Waren Papste wirklich Nachfolger von Petrus?
Sie hatten ihre Finger immer in Politik und Wirtschaft.
16 Antworten
Nein, auf gar keinen Fall!
Mehr dazu z. B. hier: Was sagt die Bibel über den Papst/das Papsttum?
In der Bibel steht nicht, daß Petrus Nachfolger hätte haben sollen. Die christliche Urkirche bestand aus Gemeinden, die kein gemeinsames Oberhaupt hatten. Die Gemeinden wurden nach neuester Forschung auch durch Frauen geführt.
Das Papsttum ist also nicht durch das Neue Testament legitimiert.
Genau. Der Papst ist nicht legitimiert. Die Kurie ist nicht legitimiert.
deshalb wurden schwierige Fragen auch nicht dem Apostelkonzil in Jerusalem vorgelegt
Bei Juden ist es üblich, dass der Leiter erst ganz am Ende was sagt - so kann jeder seine Meinung frei äußern, ohne einem „Vorgesetzten” widersprechen zu müssen.
Beim Apostelkonzil spricht also als letzter der „oberste Christ”, und das war Jakobus. Dem hatte Petrus dieses Amt offenbar in Apg 12,17 übertragen.
deshalb mussten auch nicht die Apostel kommen, um die Taufe, die Phillippus vorgenommen hatte
Du hast schon Recht: Petrus hatte den Schlüssel. um den Samaritanern (Apg 8) und den Heiden (Apg 10) die Tür zu öffnen, Jesus hatte ihm ja versprochen, dass seine Entscheidungen mit dem übereinstimmen werden, was im Himmel beschlossen sein wird.
Aber nachdem diese Fragen entschieden sind, bräuchten wir das Petrusamt doch nur, wenn wir einst auf Aliens treffen und sich die Frage stellt, ob sie Erlösung durch Jesus brauchen.
Im NT ist nicht zu erkennen, dass die Schlüsselgewalt weitergegeben wurde (an Jakobus????).
Das Petrusamt, welches Du mit der Schlüsselgewalt gleichsetzt, als zeitlich begrenzte Institution? "Und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwinden" lediglich eine vorübergehende Zusage? Ist die Hölle nur eine vorübergehende Gefahr? Die Lagerung der 5000 in Gruppen zu 50 (eine Remiszenz an die Marsch- und Aufbruchsordnung der Stämme Israels während des Exodus) - nur temporär und kein Bild für die sichtbare Kirche? Das Netz mit den vielen unterschiedlichen Fischen beim Erscheinen des Auferstanden, kein Bild für die vielen unterschiedlichen Mitglieder der Kirche?
Aber davon abgesehen, zeigen die paulinischen und katholischen Briefe doch vor allem, dass hier keine Missionsschreiben vorliegen, sondern die Briefe wenden sich an bereits bestehende Gemeinden bzw. deren Vorsteher. Ein klares Beispiel für die hierarchische Verfasstheit der Kirche: Paulus, Petrus, Jakobus sorgen sich um die Reinheit des Glaubens und schreiben ihren Schafen.. Das war also trotz aller Missionserfolge dringend geboten und ist es auch heute noch, wie das jüngste Schreiben des Vatikans an das deutsche Episkopat zeigt.
Die Kirche ist die Braut Christi. Warum sollte diese Ehe nur auf Zeit geschlossen worden sein, wenn die Ehe nach Jesu Worten nicht auflösbar ist? Die Kirche ist allumfassendes Sakrament, sichtbares Zeichen von Gottes Wirken.
Quer durch die Bibel steht vor uns das Bild einer sichtbaren, hierarchisch verfassten Kirche. Sie hat die Gewalt des Bindens und Lösens, was sich auf die Auslegung der Hl Schrift bezieht. Die Apostel bekommen die Vollmacht, Sünden zu erlassen? Warum sollte all das nach dem Tod des letzten Apostels verschwunden sein? Bedürfen die Menschen der Beichte nicht mehr? Gerade die Zersplitterung reformatorischer Kirchen zeigt m.E. zudem, daß es des kirchlichen Lehramts dringend bedarf.
Das Neue Testament ist das Werk der Kirche, es ist ein katholisches Buch, geschrieben, als es die Kirche bereits gab, von ihr kanonisiert und über die Jahrhunderte bewahrt. Die reformatorischen "Kirchen" hätten überhaupt keine Bibel ohne die Kirche. Sie sitzen auf dem Schoß der Kirche, von dem aus sie der Kirche ins Gesicht schlagen.
Heilige Schrift und Kirche sind nicht nacheinander erschienen, sondern mehr oder weniger gleichzeitig, auf jeden Fall nach Ostern. Man kann das eine nicht ohne das andere in seiner ganzen Fülle verstehen.
Die Protestanten haben die Bibel von der Kirche getrennt und die Kirche von Christus. Dss Ergebnis sind die vielen reformatorischen Kirchen, Gemeinden und Bekenntnisse. Warum sollte Christus eine solche Zersplitterung gewollt haben?
"Und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwinden" lediglich eine vorübergehende Zusage?
Hölle ist ungenau übersetzt. Da steht nicht Hölle (gehenna), sondern Totenreich (hades). Jesus verspricht also, dass es nie gelingen wird, Seine Gemeinde auszurotten. Das hat weder Paulus geschafft (der erste, der es versuchte), noch Diokletian, noch die Inquisition, noch Mao, und auch Kim Jong-Un wird es nicht schaffen.
Ein klares Beispiel für die hierarchische Verfasstheit der Kirche
Ebenso klar ist aber auch:
- Jede Gemeinde hatte mehrere presbyteroi bzw. episkopoi, (der jüdische bzw. hellenistische Ausdruck für das gleiche Amt, erst später wurden sie zu „Priester” und „Bischof” uminterpretiert).
- Auch Petrus hat sich nicht als Oberhirte gesehen (1.Pt 5,1).
- Gemeindeleiter sollten verheiratet sein (z.B. 1.Tm 3,2). Wie kann es eine Kirche wagen, einen unverheirateten Mann an ihrer obersten Spitze zu dulden?
Außer den Darbisten („Brüdergemeinden”, nicht zu verwechseln mit der Herrnhuter Brüdergemeine) wüsste ich auch keine Kirche, die nicht auch eine Hierarchie hat.
Quer durch die Bibel steht vor uns das Bild einer sichtbaren, hierarchisch verfassten Kirche.
Der Leib Christi manifestiert sich in lokalen Gemeinden vor Ort. Wie die im einzelnen verfasst sind, ist unterschiedlich (Paulus spricht in 1.Ts 5,12 von „Vorstehenden”, in Ph 1,1 von Episkopen, woanders werden diese Leute Presbyter genannt). Und auch bei den sonstigen Diensten und Ämtern gibt es keine Uniformität, jede entsprechende Liste sieht anders aus.
Die Beziehungen der Gemeinden untereinander ist weniger klar, nur Jerusalem hat eine führende Stellung (Apg 15; 1.Kor 16,1-3).
Die Apostel bekommen die Vollmacht, Sünden zu erlassen? Warum sollte all das nach dem Tod des letzten Apostels verschwunden sein?
Wieso solte das? Die Apostel sollen die Jünger lehren, alles zu befolgen, was Jesus ihnen gesagt hat - d.h. die Anweisungen an die Apostel gelten für alle Jünger - also auch die bezüglich des Bindens und Lösens.
Das Neue Testament ist das Werk der Kirche
Inwiefern? Der Kanon entstand ohne formellen Beschluss (einen Konzilsbeschluss gabs erst im Konzil von Trient!).
es ist ein katholisches Buch
Also wenn du es schon einer heute existierenden Kirche zuschreiben willst, dann kann das nur die orthodoxe Kirche sein, von der sich der Papst mit der lateinischen Kirche abgespalten hat. Natürlich hieß die Mutterkirche auch „katholisch” (zum Vergleich: Bis ins 17. Jh. hinein haben sich evangelische Christen auch selbst als „katholisch” bezeichnet, sie waren eben der Meinung, dass sich der Papst wegen seiner Irrlehren selbst aus der katholischen Kirche exkommuniziert hat …).
Die Protestanten haben die Bibel von der Kirche getrennt
… indem sie die Lehre der Kirche auf die Bibel gründeten? Gehts noch absurder?
Dss Ergebnis sind die vielen reformatorischen Kirchen, Gemeinden und Bekenntnisse
Wahre Christen haben das schon immer als Problem gesehen, deshalb gibt es ja Netzwerke wie die weltweite evangelische Allianz.
1) Christus sagt in Matthäus 16,18 "...auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen". EINE Kirche, nicht mehrere.
2) Dieser Kirche ist Autorität verliehen: "was ihr binden und lösen werdet", "wem ihr die Sünden erlasst, dem sind sie erlassen". In Timotheus 3,14-15 bezeichnet Paulus die Kirche als "Säule und Bollwerk" des Glaubens. Und wenn es Streitigkeiten unter Gläubigen gibt, ruft die Bibel nicht dazu auf, die Bibel aufzuschlagen, sondern sich an die Kirche als höchste Instanz zu wenden
3) Die Kirche ist sichtbar, wie sonst sollte eine unsichtbare Kirche Streitigkeiten in einer sichtbaren Welt mit Autorität entscheiden? Auch die protestantischen Kirchen kennen Autorität und nennen sie "Kirchenzucht"
4) Die Autorität der Kirche fußt auf der Autorität der Apostelnl und deren Autorität auf Jesus Christus. (vgl. Matt. 28, 18-19: "Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden. Geht ... und macht alle Menschen auf Erden zu meinen Jüngern" mit Johannes 20:21:"...wie der Vater mich sendet, so sende ich euch". Wie sendet der Vater Jesus? Mit aller Macht der Himmel und der Erde.
5) Die Kirche ist unfehlbar: "Wer euch hört, der hört mich, und wer euch zurückweist, weist mich zurück, und wer mich zurückweist, weist den zurück, der mich gesandt hat" (Lukas 10:16). Weiters: "Der Vater wird euch einen Tröster geben, ... den Geist der Wahrheit " (Johannes 14:16-17)
6) Die unfehlbare Autorität der Kirche wurde von den Aposteln auf die Bischöfe übertragen, andererseits wäre der Taufbefehl aus Matt. 28: 19, 20 nicht zu erfüllen. Dann wäre es mit Jesu Taufgebot nach dem Ableben des letzten der 12 Apostel vorbei gewesen. Die Apostolische Sukzession begegnet als erstes in Apg. 1:15-27, wo Petrus vortritt und auf die Wahl eines Nachfolgers für Judas dringt. Petrus, kein anderer. Ferner in 1. Tim. 1:18 " Diese Aufgabe übertrage ich dir, Timotheus, mein Sohn". 2. Tim 2:2 verstärkt das noch: "Und was du von mir gehört hast, vertraue gläubigen Männern an, die geeignet sind l, andere zu lehren". Die Weitergabe der apostolischen Autorität erfolgt seit den Tagen von Petrus und Paulus und Timotheus durch Handauflegen (1. Tim 5,22; 1. Tim 4,14)
7) Der Papst ist Teil von 1) bis 6), d.h. er ist für die Einheit der Kirche verantwortlich, er hat Vollmacht, diese beruht auf der Autorität Gottes, die dieser den Aposteln verliehen hat und die über die apostolischen Sukzession bis in unsere Tage reicht.
indem sie die Lehre der Kirche auf die Bibel gründeten? Gehts noch absurder
es gibt keine Bibel ohne Kirche. Es ist ein katholisches Buch, von ihren Mitgliedern geschrieben, kanonisiert und bewahrt. Du musst beides zusammendenken. Ansonsten endest du bei Billy Graham, der einmal sagte, er verwende dieselbe Bibelversion, die schon Paulus verwendet habe, nämlich die King James Version.
