Warum denken viele Deutsche, dass wir Syrer nur wegen des "Bürgergelds" nach Deutschland kommen?
Ich habe zum Glück nie erfahren müssen, was "Burgergeld" oder "Hartz 4" ist. Aber ich habe von vielen anderen gehört, dass das sogar sehr abwertend ist, usw.
Ich kam nach Deutschland mit meinem eigenen Geld und habe davon einige Monate gelebt, bis ich meinen ersten Job als Lagerhelfer gefunden habe. Das war auch nicht schlecht bezahlt, damals 11 € pro Stunde.
Ich fand es sogar sehr erstaunlich, dass ich in Deutschland 5 Tage die Woche 8 Stunden arbeiten kann und von dem Geld sehr gut leben kann, und sogar meinen Sprachkurs finanzieren kann. So etwas in Syrien ist nur ein Traum, selbst für Ärzte.
Viele vergessen, dass Deutschland nicht wegen der Sozialleistungen attraktiv ist, sondern weil man als Unqualifizierter manchmal 14 € pro Stunde verdienen kann und 35 Stunden pro Woche arbeitet und somit beachtliche 1800 € netto verdient, wobei alles wie die Krankenversicherung bezahlt ist.
In Syrien habe ich 7 Tage die Woche gearbeitet und 12-14 Stunden am Tag und habe nicht einmal 50 € pro Monat verdient.
Ein anderer Aspekt, den ich in Deutschland sehr schätze, ist, dass ich nicht zum Militär muss. Ich bin Pazifist und möchte nie eine Waffe berühren. Trotzdem muss ich in Syrien Militärdienst leisten, und wenn ich das in Syrien verweigere, werde ich sofort verhaftet.
Und noch etwas anderes: In Syrien habe ich mich nie getraut, nach 22.00 Uhr nach draußen zu gehen. Wie oft habe ich vor Militärkontrollpunkten gezittert. In Deutschland kann ich bis 04.00 Uhr morgens auf der Straße ohne jegliche Angst gehen.
Also für mich ist Deutschland attraktiv nicht wegen Almosen oder "Bürgergeld", sondern wegen Rechtsstaatlichkeit, Lebensstandard trotz Inflation und der Möglichkeit, 5 Tage die Woche zu arbeiten.
Glaubt ihr jetzt, dass viele Zuwanderer Deutschland nicht mehr attraktiv finden würden, wenn sie kein "Burgergeld" bekämen
15 Antworten
Hallo Izawi,
erstaunlich wie du die Situation siehst. Menschen wie du, können hier etwas erreichen und bleiben.
Es überrascht dich vielleicht, wenn ich dir sage, dass bis vor kurzen noch 50% der Syrer nicht gearbeitet haben. Das ist inzwischen etwas besser geworden.
Ich wünsche dir nur das beste und viel Glück.
Und wenn du mal einen Rat brauchst, melde dich!
Ich glaube nicht das alle Deutschen so denken.
Im Gegenteil.
Ich kenne viele Syrer die gut ausgebildet sind, westlich orientiert, fleißig und motiviert sind.
Es gab in den letzten Jahren halt immer wieder Meldungen über Gewalttaten von Syrern... was natürlich nicht verwundert wenn viel, teils sicher auch traumatisierte Menschen aus einem Kriegsgebiet kommen.
Negative EInzelfälle fallen halt immer 100x mehr auf als die normalen leute welche einfach ihr Leben leben.
in DE muss die Regierung Rechenschaft darüber ableisten, wie viel Geld sie wofür ausgegeben hat
die an die Asylbewerber/Flüchtlinge ausgezahlten Hilfsgelder (früher nannte man es Sozialhilfe) inklusive medizinische Leistungen und ggfs. Unterkunft nehmen einen beträchtlichen Teil des Bundeshaushalts ein - dieses Geld muss von denjenigen erwirtschaftet werden, die Steuern zahlen, also zur Arbeit geben - dies führt dazu, dass der Staat entweder immer weniger Geld für seine Kernaufgaben zur Verfügung hat oder er muss die Steuern erhöhen - dies führt dazu, dass die Bürger immer weniger Geld zur Verfügung haben und sich logischerweise von dieser Art der Politik abwenden, insbesondere dann, wenn bereits festgestellt wurde, dass kein Grund für die Gewährung von Asyl besteht - in den USA würde man dich schnell abschieben, hier verbleiben diese Menschen einfach hier und bekommen weiter Geld - das kann sich kein Staat auf die Dauer leisten
in Deutschland gibt es leider wie in vielen anderen Ländern eine inzwischen sehr starke politisch rechtspopulistische, teilweise sogar rechtsextremistische Partei, die viele Lügen und Mythen über Menschen aus dem Ausland in die Welt setzt oder Einzelfälle völlig überdramatisiert pauschal für jegliche Migranten verwendet. Dazu gehört auch, dass Menschen nach Deutschland kommen, um Sozialgeld zu beziehen.
