Warum denken Menschen oftmals so eindimensional anstatt dem Gegenüber zuzuhören?
"Wer hat es einfacher in der Gesellschaft? Frauen oder Männer?".
Eine von vielen Fragen, wo es polarisierende Meinungen gibt.
Jedes verdammte Mal wenn ich Kommentare (nicht nur auf dieser Plattform) lese, merke ich immer wieder, dass es so viele Menschen gibt, die ihre Informationen von irgendwo herbekommen haben und aufgrund wahrscheinlich einer einzigen (oder wenigen) Quelle(n) ihre Meinung bilden.
Diese Meinung wird dann so sehr vertreten, dass diese Personen dem Gegenüber nicht mehr zuhören, oder valide Punkte einfach wegschlagen, da es nur "Lüge" oder ein "Gerücht" sei.
Ich frage mich, warum das der Fall ist. Warum kann man das Gesagte nicht kurz durchdenken und dann darüber nochmals Recherchieren?
Egal ob es um Tate Brüder, Gleichberechtigung, Klimawandel, etc. geht, überall tritt dieses "Phänomen" der Ignoranz auf, welches ich ganz einfach nicht verstehen kann.
Warum ist das so? Und habt ihr das bei euch selbst beobachten können?
Kennst du diese Studie schon?
Hab ich tatsächlich nicht gekannt, danke!
6 Antworten
Menschen wollen Recht haben. Menschen sind überzeugt, dass sie Recht haben. Menschen wollen sich und ihr Gegenüber unter Kontrolle haben.
Das Eingeständnis, dass man falsch liegen könnte, löst große Unsicherheit, vielleicht sogar Angst aus, da man dann ja ALLES bezweifeln müsste, was man glaubt und wovon man überzeugt ist. Niemand stellt gern sein Lebenskonzept in Frage. Niemand gibt gern zu, dass er es in Wirklichkeit nicht weiß. Es fühlt sich besser und eigenständiger an seine Meinung zu behaupten.
Ich kenne das von mir. Wenn ich offensichtlich irre, gebe ich das aber auch zu. Ansonsten vertraue ich meist auf meine Intuition, die mir mit einem starken inneren Wissen hilft, richtig von falsch zu unterscheiden.
Das ergibt so sehr viel Sinn, wenn man die psychologische Ebene betrachtet!
Die Menschen sind wie sie sind. Die einen denken wirklich darüber nach, die anderen denken, das sie darüber nachgedacht haben.
Da kannst du halt leider nichts machen. :)
"Die einen denken wirklich darüber nach, die anderen denken, das sie darüber nachgedacht haben."
Damit wird meine Wand beschmückt. Danke :)
Das stellen momentan Viele fest, könnte auch hieran liegen:
"Studie entlarvt Linke als intoleranter und engstirniger als Rechte
Die linke, weltoffene und tolerante Stadtbevölkerung und die engstirnige rechte Landbevölkerung: Dieses Vorurteil ist falsch, wie eine grosse Studie zeigt..
Linke Intoleranz trägt gemäss den Studienautoren zur viel beklagten Spaltung der Gesellschaft bei. Dabei sei Polarisierung an sich nichts Schlechtes: Dass es unterschiedliche politische Ansichten gibt, auch solche, die sich fundamental widersprechen, sei für Demokratien unerlässlich. «Entscheidend ist aber die Toleranz gegenüber abweichenden Ansichten, das zählt zu den Grundlagen einer modernen Demokratie», schreibt das Team aus Dresden. Und eben diese Toleranz geht den Linken offenbar abhanden..
Wer Dinge hinterfragt, ist «transphob, homophob, rassistisch oder gleich ein Nazi»
Gerade bei Themen wie Black Lives Matter oder Transrechten setze die Linke Benachteiligung immer öfter mit der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe gleich und bewirtschafte so aktiv eine Identitätspolitik. Wagt es jemand, gewisse Dinge zu hinterfragen, sei schnell von Hetze die Rede, es fielen Kampfbegriffe wie transphob, homophob, rassistisch, frauenfeindlich oder gar «Nazi»..
Statt um das beste Argument zu streiten und eigene Positionen zu hinterfragen, geben sich die Linken rechthaberisch, sie umgeben sich nur noch mit Gleichgesinnten und klopfen sich für die gemeinsame moralische Überlegenheit auf die Schulter. Ausgerechnet jene, die sich als besonders fortschrittlich und tolerant sehen, mauern sich in ihren moralischen Vorstellungen ein.. "
In der DDR gab es ein Lied, das dazu sehr gut paßt: "Die Partei, die Partei, die hat immer Recht!" Gemeint war natürlich die SED.
Diese Fragen werden, gerade hier, ohne klaren Rahmen gestellt. Oft bestehen diese Fragen dann nur aus einer Überschrift; wenn man Glück hat, kommt noch ein Link zu einem Artikel dazu und das war es. Keine Ausführung, kein Ziel, keine "Grenzen"...
Natürlich kann man sich dann wunderbar die Köpfe heiß reden.
Denken ist ja Arbeit. Viele Menschen machen sich heutzutage diese Arbeit des Nachdenkens nicht mehr. Informationen kommen schön in leicht verdaulicher Breiform über die Medien und ein bequemer Mensch "muss dann nicht mehr selbst denken"
Zudem sind auch die Denk-Kapazitäten des Durchschnittsmenschen allein durch die Leistungsgesellschaft und den Arbeitstrott schon aufgebraucht. Da kommt es gerade recht, dass der Rest dann einfach aufbereitet und konsumierbar einfach bereitsteht.
Ist andererseits auch ne Sache der eigenen Mentalität. Und es wird noch schlimmer werden, wenn wir in Zukunft an Programme wie ChatGPT noch mehr Denkarbeit auslagern werden. Es wird mehr Leute geben, die werden denken lassen und nicht mehr selbst denken.