Warum färben sich Mittelalter-Enthusiasten diese Epoche schön, während derer der Tod z.B. durch einen Zahn-Abszess nichts Besonderes war?
Wenn man nicht schon vorher durch die langsame Vergiftung durch die hoch Quecksilber-haltigen Pillen des sprichwörtlichen Quacksalbers zu Tode kam
5 Antworten
Auszusteigen aus der realen Welt, um eine Zeit lang zu entspannen und Freude zu haben hilft neue Kraft zu tanken, um mit Alltagsproblemen besser fertig werden zu können.
Es gibt so viele negative Berichte und so viele Probleme mit denen wir tagtäglich umgehen müssen, da ist es schön, wenn man einmal seine Sorgen fallen lassen kann und sich erholt.
Ich finde es dafür ideal, mir alte Kulturen anzusehen, deren Musik zu hören und mich an der Kunst und Architektur zu erfreuen. In einen Buch zu versinken, wie Umberto Ecco "Der Name der Rose" ist dann Entspannung pur und gleichzeitig erweitert dieses Meisterwerk moderner hochwertiger Literatur meinen Wissensschatz.
Weil's ihnen Spaß macht? Andere spielen Römer oder napoleonische Schlachten nach. Oder verkleiden sich völlig lächerlich als Cowboy. Dabei werden Realitäten gerne nach Belieben und persönlichen Präferenzen verbogen.
Man kann auch heute durch einen Zahnabszess sterben. Viele "Mittelalterenthusiasten" haben ein deutlich negativeres Bild vom Mittelalter, als die Geschichtsforschung zeichnet. Wir reden hier also eher von einer Schlamm- als von einer Schönfärbung, von einer negativen Romantisierung.
Die Vergangenheit wird gerne verklärt. Die Filmindustrie hat sicher auch einen Teil dazu beigetragen, das dunkle Mittelalter rosarot zu verklären und zu romantisieren.
Die Realität sah wohl etwas ernüchternder aus.
Kann man so nicht sagen. Der Ausdruck "Dunkles Mittelalter" wurde zuerst von Historikern geprägt, weil es nur wenige Zeugnisse und Dokumente aus der Zeit gab. Später stand der Begriff synonym für gesellschaftlichen Stillstand und wenig Entwicklung. In der Eigenbezeichnung heiß die Zeit "Christliches Zeitalter", in dem die Kirche die Deutungshoheit über die Welt beanspruchte.
1. Finsteres Mittelalter ≠ Dark Ages
2. Die Dark Ages markieren nur einen Teil des Mittelalters.
3. Das christliche Zeitalter reicht von der Christianisierung des Imperium Romanum bis zum Zeitalter der Aufklärung, also über das Mittelalter hinaus.
4. Das Mittelalter war keine Zeit des gesellschaftlichen Stillstandes.
Das christliche Zeitalter reicht von der Christianisierung des Imperium Romanum bis zum Zeitalter der Aufklärung, also über das Mittelalter hinaus.
Das mag sein, es umschliesst aber die Epoche, die wir heute als Mittelalter bezeichnen.
Das Mittelalter war keine Zeit des gesellschaftlichen Stillstandes.
Im Grunde schon. Es gab wenig Innovationen und die Ständegesellschaft war fest zementiert, auch durch die Kirche, die diese, angeblich von Gott gewollte Ordnung, rechtfertigte. Sozialer Aufstieg war kaum möglich, da jeder an dem Platz zu bleiben hatte, der ihm von Gott angeblich zugewiesen wurde. Das nennt man Stillstand.
Wie, um Himmels Willen, soll in einer Gesellschaft, in der der Klerus keine Kinder kriegen darf und so etwas wie ein Papst, Bischof oder Kardinal existiert, kein sozialer Aufstieg möglich sein? Deine Argumentation besteht nur aus pathetischen Aussagen. Nimm dir fünf Minuten um dich vernünftig (sprich auf Basis von Werken wissenschaftlich Gebildeter) mit dem Thema auseinanderzusetzen
Wie, um Himmels Willen, soll in einer Gesellschaft, in der der Klerus keine Kinder kriegen darf und so etwas wie ein Papst, Bischof oder Kardinal existiert, kein sozialer Aufstieg möglich sein?
Schon mal was von einer Ständegesellschaft und dem Feudalsystem gehört?
https://de.wikipedia.org/wiki/Stand_(Gesellschaft)
https://de.wikipedia.org/wiki/Feudalismus
Dass der Klerus "Karriere" machen konnte, ändert nichts am System.
Deine Argumentation besteht nur aus pathetischen Aussagen.
Nein, aus Fakten.
Nimm dir fünf Minuten um dich vernünftig (sprich auf Basis von Werken wissenschaftlich Gebildeter) mit dem Thema auseinanderzusetzen
Das empfehle ich dir auch.
