Warum arbeiten 3 Million Menschen in D nicht (Bürgergeldzieher)?

12 Antworten

Es sind sogar über 5 Millionen.

Leider haben wir zwar ein Arbeitsrecht, aber keine Arbeitspflicht in Deutschland.

Das Bürgergeld ist gut und richtig als Übergangsleistung, wenn jemand unverschuldet zeitweilig nicht arbeiten kann. Die Gründe dafür können unterschiedlich sein.

Fatal finde ich, dass unter den Bürgergeldempfängern auch viele „Aufstocker“ sind, die arbeiten gehen, aber davon nicht leben können.

Doch wer nicht arbeiten will, sollte auch kein Bürgergeld beziehen, denn dann scheint er ja nicht bedürftig zu sein.


Caila  25.05.2024, 21:34

Dafür gibt es Sanktionen

Seit 2024 gilt (vorbehaltlich erstmal 2 Jahre):

Lehnen Bürgergeld-Beziehende eine zumutbare Arbeit, Ausbildung oder Eingliederungsmaßnahme ohne wichtigen Grund ab (sogenannte Pflichtverletzung) oder erscheinen ohne wichtigen Grund nicht zu vereinbarten Terminen (sogenanntes Meldeversäumnis), müssen sie daher mit einer Minderung des Bürgergeldes rechnen.

Bei einem Meldeversäumnis wird der Regelbedarf um 10 Prozent für einen Monat gemindert. Bei einer Pflichtverletzung wird zunächst um 10 Prozent für einen Monat, bei einer zweiten Pflichtverletzung um 20 Prozent für zwei Monate und in der letzten Stufe um 30 Prozent für drei Monate gemindert. Bislang war eine Kürzung um höchstens 30 Prozent des Regelbedarfes vorgesehen.11

Mit der neuen Regelung für die sogenannten Arbeits­verweigerer soll nun denjenigen, die sich willentlich und grundlos weigern, eine ihnen konkret angebotene, zumutbare Arbeit anzunehmen, vorübergehend für bis zu zwei Monate der Regelbedarf im Bürgergeld komplett entzogen werden können. Voraussetzung dafür ist, dass sie schon zuvor einmal gegen ihre Pflicht zur Aufnahme einer Arbeit verstoßen oder ihr Arbeitsverhältnis grundlos gekündigt haben. Denn wer sich beharrlich weigert mitzuwirken, kann sich nicht auf die Solidarität der Allgemeinheit berufen.

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okieh56  26.05.2024, 12:09
@Caila

Die Regelungen gibt es - aber sie werden in den seltensten Fällen durchgesetzt.

Ich hoffe, das ändert sich in Zukunft - aber wohl erst, wenn die Ampel endlich abgelöst wurde. Die Verschärfung der Regeln sind dringend nötig. Wer bedürftig ist, muss Bürgergeld bekommen, doch wer sich nicht um Arbeit bemüht, ist nicht bedürftig.

In der Schweiz muss der Arbeitgeber sich schriftlich rechtfertigen, wenn er einen arbeitslosen Bewerber ablehnt. Das wäre bei uns auch angebracht. Wenn es dann heißt: „...war ungepflegt und angetrunken...“, muss es Sanktionen geben. Erst recht, wenn jemand gar nicht erst zum Termin erscheint.

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ich sehe das aus der Arbeitgeberbrille anders, viele von dem Bürgergeld Empfängern wollen nicht arbeiten die willst du auch nicht in deinem Unternehmen haben. Du must verstehen jeder Mitarbeiter muss auch eingearbeitet werden egal welche Position und da bringt es nichts jemand einzustellen der kein Bock hat zu arbeiten. Das kostet mich ein Haufen zeit und geld. Da zahle ich als Unternehmer lieber.

Natürlich sind Kranke und unschuldige ausgenommen!!

ich kann nur von meinem Unternehmen berichten und das von Bekannten Firmen


KuschelMitMir  25.05.2024, 21:02

Was ist das denn für eine bescheuerte Einstellung? Tut mir wirklich leid, aber was denkst du denn wieso diese Leute keine Lust haben zu arbeiten? Weil sie es nicht müssen. Weil das Bürgergeld existiert.

Was denkst du wie die Arbeitsmoral steigt wenn man arbeiten muss?

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Caila  25.05.2024, 21:14
@KuschelMitMir

Eher nicht. Das wird damit enden das die Kriminalität steigt und mehr Obdachtlose auf der Straße sind.


Viele Arbeitslose sind Gesundheitlich oder aus sozialen Gründen gar nicht in der Lage einen geregelten Arbeitsalltag nachzugehen.

Viele Arbeitgeber wollen Arbeitslose nicht weil sie zu lange arbeitslos sind oder nicht die nötigen Qualifikationen haben. Oder Alleinerziehend sind bzw Kleinkinder im Haus haben und damit die Ausfallrate höher ist als bei kinderlosen Arbeitnehmern.

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KuschelMitMir  25.05.2024, 21:16
@Caila

Gerade der Niedriglohnsektor sucht ungebildete Arbeitskräfte. Kassierer, Handwerkshelfer, Lagerarbeiter etc.

All das kann man ohne Ausbildungen oder Qualifikationen leicht lernen. Und die Arbeitgeber suchen genau diese Leute.

Es ist also eine lächerliche Ausrede der Bürgergeldler zu sagen man wolle sie nicht. Man will sie höchstens nicht weil sie selbst nicht wollen.

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HesslerITCon  25.05.2024, 21:19
@KuschelMitMir

als Beispiel aus unserem Betrieb wir haben 1 Jahr gesucht für den Empfang ohne Quali.. niemand wollte das machen.. viele wollen nur mal für ein paar stunden.. Bezahlung war gut.. befreundete Unternehmen berichten mir das gleiche.