Schließlich: wie kommst Du darauf, dass sich 1500 Jahre lang die katholische Christenheit geirrt hat und auf einen entlaufenden Mönch und einen französischen Juristen warten musste, um von diesen korrigiert zu werden? Wenn Du sagst, das sagt dir die Bibel, woher weißt Du, dass die Bibel Autorität beanspruchen kann? In der Bibel findet sich keine Liste der Bücher, die drin sein müssen. Warum nicht auch apokryphen Evangelien oder gleich noch den Koran dazunehmen?
EINE Kirche, nicht mehrere.
Klar. Nur ob die eine Kirche so straff organisiert sein muss?
Den Römerbrief schriebt Paulus nicht an die Gemeinde in Rom, weil es sie nicht gab, sondern vielmehr mehrere. Es war schlicht verboten, eine stadtweite Organisation zu bilden, also umfasste eine Gemeinde in Rom höchstens ein Stadtviertel. Nebenbei bemerkt heißt das auch, dass es keinen „Bischof von Rom” geben konnte, es gab diverse „Bischöfe” in Rom.
Und wenn es Streitigkeiten unter Gläubigen gibt, ruft die Bibel nicht dazu auf, die Bibel aufzuschlagen
Doch, genau dafür werden die Gläubigen in Beröa gelobt (Apg 16,11), auch Jesus sagt ja, dass die Schrift unverbrüchlich ist (Jh 10,35), und auch z.B. Petrus verweist darauf (2.Pt 1,19). Ihr irrt, weil ihr die Schrift nicht kennt.
Auch die protestantischen Kirchen kennen Autorität und nennen sie "Kirchenzucht"
Da siehst du, dass deine Kritik an den evangelischen Christen vorbei geht.
Die Autorität der Kirche fußt auf der Autorität der Apostelnl und deren Autorität auf Jesus Christus.
… und genau deswegen muss sie sich auch in Acht nehmen vor den „Wölfen”, die die Gläubigen an sich binden wollen und nicht an Jesus, gerade auch wenn sie aus ihren eigenen Reihen kommen (Apg 20,30). Wenn jemand behauptet, dass es nur in der Gemeinschaft mit ihm Heil gibt, dann sollten alle Warnleuchten angehen!
Die Kirche ist unfehlbar
War sie dass, als ein Papst wegen Häresie verurteilt wurde (Honorius I. 680/681)?
War sie nicht vielmehr unfehlbar, als sämtliche Patriarchen ihren römischen Kollegen (denn „Papst” war ursprünglich nur ein Wort für das griechische patriarchos) wegen seinem Machtanspruch verurteilten?
Wenn du die Kirche unfehlbar nennst, musst du auch sagen welche Kirche du meinst. Warum sollte die Abspaltung (lateinische Kirche im Mittelalter, bzw. römische Kirche heute) die richtige sein, und nicht die Mutterkirche (orthodoxe Kirche)?
wie kommst Du darauf, dass sich 1500 Jahre lang die katholische Christenheit geirrt hat
Wie kommst du darauf, dass ich das meine? Luther konnte sich z.B. auf die Verurteilung des Semipelagianismus berufen (Arausio, 529). Und einen Papst im heutigen Sinn des Wortes gab es auch erst seit Leo I. - davor gab es nur Bischöfe in Rom bzw. später von Rom.
Die unfehlbare Autorität der Kirche wurde von den Aposteln auf die Bischöfe übertragen, andererseits wäre der Taufbefehl aus Matt. 28: 19, 20 nicht zu erfüllen
Du meinst, wenn man Mt 28,20 wörtlich nimmt, so dass der Taufbefehl allen Jüngern gilt, ist der nicht zu erfüllen? Wie kommst du auf die Idee?