Du reproduzierst Klischees und nennst sie Fakten. Im Mittelalter gab es soziale Aufstiege, sowohl innerhalb als auch außerhalb das Geburtsstandes. Man konnte als Leibeigener zum Ministralen werden, als Ministraler den Ritterschlag erhalten, als Ritter geadelt werden, als Adliger zum Kaiser gewählt werden. Man konnte als Bauernsohn zum Papst werden. Man konnte vom Tagelöhner zum Handwerksgesellen werden, vom Gesellen zum Meister, vom Meister zum Gildenvorstand, vom Gildenvorstand zum Stadtrat. Wikipedia ist kein Historiker, verwendet größtenteils veraltete Werke oder rezipiert diese teilweise inkorrekt und beschreibt zudem einen Idealzustand, der so nie existierte. Deiner Logik nach gab es in keinem Sozialsystem soziale Aufstiege.
Nein, das sind absolute Ausnahmen und kein gesellschaftliches Konzept. Laut dem Soziologen Heinsohn haben Geburtenüberschuss und das Erbrecht des Erstgeborenen dazu geführt, dass Heerscharen von jungen Männern keine gesellschaftliche Aufstiegschancen und Perspektiven hatten. Eine Möglichkeit war, an Kreuzzügen teilzunehmen und auf Beutezug in fremde Länder zu gehen.
Die Kreuzzüge haben nachgeborenen Adligen erlaubt, sich eigenes Land zu nehmen, nicht aber jedem dahergelaufenen. Des weiteren ist jeder historische wie moderne soziale Aufstieg aus deiner Sicht eine Ausnahme, deine Aussage, es hätte keine gegeben, ist trotzdem nicht haltbar. Wenn du willst, kann ich dir noch weitere Strukturen und Ereignisse nennen, die Aufstiege ermöglicht haben, aber wenn jeder Papst, jeder Kaiser, jeder Bürger und große Teile des Adels nicht reichen, dann ist dir wohl nicht zu helfen.
Die Kreuzzüge haben nachgeborenen Adligen erlaubt, sich eigenes Land zu nehmen, nicht aber jedem dahergelaufenen.
Ja, wie gesagt, es waren Raubzüge in fremde Länder, vom Papst legitimiert. Die "Dahergelaufenen" hatte gemäß der Kirche und weltlichen Führung an dem Platz zu bleiben, in den sie hineingeboren wurden.
Hinzu kam noch die Behauptung des Paulus, dass alle Obrigkeit von Gott gewollt ist. Das kam dem Establishment natürlich sehr entgegen.
Ereignisse nennen, die Aufstiege ermöglicht haben, aber wenn jeder Papst, jeder Kaiser,
Nun sind die Stellenausschreibungen für Päpste und Kaiser relativ dünn gesät.🤣
Man sollte nicht versuchen, sich den Feudalismus schön zu reden. Es redet sich immer gut vom bequemen Sofa aus, wenn man selbst nicht betroffen ist.
Du stellst den Feudalismus schlechter dar als andere Gesellschaftsformen; schlechter als den Absolutismus zum Beispiel. Gesellschaftliche Aufstiege sind immer extrem selten, egal zu welcher Zeit. Jedoch hat jedes Kloster, jede Kirche, jede Universität, jede Stadt solche erlaubt und hätte ohne solche nicht funktioniert. Deine Verleugnung all dieser steigert sich ins lächerliche. Es ist in Ordnung, falsch zu liegen. Es ist in Ordnung, sich einzugestehen, dass man noch zu lernen hat. Doch statt dies zu tun willst du das Mittelalter konstant braun färben. Ich rede den Feudalismus nicht schön, ich versuche nur ein realistisches Bild zu vermitteln.
Du stellst den Feudalismus schlechter dar als andere Gesellschaftsformen;
Vielleicht, weil er schlechter ist? Ich wüßte auch nicht, was an Leibeigenschaft positiv sein soll?
https://de.wikipedia.org/wiki/Leibeigenschaft
Gesellschaftliche Aufstiege sind immer extrem selten, egal zu welcher Zeit.
Besonders nicht im Mittelalter, aber das hast du ja oben noch abgestritten. Im Nachkriegsdeutschland waren die Aufstiegsversprechen ein Pfund, mit dem besonders die SPD wuchern konnte. Leider hat sich das wieder verändert. Heute bestimmt wieder mehr das Elternhaus über den sozialen Aufstieg.
Jedoch hat jedes Kloster, jede Kirche, jede Universität, jede Stadt solche erlaubt und hätte ohne solche nicht funktioniert.
Eine Karriere innerhalb der Kirche macht den Bock insgesamt nicht fett. Das sind Ausnahmen für einige wenige gewesen. Gesellschaftliche Umwälzungen fanden erst später statt.
