War das jemals echte Freundschaft?
Hallo,
ich pflege seit mehr als 15 Jahren eine Freundschaft(dachte ich jedenfalls) mit 2 Personen. Uns verbindet ein gemeinsames Hobby - das Rennfahren am Computer/Konsolen. Wir trafen uns immer am Samstag Abend. Erst wurde gegrillt, dann gezockt.
Ich bin verheiratet, meine Freunde sind Singles. Die Samsatge waren kein Problem, auch nicht in der Regelmäßigkeit, weil meine Frau samstags ihrem Hobby nachgeht - das passte also ganz gut.
Unsere Treffen fanden immer ab 19 Uhr statt. Und je nach Lust und Laune zogen wir auch schon mal bis 4, oder 5 Uhr morgens durch. Ich wohne auf dem Land und meine Freunde in der Stadt. Und irgendwie ist es seit Beginn unserer Freundschaft so, dass der Weg vom Dorf in die Stadt offenbar kürzer sein muss, als von der Stadt auf das Land. Denn die Treffen fanden ausnahmslos bei einem meiner Freunde statt. Seit vielleicht zwei, drei Jahren versuche ich unsere Treffen auch mal früher zu beginnen. Einfach damit der Sonntag nicht auch immer mit vorbei ist, denn meine Frau und ich sind ja noch berufstätig und haben von daher auch nur das Wochenende gemeinsam frei. Aber: die beiden wollen nichts ändern. Gespräche die wir über unsere Treffen führten, endeten von den Beiden immer mit so larifari...müssen wir mal sehen...
Vor 5 Wochen habe ich gesagt, dass ich keine Lust mehr habe immer bis in die Puppen zu zocken und ich jetzt mal eine Pause brauche, oder ein Treffen schon am Nachmittag. Das Ergebnis: seitdem ist absolute Funkstille. Ich habe einem von den Beiden noch per Whatsapp zum Geburtstag gratuliert und ab da ist Null Kontakt.
Ich mag die Beiden wirklich und bin auch nicht sauer auf die, aber ich frage mich schon, ob das eine gegenseitige echte Freundschaft war, oder ob ich da zuviel reininterpretiert habe und das alles eher als Zweckgemeinschaft berachten soll?
Ich neige zu dem sogenanntem -Tunnelblick- wenn ich mal für etwas entschieden habe, dann ziehe ich das auch durch, ganz konsequent. Jetzt habe ich entschieden, darauf zu warten, dass die beiden zu mir Kontakt aufnehmen. Und wenn das nicht geschieht, dann war es wahrscheinlich wirklich keine richtige Freundschaft.
Ist das jetzt von mir zu konsequent, oder was meint Ihr?
5 Antworten
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Uns verbindet ein gemeinsames Hobby - das Rennfahren am Computer/Konsolen.
Wenn dies der Punkt ist, der euch verbindet, und du ihn ändern willst, ist nichts mehr da.
Ihr hattet eine tolle Grill/Konsolen-Rennfahr-Freundschaft und offenbar ist für dich die Zeit vorbei. Das kann ich nachvollziehen, denn Menschen werden älter und ändern sich dabei.
wenn ich mal für etwas entschieden habe, dann ziehe ich das auch durch, ganz konsequent.
Bringt dir das Vorteile? Im Allgemeinen ist es nützlicher, sich flexibel auf die Umstände anzupassen. Wenn du aber erkennst, dass dein Wochenende zu sehr darunter leidet, wenn ihr euch erst um 19 Uhr trefft, ist ein früheres Treffen sehr sinnvoll. Wenn die andere nicht mitziehen, ziehen sie nicht mit. Das ist schade, aber Freunde kommen und Freunde gehen.
Ich finde Konsolenspiele grottenlangweilig. Mit mir hättest du das also nicht 15 Jahre lang machen können. Sei also froh, dass du zwei Menschen gefunden hattest, die so gut zu dir passten, auch wenn die Zeit dafür offenbar vorbei ist. Ob die Freundschaft gut ist (bzw. war) hängt daran, ob du ein guter Freund bist. Das ist nicht nur Aufgabe der anderen. Um ein guter Freund zu sein, musst du dich nicht verbiegen oder auf Frau oder Wochenende zu verzichten, sondern es muss reichen, dass du du bist.
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Gerne. Deine eigene Einschätzung ist dabei ausschlaggebend: Wenn du dich so verhältst, wie jemand, mit dem du gerne befreundet wärst, bist du ein guter Freund. Wenn du dagegen immer nur das machen würdest, was deinen Freunden gefällt, wärst du eine Art "Hampelmann".