Der Papst ist Teil von 1) bis 6)
Er ist das Oberhaupt einer Abspaltung von der Kirche des römischen Reichs, die sich nach den (von Diokletian eingerichteten) Diözesen des römischen Reichs organisiert hatte, vor Diokletian war die Provinz die oberste Ebene, und was die Umwidmung des Titels episkopos (im säkularen Sinn: Mitglied des mehrköpfigen Vorstands eines hellenistischen Vereins) bzw. des jüdischen Gegenstücks presbyteros (Mitglied des Vorstands einer jüdischen Synagoge) für den Charakter der Kirche bedeutete, wär auch noch zu klären. Die ursprüngliche Kirche kannte nur Gemeinden mit mehreren Leitern an der Spitze.
Also das Oberhaupt der Abspaltung von einer Kirche, die sich mindestens einmal neu erfunden hat, ist die Kirche, die ich als die wahre anerkennen soll? ist das dein Ernst?
Wenn Du sagst, das sagt dir die Bibel, woher weißt Du, dass die Bibel Autorität beanspruchen kann? In der Bibel findet sich keine Liste der Bücher, die drin sein müssen.
Etwas schon: Die Paulusbriefe (2.Pt 3,15-16), und sicher auch das Lukasevangelium, dass Paulus in 1.Tm 5,18 als Heilige Schrift zitiert (Lk 10,7!).
Aber natürlich ist nicht das meine Grundlage, sondern der Konsensus der Christen im 4. Jh. der ohne formellen Kirchenbschluss zustande kam.
Es ist ein katholisches Buch
Die katholische Kirche im heutigen Sinn des Wortes gibt es doch erst, seit sie sicjh von der orthodoxen Kirche abgespalten hat. Egal auf welche Zeit man diese Spaltung datiert (meist wird das Jahr 1054 genannt, maximal könnte man bis Leo I. zurückgehen): Die Bibel und der Kanon des NTs ist älter. Also älter als die katholische Kirche.
Die katholische Kirche im heutigen Sinn des Wortes gibt es doch erst, seit sie sicjh von der orthodoxen Kirche abgespalten hat. Egal auf welche Zeit man diese Spaltung datiert (meist wird das Jahr 1054 genannt, maximal könnte man bis Leo I. zurückgehen): Die Bibel und der Kanon des NTs ist älter. Also älter als die katholische Kirche.
es war Ignatius von Antiochien, der als erster von der "Katholischen Kirche" spricht (ca. 110 n.Chr.). Danach wird "katholische Kirche" durch die ganze Kirchengeschichte verwendet. Somit ist es nicht wahr, dass es die katholische Kirche erst nach der Spaltung von 1054 gebe.
Etwas schon: Die Paulusbriefe (2.Pt 3,15-16), und sicher auch das Lukasevangelium, dass Paulus in 1.Tm 5,18 als Heilige Schrift zitiert (Lk 10,7!).
naja, der 2. Brief des Petrus erwähnt Briefe des Paulus, aber nicht welche, und der Brief des Paulus an Timotheus zitiert zwar an der von dir zitierten Stelle das Lukaevangelium (der Arbeiter ist seines Lohnes wert), aber diese Verbindung führt wohl noch nicht zum heutigen Kanon der Bibel.
Aber du hast schon recht, die Kanonisierung war ein jahrhunderter langer Prozess, der erst gegen Ende des 4. Jahrhunderts abgeschlossen war. Begleitet wurde dieser Prozess aber durch die bischöflichen Strukturen der Kirche. Man kann wohl sagen, dass alle Schriften des NT nach der Auferstehung Jesu entstanden sind und auf Jesus aus einer nachösterlichen Perspektive schauen. Gleichzetig richten sie den Blick nach vorn auf die Ermahnung und Belehrung bereits entstandener Gemeinden. Und sie tun das durch das Brennglas von Strukturen oder von mir aus Protostrukturen der katholischen Kirche: den Papst, die Bischöfe, die apostolische Sukzession, alle Sakramente, die auch heute noch von der katholischen Kirche anerkannt sind.