Diese Partei - die AfD, um sie namentlich zu nennen - lebt davon, dass es Menschen schlecht geht und Menschen Angst haben. Das haben sie selbst so schon öfters bestätigt. Entsprechend schüren sie Angst und Hass gegen Migranten, um gewählt zu werden. Dafür sind ihnen leider alle Mittel recht. In Anlehnung an den rechtspopulistischen Prototyp, die FPÖ aus Österreich, leben sie davon, Angst zu schüren, gegen Ausländer zu hetzen, Tabubrüche zu begehen und sich mit all dem Unsinn ständig in den Medien zu halten.
Wenn du einen Beitrag dazu leisten kannst, diese Lügen und Halbwahrheiten zu entlarven, dann tu das! Es ist im Interesse aller, die wie du eingewandert sind, ebenso wie im Interesse all jener gebürtiger Deutscher, die diesen Märchen nicht glauben und gegen das Erstarken dieser Hasspartei sind.
Eines vorweg, Menschen, die wegen der Gefährdung ihres Lebens, ihrer Gesundheit oder ihrer Freiheit Schutz in der EU oder Deutschland suchen, muss dieser ohne Wenn und Aber gewährt werden. Nur leider kommen nicht nur diese unmittelbar Schutzbedürftigen, sondern in großer Anzahl auch diejenigen, die keinen Anspruch auf Asyl haben und diejenigen, die illegal einreisen. Mittlerweile ist der Zuwanderungsdruck - aus Gründen wie auch immer - so hoch, dass nicht nur in Deutschland die Systeme an ihre Grenzen kommen. Das verursacht zunehmend soziale Probleme bei der Unterbringung, der Integration, der Schulbildung und der Akzeptanz bei der nativen Bevölkerung. Insbesondere den prekären Bevölkerungsschichten ist es schwer vermittelbar, dass Migranten (nach meiner Information) zunächst einmal Kosten von 2000 €/Monat verursachen. Ich lasse mich hier gerne eines Besseren belehren. Hinzu kommt, dass sich viele "Biodeutsche" in vielen Gegenden zunehmend unwohl fühlen, weil sie ihre gewohnte Umgebung nicht mehr wiedererkennen. Die Situation wird besonders kritisch durch die Tatsache, dass sehr viele Menschen aus Staaten zuwandern, deren Religion und Kultur mit den mitteleuropäischen Wertevorstellungen nicht kompatibel sind.
Wenn Du nun in fast fehlerfreier Rechtschreibung und Grammatik, welches die Kompetenzen vieler Abiturienten in den Schatten stellt, uns ein Bild von einem Vorzeigesyrer zeichnest, dann mag ich das glauben, aber das ist dann eben nicht repräsentativ für die Menschen, die aus dem afrikanischen und arabischen Raum zu uns kommen.
Insbesondere den prekären Bevölkerungsschichten ist es schwer vermittelbar, dass Migranten (nach meiner Information) zunächst einmal Kosten von 2000 €/Monat verursachen.
Aber das sollte doch eigentlich klar sein, dass das auf jeden zutrifft, der nicht arbeitet?
Jede arbeitslose deutsche Familie sieht doch, welche Kosten sie dem Staat verursacht. Sie weiß, was der Staat für Wohnung und Krankenversicherung bezahlt, sie sieht was monatlich aufs Konto kommt...
2000 € pro Monat sind nunmal das, was der Lebensunterhalt einer Familie in Deutschland kostet.