Viele Kumpel-Freundschaften enden, wenn einer Vater wird und die Zeit mit seinem Kind verbringt. Das ist kein Zeichen dafür, dass man ein schlechter Freund ist.
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Ich hatte solche "Freundschaften" auch, die basierten auf der Zugehörigkeit zum selben Verein und "ergaben sich halt so". Der Kontakt war nett und respektvoll, aber wirklich zu sagen hatte man sich in der Sache erst nach einer halben Flasche Sekt oder so irgendwas. Mir fiel das erst im Nachhinein auf, wo diese Verbindungen im Grunde schon "gekappt" gewesen sind.
Vor 5 Wochen habe ich gesagt, dass ich keine Lust mehr habe immer bis in die Puppen zu zocken und ich jetzt mal eine Pause brauche, oder ein Treffen schon am Nachmittag. Das Ergebnis: seitdem ist absolute Funkstille. Ich habe einem von den Beiden noch per Whatsapp zum Geburtstag gratuliert und ab da ist Null Kontakt.
Ging mir (m, 31) genauso, als ich bekannt gegeben hatte, umzuziehen und mich beruflich zu verändern, ergo nicht mehr für den Verein tätig sein zu können. Das stieß natürlich nicht auf Freude und Zustimmung - verstanden hat es von allen lediglich ein einziger, der auch der einzige ist, mit dem ich noch Kontakt habe. Ab dem Zeitpunkt herrschte ansonsten in der Tat Funkstille, manche waren auch beleidigt. Aber das kann man abhaken. Sieh es mal von der Warte aus: Du hast dich weiter entwickelt, die anderen blieben stehen.
Nicht immer sind Freundschaften was für das ganze Leben, manchmal reißt so ein Bündnis auch - gerade wenn es "Gemeinschaften" sind, die auf ähnlichen Hobbys oder Vereinsmitgliedschaften oder nachbarschaftlicher Nähe oder der selben Schulklasse beruhen, aber sonst keine Basis haben. Das ist jedoch gar nicht so schlimm - lass' die Leute mit dem Wind ziehen.
Jetzt habe ich entschieden, darauf zu warten, dass die beiden zu mir Kontakt aufnehmen. Und wenn das nicht geschieht, dann war es wahrscheinlich wirklich keine richtige Freundschaft.
Das habe ich genauso gemacht und es meldete sich KEINER mehr, das war mit "Antwort" genug. Von daher kann ich dir nur gratulieren: Du machst das schon richtig so ... wichtig ist dabei primär, dass es DIR gut geht.
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Richtige Freunde können auch mal Jahre keinen Kontakt haben und es ist dennoch alles wie immer.
ich hab einen solchen Freund. Wir sind damals durch dick und dünn gegangen und haben uns gegenseitig aus den schlimmsten Lagen gezogen etc.
und wir hatte gut 3 Jahre keinen Kontakt wegen einer Frau.
letztlich sind wir danach einfach nur ein Bier trinken gegangen, niemand ist dem anderen böse, es ist einfach wie es ist.
auch heute haben wir recht selten Kontakt weil die Entfernung zu groß ist.
aber an Sylvester und Geburtstagen fahr ich generell mal vorbei.
man wird eben alt
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klingt nach einer nicht mehr passenden Dreierkombi, meine Erfahrungen von 3er Freundschaften sind eher schlecht, da sich meistens immer 2 gegen den anderen
( 2 Singles, 1 verheiratet) verbünden, was hier scheinbar auch gerade passiert, hinzu kommt, dass diese Stadt-Land Diskrepanz auch noch zum Hindernis wird. Seit ich in der Großstadt lebe, sind diejenige Freunde, die auf dem Land wohnen, zu mir auf Distanz gegangen. Sie scheuen den Weg in die City, trauen es sich nicht zu oder sind auch neidisch auf mein Leben, dabei weiß ich ein Landleben durchaus zu schätzen und würde gerne dort leben. Da deine Freunde offenbar nicht gerade kommunikativ sind und daher auch keine konstruktive Lösung gefunden werden kann, sehe ich keine gute Prognose.
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Guten Morgen, dass die beiden kein Verständnis haben ist, traurig und es ist richtig, wenn du konsequent bleibst, lieben Gruß
Vielleicht ist Freund/schaft ja auch ein zu sehr beflügeltes Wort. Ich empfinde allerdings schon Zuneigung zu den Beiden. Und ich bin zuverlässig. Ob ich ein guter Freund bin, kann ich natürlich nur sehr subjektiv einschätzen, eben an meinen Eigenschaften. Freunde kommen und gehen, da sagst Du etwas sehr Wahres. Ich werde jetzt "einfach" mal abwarten. Danke für diese Antwort.