War die Deutschnationale Volkspartei (DNVP) auch rechtsextrem ähnlich wie die NSDAP?
Die NSDAP war ja eine rechtsextreme Partei. Kann man dies auch über die Deutschnationale Volkspartei sagen?
3 Antworten
Die DNVP begann 1919 als konservative Rechtspartei, monarchistisch und bürgerlich. Zwischen 1924 und 1928 regierte sie zusammen mit anderen bürgerlichen Parteien wie Zentrum und Liberale. Die DNVP war auf dem Weg, ihren Frieden mit der Republik zu machen.
Ab 1928 übernahm Hugenberg die Parteiführung und lenkte die Partei weiter nach rechts. Er versuchte in der Konkurrenz zur NSDAP mithalten zu können und radikalisierte Programm und Sprache. Ab da kann man die DNVP als rechtsextrem ansehen.
Allerdings gelang es der DNVP nie, an die Stimmen der Arbeiter und Arbeitslosen heranzukommen, anders als die NSDAP. Ihr Traum war weiterhin eine autoritäre Monarchie, keine Parteidiktatur. Der Partei haftete aus Sicht der Nazis immer der Geruch des Bürgerlichen, zu wenig Kompromisslosen an. In ihrem Wessellied sangen die Nazis gegen "Rotfront und Reaktion" (DNVP). Nach Januar 1933 griffen die Nazis die DNVP frontal an und vernichteten sie.
Die DNVP war durchaus stramm rechts orientiert, sie unterschied sich aber im Absolutheitsanspruch, dem Judenhass etc. deutlich von der NSDAP.
Ja. Auch das war eine rechtsextremistische und rechtskonservative Partei.
Das kann man zwar heute durchaus unterscheiden, aber damals nicht wirklich. Die Möglichkeit einer leidlichen Abgrenzung ist erst das Resultat der gemeinschaftlich ausgeübten Verbrecherherrschaft.
Rechtskonservativ ist nicht rechtsextremistisch.