Warum darf ich mich nicht nach dem Tod sehnen?

Support

Hallo LordOfApathy,

Deine Situation klingt für mich sehr besorgniserregend. Sprich bitte unbedingt mit einem Menschen darüber, dem Du vertraust! Das kann ein guter Freund, ein Verwandter oder zum Beispiel auch eine Vertrauensperson aus der Schule sein.

Du kannst Dich zudem jederzeit an die Telefonseelsorge wenden. Dort ist rund um die Uhr jemand erreichbar und Du hast die Möglichkeit, ein anonymes und vertrauliches Gespräch zu führen: 0800/1110111 oder 0800/1110222 (gebührenfrei aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz).

Auf der Webseite der Seelsorge kannst Du auch chatten, falls Du das lieber möchtest: http://www.telefonseelsorge.de/

Das Wichtigste ist jetzt: Überstürze nichts! Tu nichts, was Dich in Gefahr bringt und was Du nicht rückgängig machen kannst!

An den Beiträgen anderer beobachten wir, dass es vielen Menschen sehr ähnlich wie Dir geht. Du bist nicht alleine; es gibt immer einen Weg in eine bessere Situation. Oft braucht man nur jemanden, der einem hilft, ihn zu finden. Rede deshalb schnell mit jemandem über Deine Gedanken und gib niemals auf! 

Auf dieser Seite https://www.gutefrage.net/aktion/suizid-hilfe-bei-selbstmordgedanken/ haben wir für Dich weitere wichtige Hotlines, Links und Tipps zusammengestellt.

Zögere im Notfall bitte auch nicht, den Notruf 112 zu wählen!

Viele GrüßeLeonardo, Support81 von gutefrage

13 Antworten

Du solltest verstehen, dass Du die Erleichterung, dass Deine Probleme mit Deinem Tod vorbei sind, nicht erleben und genießen kannst.

Auch wenn Dein Leben so furchtbar und aussichtslos ist, wie Du es beschreibst, gebe ich Dir ein Beispiel, was man tun kann:

Thomas Kahlau (Jahrgang 1961) erlitt im Alter von 16 Jahren einen Badeunfall und ist seitdem vom Hals abwärts gelähmt. Er brauchte neun Jahre, um zu der Schlussfolgerung zu gelangen "Ich möchte nicht mehr dem nachtrauern, was ich nicht mehr kann, sondern das nutzen, was ich noch kann". Er hat dann Japanisch studiert und gelernt, mit dem Pinsel im Mund Kinderbücher ins Japanische zu übersetzen und zu illustrieren und ist heute Mundmaler (mit eigener Internetseite).

Ich habe allergrößten Respekt vor ihm und möchte Dir empfehlen, auch mit einer solchen Kraft das im Leben zu tun und zu erreichen, was Du kannst, anstatt Dir den Tod zu wünschen - er kommt sowieso immer zu früh. Frag mal Deinen Therapeuten, was er von meinem Post hält und was er Dir in dieser Hinsicht rät.

Ich glaube, eine gewisse Todessehnsucht ist jedem Menschen zueigen, aus den Gründen, die du selbst genannt hast: Man stellt sich den Tod als ewige Ruhe und Ausgeglichenheit vor.

Und Sterben ist immer noch leichter als der tägliche Existenzkampf.

Dennoch solltest du dir bewusst machen, dass der Sterbensprozess schon am Tag eins des Lebens beginnt. Mit jedem Tag rückt der Tod einen Schritt näher oder wenn man's anders denken will: Der Tod ist unser ständiger Begleiter. Das Leben kann jeden Augenblick vorbei sein.

Mit deiner Therapeutin kannst du darüber nachdenken, wie denn die Ruhe, nach der du dich sehnst, schon jetzt erreicht werden kann. Vielleicht durch Akzeptanz oder durch einen bestimmten Lebenssinn. So schmerzvoll das Leben ist - solange es stattfindet, bietet es auch immer Sinnmöglichkeiten. Und in einer Therapie kann man danach Ausschau halten.

Mit dem Tod freilich bräuchte man auch das nicht mehr zu tun. Der Tod nimmt einem die mühsame Suche nach Sinn ab. Aber dank einer Therapie verteilt sich diese Last auf mehreren Schultern, so dass der Weg dann weniger beschwerlich wird.


LordOfApathy 
Beitragsersteller
 03.10.2024, 17:15

Therapie ist eigentlich ziemlich nutzlos, wenn es vor allem körperliche Probleme sind.

LacLeman  03.10.2024, 17:19
@LordOfApathy

Therapie ist immer nützlich. Wenn sie das nicht ist, sollte man vielleicht den Therapeuten wechseln.

Niemand verbietet Dir Deine Gefühle. Und auch die Gedanken sind frei. Wenn Du sie für Dich behältst und sie nicht veröffentlichst, wie z.B. hier.

Du kannst es, aber es klingt nach Ziellosigkeit. Warum setzt du dir nicht Ziele im Leben? An Zielen kannst du arbeiten. Der Tod kommt von selber.


Hey ich weiß das die Antwort etwas spät kommt aber mir geht es zumindest psychisch so ähnlich wie dir ich will auch nicht mehr hier sein und ich finde es ist dein gutes Recht dir das zu wünschen was du hier schreibst, ich finde das es jeder respektieren sollte was man sich wünscht und ich verstehe dich nur weil andere dich nicht verstehen oder es dir nicht erlauben sowas zu denken heißt es nicht das es keiner tut ich verstehe dich total und finde jeder sollte so denken dürfen und das auch selber entscheiden dürfen LG und alles Gute.