War Fleisch eine Speise für adlige?
Ich hatte vor längerem mal gehört, dass der Konsum von Fleisch hauptsächlich bei den Adligen war und die Bürger sich eher von anderem wie Getreide etc. anstatt von Fleisch ernährt haben. Ich bin mir nun nicht sicher ob es stimmt denn ich dachte das wäre gut, es in einer Schulaufgabe einzubringen.
10 Antworten
a) Fleisch (aus Zucht und Jagd) war den Adeligen vorbehalten - später kamen noch Wohlhabende hinzu
b) der Rest der Bevölkerung und damit der überwiegende Teil musste von Getreideprodukten und Gemüse später auch Kartoffeln ihr Leben fristen
eine derartige Verteilung verursachte in Zeiten von Missernten (und die gab es reichlich ) fürchterliche Hungersnöte - du kannst es dir an der Geschichte von Irland -(im 19. Jahrhundert) vor Augen führen - von rund 9Mio. Einwohnern verhungerten 1 Mio. Einwohner, eine weitere Million Einwohner wanderte aus- vor allem in die USA
und was glaubst du wohl, wer sich im Schnitt eines längeren Lebens erfreute ? also die "Pflanzenesser" waren es nicht !!
Schwierig zu sagen, da du nicht einmal das Zeitalter erwähnst. Reden wir hier vom Feudalismus, der Sklaverei oder dem Manorialismus?
Oder was ganz anderes?
Das kann man nicht ganz so pauschal sagen. Je nach Ort und Epoche war das unterschiedlich. Geht es dir um eine bestimmte Zeit und Gegend?
Es stimmt schon, im Durchschnitt hatten Menschen aus der Oberschicht öfter die Gelegenheit zum Fleisch essen. Manchmal war das eine Frage der Rechte - wenn zum Beispiel nur Adlige das Jagdrecht hatten, und damit Zugang zu Wild. Oft war es schlicht eine Frage des Reichtums, denn ein Tier zu halten und zu mästen ist teurer als das Getreide direkt zu essen.
Aber zu sehr darf man sich auf dieses Prinzip nicht verlassen. In Gegenden, wo Landwirtschaft nicht gut möglich ist (wegen Klima oder Bodenbeschaffenheit), lebten auch arme Menschen von Jagd, Fischfang oder Weidewirtschaft und hatten einen größeren Fleischanteil in ihrer Ernährung.
Stressika hat recht.
Ergänzend kann man noch sagen: Adlige hatten Fleisch (fast) im Überfluss, denn nur sie allein durften jagen. Somit gab es Wild in allen Formen und zu (fast) jeder Zeit. Wenn nicht gerade Gäste da waren oder ein Bankett gehalten wurde war auch zu viel da. Die Bediensteten freuten sich über manche Reste.
Niedere Stände hielten sich Nutzvieh, meist Schwein, selten eine Kuh. Man kaufte es im Frühjahr als Ferkel, mästete es und schlachtete es zu Winterbeginn und nutze alle Teile! Doch manchmal ging so ein Tier auch ein oder wurde krank und so gab es kein Fleisch für den Winter, was manchmal den Hungertod einer Familie bedeutete. Ein Glück, wer Gänse hatte, Enten oder Hühner. Aber selbst Küken waren nicht immer erschwinglich.
Es stimmt, dass die Ernährung sich je nach sozialem Stand deutlich unterschied, aber die Realität war nuancierter als ein einfaches "Adlige aßen Fleisch, Bürger aßen Getreide".
Auch Bürger aßen Fleisch, wenn auch seltener und in kleineren Mengen. Besonders an Festtagen oder bei besonderen Anlässen gab es Fleisch auf dem Tisch, für Bauern war Fleisch eher ein Luxusgut. Sie hielten zwar oft Tiere, aber das Fleisch diente meist zur Selbstversorgung oder wurde getauscht.