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KuschelMitMir  25.05.2024, 21:20
@HesslerITCon

Exakt. Man muss wieder einen Zwang zum Arbeiten schaffen. Niemand hat das Recht Geld von anderen zu fordern ohne selbst etwas zu tun.

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Caila  25.05.2024, 21:27
@KuschelMitMir

Es ist keine Ausrede. Das was du machst ist eine pauschale Verurteilung aller Bürgergeldempfänger.

Von rund 5,5 Millionen Bürgergeld-Empfänger sind zudem nur knapp 4 Millionen überhaupt erwerbsfähig.
Von diesen 4 Millionen sind mehr als die Hälfte (also über 2 Millionen) in ungeförderter Erwerbs­tätigkeit, in einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme, gehen zur Schule, studieren, pflegen Angehörige, erziehen Kinder oder stehen aus anderen, triftigen Gründen dem Arbeitsmarkt nicht oder nur sehr eingeschränkt zur Verfügung.
Weniger als die Hälfte der erwerbsfähigen Bürgergeld­beziehenden sind überhaupt arbeitslos und hiervon wiederum verweigern nur einige wenige nachhaltig die Aufnahme einer Arbeit.

Rein rechnerisch kommt man hier auf grob 2500 Leute die sich der Arbeit wirklich verweigern...von über 5 Millionen Bürgergeld Empfängern.

Aber ja natürlich die Leute die Monat für Monat sich auf diverse Stellen bewerben und abgelehnt werden haben einfach nur zu viel Langeweile, deshalb schreiben sie Bewerbungen. Macht total Sinn.

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KuschelMitMir  25.05.2024, 21:42
@Caila

Rein rechnerisch ziehst du dir all diese Zahlen aus dem Ar***...

Und ganz ehrlich... 2.500 Leute die nicht arbeiten wollen? Von 5 Millionen? Die Zahl ist so unrealistisch dass ich mich beleidigt fühle dass du tatsächlich denkst jemand wäre so blöd das zu glauben...

Denk dir zumindest minimal glaubhafte Zahlen aus, sowas wie 250.000. Das wäre dann zwar immer noch gelogen, aber nicht völlig absurd.

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Caila  26.05.2024, 05:39
@KuschelMitMir

Dir ist schon klar nein warte, dir ist offensichtlich nicht klar das ich mir die Zahlen nicht aus den Fingern gesogen haben sondern etwas getan habe was dir nicht schaden würde...nennt man Recherche.

Aber es ist natürlich einfach die Scheuklappen aufzubehalten und einfach alle Arbeitslosen als faule Schmarotzer zu bezeichnen. Irgendein Schuldigen muss man ja finden wenn man mit dem eigenen Leben unzufrieden ist.

Und ja ich habe 3 Nullen vergessen, passiert. Trotzdem nur eine Minderheit.

Übrigens im Jahr 2021 waren es 52.174 Fälle die Arbeit verweigert haben und deshalb Sanktionen erhielten.

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KuschelMitMir  26.05.2024, 10:08
@Caila

So gut recherchiert von dir. Wahnsinn.

Ja, 3 Nullen vergesse ich auch öfter! Fällt ja auch kaum auf!

Denkst du die Bürgergeldler sind alle bescheuert? Ich selbst war auch schon arbeitslos für ein paar Monate und mir ist direkt klar geworden dass ich nie mehr arbeiten müsste wenn ich nicht wollte. Wenn man sich bewerben muss, dann schickt man denen eine Krankmeldung. So einfach ist das.

Und heute als Arbeitgeber sehe ich Leute vom Amt zu mir kommen, welche mir sagen dass sie eigentlich nur ihren Zettel unterschrieben bräuchten, da ich ja sehen könnte dass er in Arbeit ist (Schwarzarbeit)…

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Es gibt darunter auch chronisch kranke Menschen.
Zudem funktioniert es ja nicht, eine Stelle mit irgendeinem Menschen zu besetzen, er muss zum einen die Qualifikation haben, zum anderen selber die Bereitschaft haben, und in einer praktikablen Nähe zum Arbeitsplatz wohnen.

Weil es für weit über die Hälfte dieser Bashing-Statisten schlicht und einfach keine leidens-/ und funktionsermöglichenden Einsatzmöglichkeiten in Freiwilligkeit der Arbeitgeberschaft (mehr) gibt.

SO (traurig) einfach in der Wegrationalisierung von Arbeitswillen zu überzogenen Wünschen der heutigen Arbeitgeberschaft. Selbst für jeden Hivi- / oder Quereinsteigerjob wird 24/7 Erreichbarkeit und nur noch Schichtbereitschaft quasi voraus gesetzt in deren Jammerei.

Erkenne den systematischen Fehler selbst!

Von Experte OlliBjoern bestätigt

Weil sie entweder gesundheitlich nicht in der Lage sind oder nicht die nötigen Qualifikationen haben. Oder Kinder haben, oder zu lange arbeitslos sind.

Den auch bei Personalmangel werden Qualifikationen verlangt. Und dazu kommen dann so Dinge wie Kleinkinder daheim...also erhöhtes Risiko auszufallen weil Kinder werden ja auch mal krank. Und um so länger jemand arbeitslos ist um so weniger wollen Arbeitgeber sie nehmen, weil sie schon so lange aus der Arbeitsroutine raus sind, die Umstellung entsprechend schwierig ist für Viele. Diese Anfangsproblematik wollen sich die meisten Arbeitgeber nicht geben.

Und ja es gibt auch einen , zum Glück kleinen , Anteil von Leuten die schlicht kein Bock haben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung