Wann schuf Gott die "Hölle"?

Vor dem Sündenfall 80%
Nach dem Sündenfall 20%
Er hat sie schon vor aller Schöpfung geschaffen gehabt 0%

5 Stimmen

12 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Vor dem Sündenfall

Die Hölle ist ursprünglich nicht für den Menschen gedacht. Sondern als Aufbewahrungsort für die gefallenen Engel!
Ich würde sagen, sie wurde nach dem Fall der Engel, isnbesondere Satan geschaffen. Wann das jetzt genau war müsste man mal studieren.

2Petr 2,4 Denn Gott hat selbst die Engel, die gesündigt haben, nicht verschont, sondern hat sie mit Ketten der Finsternis in die Hölle gestoßen und übergeben, damit sie zum Gericht aufbewahrt werden;

Mt 25,41 Dann wird er auch zu denen zur Linken sagen: Geht von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!


Hallo Dafur,

aus meiner Sicht trifft keine der drei Antwortmöglichkeiten zu, da Gott niemals eine Hölle erschaffen hat! Es stimmt zwar, dass das Wort Hölle in vielen Bibelübersetzungen vorkommt, doch vermittelt es nicht den Sinn der Worte aus dem Urtext der Bibel, die dem Begriff Hölle zugrunde liegen. In der Hauptsache geht um folgende drei Wörter: Scheol, Hades und Gehenna.

Keines dieser Wörter beschreibt jedoch einen Ort, an dem Menschen für immer gequält werden! Die Wörter Scheol (hebräisch) und Hades (griechisch) bedeuten das Gleiche: das allgemeine Grab der Menschheit. Das Wort Gehenna gebraucht Jesus mehrmals in Verbindung mit einem buchstäblichen Ort, der allen Juden bekannt war.

Dabei handelte es sich um einen großen Müllabladeplatz vor den Toren Jerusalems. Beachtenswert hierbei ist, dass auf diesem Müllplatz mittels Schwefel zwar ständig ein Feuer unterhalten wurde, doch wurde niemand lebendig in die Gehenna geworfen. Dort landete zum einen Hausmüll und zum anderen die Kadaver von verstorbenen Tieren und gewöhnlich auch die Leichen von Schwerverbrechern, die man nicht als würdig ansah, normal begraben zu werden.

Diesen schrecklichen Ort namens Gehenna nahm Jesus als ein passendes Symbol für die ewige Vernichtung einer Person, bei der aus der Sicht Gottes feststeht, dass sie für das ewige Leben nicht infrage kommt. Was heißt das? Nun, normalerweise haben Menschen nach dem Tod die Aussicht, durch die Auferstehung wieder zum Leben zu kommen. Diejenigen aber, die in die sinnbildliche Gehenna geworfen werden, bleiben für immer im Tod.

Diese Hintergründe werden von denjenigen, die an die Höllenlehre glauben, schlichtweg außer acht gelassen. Sie beharren darauf, dass Jesus in Verbindung mit der Gehenna, also dem Müllabladeplatz, von einem tatsächlichen Höllenfeuer gesprochen habe. Aber weder lässt sich eine Hölle mit Gottes Liebe vereinbaren, noch ergibt es irgendeinen Sinn, jemanden für ein relativ kurzes sündiges Leben für immer mit Feuer zu quälen!

LG Philipp


Dafur 
Beitragsersteller
 25.02.2023, 12:38
Keines dieser Wörter beschreibt

Die Bibel schon.

Mt25,46 Und sie werden in die ewige Pein hingehen, die Gerechten aber in das ewige Leben. 

Sie spricht von der ewigen Pein.

Und wo ist die?

Lukas 16,23 Und als er im Hades seine Augen erhob, da er Qualen litt, sieht er den Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoß.
24 Und er rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich über mich und sende Lazarus, dass er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und meine Zunge kühle; denn ich leide Pein in dieser Flamme!
25 Abraham aber sprach: Sohn, bedenke, dass du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben und Lazarus gleichermaßen das Böse; nun wird er getröstet, du aber wirst gepeinigt.