es war Ignatius von Antiochien, der als erster von der "Katholischen Kirche" spricht
Damit meint er aber eine Kirche, die das gesamte römische Reich umfasst. Die wurde von Patriarchen geleitet, einer davon war der Papst, der Bischof von Rom. Der Papst war primus inter pares (musste z.B. im Osterterminstreit des 2.Jhs. die abweichende Praxis akzeptieren), nur irgendwann wollten die Päpste mehr sein …
Das konnte Ignatius noch nicht wissen, das lag zu seiner Zeit noch in der Zukunft. Eine zteit, in der ein „ökumenisches” Konzoil ohne die Patriarchen von Alexandria und Ephesus stattfand, war für ihn undenkbar.
Somit ist es nicht wahr, dass es die katholische Kirche erst nach der Spaltung von 1054 gebe.
Wann die Spaltung genau stattfand, ist Ansichtssache. Klar ist aber, dass vor der Spaltung der Ausdruck katholikos („allgemein”) sich auf die gesamte Kirche bezog, die natürlich nicht nur allgemein, sondern auch rechtgläubig (orthodox) war.
Erst als sich die lateinische Kirche von der Gesamtkirche abspaltete, wurde „katholisch” zu einer Konfessionsbezeichnung.
Also wenn sich die „katholische und orthodoxe” Kirche in zwei Teile spaltet, einer („orthodox”) wie die Mutterkirche, und einer mit einer Neuerung (nur ein Patriarch bzw. „Papst”, der dann irgend wann unter ihm stehende »Patriarchen« ernennt) - was ist dann die originale Kirche und was die Abspaltung?
naja, der 2. Brief des Petrus erwähnt Briefe des Paulus, aber nicht welche,
Er schreibt alle, das deutet auf die Sammlung der 14 Briefe hin.
aber diese Verbindung führt wohl noch nicht zum heutigen Kanon der Bibel.
Habe ja gesagt, dass das nicht meine Basis ist.
Und sie tun das durch das Brennglas von Strukturen oder von mir aus Protostrukturen der katholischen Kirche
Gemeinden, die von einem mehrköpfigen Gremium geleitet sind, für das es keine einheitliche Bezeichnung gibt, diese Gemeideleiter sollen verheiratet sein, daneben sind Propheten, Evangelisten und Hirten tätig, die mithelfen, die Gemeinde aufzubauen. Übergemeindliche Strukturen sind nicht zu erkennen, und vor Leitern, die die Menschen an ihre Person oder ihr Amt binden statt an Christus, wird gewarnt.
Offen gestanden fällt es mir schwer, darin „Protostrukturen” der rkk zu erkennen. Erst recht, wenn ich von Grabinschriften erfahre, aus denen hervorgeht, dass ein christlicher presbyteros auch weiblich sein konnte (die feminine Form wurde dagegen für Ehefrauen von männlichen presbyteroi benutzt). Natürlich gab es da einen fließenden Übergang, vor allem in der allmählichen Umdeutung der Wörter - presbyteros wurde so umgedeutet, dass damit am Ende nicht mehr ein Ältester (so die gr. Bedeutung) des Volkes des Volkes verstanden wurden, sondern ein Priester (gr. hiereos). Obwohl im NT das ganze Volk als Volk von Priestern bezeichnet wird …
Ein Priester ist jemand, der zwischen Menschen und Gott vermittelt. Das sollte jeder Gläubige für die Ungläubigen sein, die er (mit Gottes Hilfe) zum Glauben an Jesus bringt. Darüber hinaus haben wir nur einen Priester: Jesus.
die apostolische Sukzession
Von den 12 Aposteln wurde nur einer ersetzt: Judas, der durch seinen Verrat den Platz im 12-erkreis verloren hat, und durch Matthias ersetzt wurde. Aber als z.B. der apostel Jakobus als Märtyrer starb, gab es keine Nachwahl. „Sukzession” ist eine Interpretation späterer Zeiten, und bezieht sich auf Amtsnachfolge in anderen Ämtern als das Apostelamt, jedenfalls wenn es um die 12 geht.
