzige, religiöse Lieder sprechen Kinder und Jugendliche an, begleitet mit Instrumenten, Bewegungen, Lichter und Farben. Gospelähnlich. Mich haben die Lieder von Taize sehr angesprochen. Wenn es nach mir ginge, sollte in der Kirche auch getrunken und gegessen werden dürfen, ich habe Zeiten erlebt, wo man nüchtern zum Gottesdienst kommen musste.

Für kleine Kinder ist Kirche langweilig. Es müsste etwas Interessantes für diese Kinder angeboten werden, eine Beschäftigung, dann stören und weinen sie nicht.

Auch der Weihrauch ist überflüssig, sehr oft bin ich davon ohnmächtig geworden, das verträgt nicht jeder.

Religionsunterricht ist sinnvoll, damit man vom Leben Jesus erfährt, aber auch von anderen Religionen hört. Aber der Religionsuntericht gehört nicht benotet.

Zudem, finde ich es eine ungehörige Frechheit, dass sich die Kirche erlaubt, von unserem Lohn, eine Kirchensteuer abzuzwacken!!!!! Das erlaubt sich keine andere Institution.

Ich kann da nur von mir selbst erzählen. Meine Eltern und Großeltern waren keine Kirchgänger. Aber ich bin als Kind und noch bis zur Firmung fast jeden Sonntag zur Messe gegangen - ohne Eltern. Warum? Weil wir einen sehr aktive Gemeinde hatten.

Es gab die Jungschar jeden Mittwoch bei der wir gesungen, gebastelt und Theater gespielt haben. Es gab den Chor bzw Orchester bei der wir gelernt haben diverse Instrumente zu spielen. Es gab jeden Sommer eine Ferienwoche.

Kurz: uns wurde Unterhaltung und Gemeinschaft geboten. Ja, das war damals noch einfacher weil es einfach viel weniger Alternativen dazu gegeben hat. Unsere Alternative war eben in die Kirche gehen und dort die Freunde treffen und spaß haben oder eben alleine zu Hause zu sitzen.

Wir hatten auch einen jungen, engagierten Pfarrer der sich immer sehr um uns junge Leute gekümmert hat. Jetzt könnte so einer so gar nicht mehr arbeiten, weil er immer aufpassen müsste keinen Ruf als Kinderverzahrer hinterhergesagt zu bekommen!

Die Zeiten haben sich also geändert. Unterhaltung bekommen Jugendliche auch so genug. Dazu muss keiner mehr in die Kirche gehen und von sich aus kommen Jugendliche auch gar nicht mehr auf die Idee dass so was auch eine Möglichkeit wäre.

Was kann man also ändern? Man muss die jungen Eltern wieder ins Boot holen. Blöd halt, dass das genau die Leute sind, die seit ihrer Kindheit meist nichts positives mit der Kirche verbunden haben. Es wäre möglich den Eltern dort zu helfen wo sie tatsächlich Hilfe brauchen und zwar OHNE ihnen dabei den Glauben gleich mit aufzwängen zu wollen. Wo brauchen Eltern Hilfe? Bei der Kinderbetreuung! Kirchen sollten wieder mehr Dinge wie Jungschargruppen und dergleichen anbieten / bewerben. Und zwar auch für Leute die keine Kirchenmitglieder sind.


JackReacher61 
Beitragsersteller
 15.05.2023, 15:54

Interessanter Gedanke, danke!

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Ihren " Sauerteig " entfernen, in dem sie ausschließlich Gott durch Jesus Christus die Ehre geben und keinem anderen sonst.

Mit " Sauerteig " sind ihre Irrlehren gemeint die sich auf unbiblische Dinge wie: Heiligen/Marienvereherung , Rituale wie die Kindertaufe, das Bussakrament, usw...beziehen. Desgleichen auch der Zölibat ( Das Verbot der Ehe für Priester ) das ebenso unbiblisch ist. Ihr Prunk und Reichtum in ihren Kirchen/Tempeln, der auf dem Blut vieler Menschen in der Vergangenheit beruht und heute mit Steuergelder finanziert wird ist ebenso unbiblisch.

Aber Gott hat einen anderen Plan mit der RK. Kirche, wenn die Obersten der RK.K. diesen kennen würden, würde es entweder keine RK.K. mehr geben, oder sie würden Buse tun und sich zu Jesus Christus bekehren und ihren Sauerteig und alles was damit zusammenhängt entfernen.

Katholiken beziehen sich am liebsten auf den " Katholischen Glauben " nicht aber auf den Christlichen wie du hier auf GF oft lesen kannst. Wie z.B. : " Ich bin stolzer Katholik "

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gal.5.14 " Liebe deinen Nächsten wie dich selbst "

Ich wurde evangelisch getauft, aber antworte trotzdem mal. Warum meine Eltern Kirchenmitglied waren, wussten die wohl selber nicht so genau. Als Erwachsener habe ich dann mal bei einer freikirchlichen Gemeinde (Baptisten) reingeschaut, und war positiv beeindruckt. Dort ist vieles anders als bei den großen ev. und katholischen Kirchen. Der Gottesdienst hat wesentlich mehr Besucher, es werden fröhliche Lieder gesungen, der Gemeinschaftssinn wird dort deutlich fühlbar gelebt, zu Anfang des Gottesdienstes wird auch für kleine Kinder etwas aufgeführt, und vieles Weitere ist völlig anders als ich es gewohnt war. Wer sich mit dem Christentum verbunden fühlt, geht dort gerne hin.
Wenn du dich traust, kann ich dich nur ermutigen, auch mal eine Baptistengemeinde zu besuchen. Dort würdest du wahrscheinlich viele Antworten auf deine Frage finden.


Bodesurry  15.05.2023, 19:01

Das sehe ich auch so. Junge Christen werden vor allem von den Freikirchen - Baptisten und andere - kommen.

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“Attraktiv“ … nett gemeint, aber Jesus sollte dennoch höher im Kurs stehen - aus eigenem Antrieb. Nicht des zum Trotz finde ich aber moderne Pfarrer usw., die mit Elan und Power einen Gottesdienst abhalten und somit wirkliche Alle mitreißen, einen Segen für unsere Kirchen. Vor allem sollten junge Gläubige, nach der Erstkommunion, zB in den Ministrantendienst voll integriert werden. In meiner Region ist das so üblich, also gibt es eine große Ministrantengruppe und mit denen wird dann einiges angestellt. Ministrantenausflüge nach Rom, in Freizeitparks, Klosterbesuche, Zelten uvm. und es wird immer sehr gut angenommen. So einen modernen Pfarrer habe ich persönlich kennengelernt und war von seiner Power wirklich angetan und er bevorzugte sehr rhythmische und moderne Lieder, so dass ich direkt traurig war, weil der Gottesdienst so schnell vorüber ging.