Waren die Grünen früher nicht mal Pazifisten, seit wann sind sie die größten Kriegsbefürworter?

12 Antworten

In der Tat, Petra Kelly würde im Grabe routieren, wenn sie das mitbekommen würde.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich befasse mich gerne mit solchen Themen

Die Grünen sind nicht mehr so grün wie früher. Sie würden für ihre damaligen Werte und Überzeugungen nicht untergehen wollen und passen sich der Realpolitik anstatt einer Ideologie an. Aber Befürworter des Krieges sind sie damit bei weitem nicht - dieser Krieg wurde uns mehr oder minder auferzwungen.

Hallo Kaulquappen,

ich sehe keinen Beleg dafür, dass "Die Grünen" einen Krieg befürworten.

Außenministerin Annalena Baerbock hat die deutschen Waffenlieferungen zur Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen den Angriffskrieg Russlands verteidigt. Der russische Präsident Wladimir Putin weigere sich, über simpelste Fragen wie das humanitäre Völkerrecht zu verhandeln, auf Vermittlungsversuche gebe es keine Resonanz, sagte die Grünen-Politikerin im Auswärtigen Amt beim Tag der offenen Tür der Bundesregierung in Berlin. Zuvor hatte eine Bürgerin gefragt, was jenseits von Waffenlieferungen zur diplomatischen Beendigung des Krieges geschehe.
Wenn man derzeit ein Ende des Krieges durch Verhandlungen nicht erreichen könne, "dann haben wir die Wahl, entweder nichts zu tun", sagte Baerbock. "Oder wir sagen, wir unterstützen militärisch, damit ein weiteres Vordringen der Russen unterbunden werden kann." Diesen Weg halte sie in der gegenwärtigen Situation, "so furchtbar er ist, für den einzigen, den wir gehen können. Weil die Alternative wäre: Millionen von Menschen einfach ihrem Schicksal preiszugeben." Dies könne man "einfach nicht verantworten".
Quelle: https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-185.html#Baerbock-verteidigt-Waffenlieferungen-an-Kiew

Niemand fordert eine Invasion in Russland, man unterstützt mit dieser Politik die Opfer eines Angriffs. Die Alternative wäre, immer wieder ein neues Massaker von Butscha mitanzusehen.

Sie sind halt in der Realität angekommen. Zudem sind es nicht mehr die gleichen Protagonisten wie vor 40 Jahren, wobei "größte Kriegsbefürworter" wohl reichlich übertrieben ist.

Im Grunde hat sich die Grundeinstellung gar nicht so stark verändert. Man war und ist auf der Seite der Schwachen und Angegriffenen. Nur die Methoden, das durchzusetzen sind realistischer geworden. Staatlicher Pazifismus ist ein untaugliches Mittel.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Die Grünen sind keine Kriegsbefürworter und allenfalls ein Teil von ihnen war pazifistisch.

Pazifismus selber ist auch nicht besonders clever und mutiert im Angesicht eines militärischen Angriffs stehenden Fußes zu unmoralischer Kapitulantenpolitik, die dem Angreifer bei der Begehung von Kriegsverbrechen noch die Lampe hält.

Die Grünen waren und sind wie die meisten Parteien in Deutschland Friedensbefürworter, ideologisieren aber ihre Friedensbereitschaft nicht so dümmlich-dogmatisch wie zum Beispiel die aus dem Stalinismus erwachsene Traditionslinke, die sich damit aktuell nur zum willfährigen Apologeten russischer Kriegsverbrecherpolitik herabwürdigt.

Stattdessen bekennen sich die Grünen vernünftigerweise zum Rechts auf Selbstverteidigung jedes angegriffenen Opfers eines völkerrechtswidrigen Angriffskrieges.


DieMelanie222  22.08.2022, 11:05

Das spart mir ein Antwirtschreiben.

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