Im engeren Sinne gibt es genau 12 Apostel des Lammes (Of 21,14), im weiteren Sinne gab es Apostel wie z.B. Paulus - aber auch eien Frau konnte als Apostel bezeichnet werden (Junia, zusammen mit ihrem Mann Andronikus, Rö 16,7).
Das lateinische Äquivalent zu gr. apostolos ist missionar.
Nachtrag: So wie du argumentiert hast, ist das so ähnlich als wenn jemand die mittelalterliche Kirche für die evangelischen Christen reklamiert, weil ja die die wahre katholische Kirche sind … oder hat die mittelalterliche Kirche je zugegeben, nicht evangelisch zu sein?
Papste wirklich Nachfolger von Petrus?
Klar - soweit sie den Auftrag den Jesus Petrus gab auch verantwortungsvoll erfüllten. Sicher gab es auch Päpste, welche dem nicht entsprachen und sich mehr um das kümmerten was du angesprochen hast. Nachfolger im "Amt" waren sie trotzdem, auch ein schlechter Bundespräsident wäre ja Nachfolger des vorherigen "guten".
In meiner Bibel steht nichts von irgendwelchen Nachfolgern, Stellvertretern oder einem Oberhaupt der Kirche.
Das Papsttum ist nicht durch den Religionsgründer legitimiert.
In meiner Bibel steht nichts
Weder deine Bibel noch sonst eine enthält Vorschriften für die die Gestaltung von christlichen Religionsgemeinschaften oder deren Organisation - na und ?
Auch die Heilsbotschaft Jesu (für Christen zuständig, nicht DIE Bibel) sagt dazu garnichts aus - na und ?
Was soll deine alberne Gegenhaltung also ?
durch die Verfassung legitimiert.
und die Bibel keine Verfassung für die Organisation der christl. Gemeinden
Eigentlich sollte es nur Nachfolger Jesu geben. Von dem her ist der Ansatz schon falsch.
War Petrus politisch tätig? Waren die Apostel politisch tätig? Waren die ersten Christen politisch tätig? Nein.
Sollen heute Christen politisch tätig sein? Warum hat es Jesus abgelehnt König zu werden, als das Volk ihn zum König machen wollte? Die Antwort gab Jesus selbst.
Johannes 18:36 Jesus antwortete: „Mein Königreich ist kein Teil dieser Welt. Wäre mein Königreich ein Teil dieser Welt, dann hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert werde. Nun aber ist mein Königreich nicht von hier.“
Das Papsttum war von Jesus nicht vorgesehen. Zudem sollten alle Christen gleich sein und keiner sich über andere erheben.
Es waren zwar Männer vorgesehen, welche Verantwortung tragen sollen, aber keine Oberhäupter wie Päpste, Bischöfe, Kardinäle und was es da sonnst noch gibt.
Matthäus 23:8 Ihr aber, lasst euch nicht Rabbi nennen, denn nur einer ist euer Lehrer und ihr seid alle Brüder. 9 Nennt außerdem niemanden auf der Erde Vater, denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel. 10 Auch lasst euch nicht Führer nennen, denn nur einer ist euer Führer, der Christus. 11 Der Größte unter euch soll euer Diener sein.
Die kirchlichen Würdenträger lassen sich bedienen, dienen aber nicht. Somit sind diese nicht die von Jesus anerkannten Menschen, die in seinen Augen groß sind.
Genau, deshalb hat Petrus auch keine hervorgehobeme Rolle in den Evangeliien und in der Apostelgeschichte, deshalb wurden schwierige Fragen auch nicht dem Apostelkonzil in Jerusalem vorgelegt, deshalb mussten auch nicht die Apostel kommen, um die Taufe, die Phillippus vorgenommen hatte, zu vervollständigen. Ist alles innerhalb der Gemeinden geschehen. Schon klar.