Es ist in Ordnung, falsch zu liegen.
Schön, dass du das einsiehst.
Doch statt dies zu tun willst du das Mittelalter konstant braun färben.
Im Mittelalter gab es noch keine Nazis. Wovon redest du?
Ich rede den Feudalismus nicht schön, ich versuche nur ein realistisches Bild zu vermitteln.
In der Realität war der Feudalismus nun mal nicht schön. Aus dieser Zeit stammt auch der Spruch: Stadtluft macht frei.👍
Das gute an der Leibeigenschaft ist, dass man nicht in den Krieg ziehen muss, sondern ein friedliches Leben führen kann. Deswegen sind viele Leute freiwillig in die Leibeigenschaft gegangen. Ich habe nicht abgestritten, dass Aufstiege selten sind, ich habe nur argumentiert, dass sie möglich sind. Du versuchst jedoch nicht einer Argumentation zu folgen, du willst das Mittelalter und den Feudalismus schlechtreden. Du propagierst ein Bild eines finsteren Mittelalters, welches in der Forschung schon vor deiner Geburt überholt war. Deswegen weichst du aus, drehst mir das Wort im Mund um und nutzt zusammenhangslos Begriffe, die du nicht verstehst, wie zum Beispiel "Stadtluft macht frei". Kannst du dies erklären? Und kannst du Erklären, von welchen Freiheiten dort gesprochen wird? Ich werde meine Zeit nicht an dir verschwenden, es ist sinnlos. Wenn du Bestätigung in deinen Thesen suchst, wende dich an Mediävisten oder Historiker mit entsprechender Spezialisierung. Sie werden dich nicht bestätigen können, aber das kann niemand, der sich tiefergehend mit dem Feudalismus beschäftigt hat.
Das gute an der Leibeigenschaft ist, dass man nicht in den Krieg ziehen muss, sondern ein friedliches Leben führen kann.
Wenn die Bauern zwischen die Fronten gerieten, war es mit dem friedlichen Leben vorbei. Auch fanden die Bauern die Leibeigenschaft wohl doch nicht so toll, wie man an den Bauernkriegen sehen konnte.
https://www.planet-wissen.de/geschichte/neuzeit/der_bauernkrieg/index.html
Auch Luther machte da keine gute Figur. Obwohl er den Bauern anfangs noch Hoffnung auf ein besseres Leben machte, ließ er sich im Stich, als es hart auf hart kam. Er schlug sich wieder auf die Seite der Mächtigen.
Du versuchst jedoch nicht einer Argumentation zu folgen, du willst das Mittelalter und den Feudalismus schlechtreden.
Feudalismus muss man nicht schlechtreden, weil er schon schlecht ist.
Du propagierst ein Bild eines finsteren Mittelalters, welches in der Forschung schon vor deiner Geburt überholt war.
Der Terminus "Finsteres oder dunkles Mittelalter" wurde von Historikern geprägt, weil es halt so wenig Material aus der Zeit gab. Dass es so wenig gab, lag wohl daran, dass sich relativ wenig getan hat. Es war eine Zeit des Stillstandes und der Innovationsfeindlichkeit. Auch begünstigt durch die Kirche und Religion. Laut Paulus war alle Obrigkeit von Gott gewollt und demzufolge kann die bestehende Ordnung als von Gott gewollt verkauft werden. Eine wunderbare Situation für das Establishment. Ein jeder hat an dem Platz zu bleiben, den Gott ihm im Leben zugewiesen hat. Das zu verändern, würde gegen die göttliche Ordnung verstoßen. Auch der Klerus fuhr ja gut damit. In der mittelalterlichen Ständegesellschaft stand er an der Spitze der Nahrungspyramide.
Deswegen weichst du aus, drehst mir das Wort im Mund um und nutzt zusammenhangslos Begriffe, die du nicht verstehst, wie zum Beispiel "Stadtluft macht frei".
Was hast du daran nicht verstanden?
https://de.wikipedia.org/wiki/Stadtluft_macht_frei
Ich werde meine Zeit nicht an dir verschwenden, es ist sinnlos.
Keiner zwingt dich zu irgendwas. Aber wenn du nichts dazulernen willst, ist es in der Tat sinnlos.
Sie werden dich nicht bestätigen können, aber das kann niemand, der sich tiefergehend mit dem Feudalismus beschäftigt hat.
Dann kläre uns doch mal über die positiven Seiten der Leibeigenschaft auf.
Ich kenne niemanden der sich das Mittelalter schön vorstellt.
Aber die Filmindustrie war doch maßgeblich an der Festigung des Narrativs "eines" "finsteren Mittelalters" beteiligt? Sie verklärt doch fast vollständig ins negative?