Die Pein ist im Hades.

Und die Pein dauert sichtlich an.

Da ist nichts mit einem kurzen Zisch-und-weg. Die Pein dauert ewig.

Und wo ist die ewige Pein?

Im Hades. Der wird dann später in den Feuersee geschmissen.

Philipp59  25.02.2023, 16:22
@Dafur
Keines dieser Wörter beschreibt
Die Bibel schon.
Mt25,46 Und sie werden in die ewige Pein hingehen, die Gerechten aber in das ewige Leben. 
Sie spricht von der ewigen Pein.

Beachte bitte, wie verschiedene Bibelübersetzungen diesen Vers wiedergeben:

 Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben (Lutherbibel 2017)
Und diese werden hingehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber in das ewige Leben (Elberfelder Bibel).
Auf diese also wartet die ewige Strafe. Die anderen aber, die den Willen Gottes getan haben, empfangen das ewige Leben.

Diese (und etliche andere) Übersetzungen sprechen von "ewiger Strafe", nicht von "ewiger Pein"! Zur Bestätigung Deiner Schlussfolgerungen führst Du dann den Text aus Lukas 16 an. Hier ist das Gleichnis vom Reichen und Lazarus zu lesen.

Nimmt man diese Erzählung buchstäblich, könnte man tatsächlich meinen, der Hades sei ein Ort feuriger Strafe. Das würde aber in kassem Widerspruch zu allen anderen Texten der Heiligen Schrift stehen, die das Wort "Hades" im Sinn von "Grab" gebrauchen. Nirgendwo sonst im Neuen Testament, wo vom Hades die Rede ist, wird auch nur andeutungsweise gesagt, dieser sei mit der Hölle gleichzusetzen! Das Gleiche kann mit dem synonymen Wort "Scheol" im Alten Testament gesagt werden. Mit "Scheol" ist stets der Aufenthaltsort der Toten, das Grab, gemeint!

Wie aber ist dann der Text aus Lukas 16:19-31 zu verstehen? Bei dieser Erzählung wird in der Regel vergessen, dass es sich hierbei um ein Gleichnis handelt und nicht um einen Tatsachenbericht! Das zeigen sowohl die Einzelheiten in der Erzählung (die bei einem wörtlichen Verständnis nicht viel Sinn ergeben würden) als auch die Zuhörerschaft, an die sich Jesus hier wandte.

Wichtig ist es also der Zusammenhang, in dem Jesus diese Geschichte erzählt.Es ging nicht etwa darum, den Juden zu erklären, was nach dem Tod geschehen würde. Das wussten sie z.B. aus Prediger 9:5,10, wo folgendes gesagt wird:

„ Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, aber die Toten wissen gar nichts... Alles, was du tun kannst, das tu mit deiner ganzen Kraft, denn es gibt weder Tun noch Planen noch Wissen noch Weisheit im Grab, dort, wohin du gehst" (Prediger 9:5,10).

Hätte Jesus das, was er über den armen und den reichen Mann erzählte, wörtlich gemeint, so hätte er, wie bereits gesagt, etlichen eindeutigen Aussagen der Bibel widersprochen. Ganz offensichtlich muss die Erzählung in Lukas 16:19-31 also einen gleichnishaften Hintergrund haben!

Jesus sprach mit den Pharisäern und es ging dabei, wie aus den ersten Versen des Kapitels 16 hervorgeht, um den richtigen Gebrauch von materiellem Besitz und darum, dass man nicht gleichzeitig Sklave Gottes und des Reichtums sein kann.

Es war nun an der Zeit, dass Jesus ihnen eine Lehre erteilt und ihnen klarmacht, dass es zu einer Veränderung kommen würde: Diejenigen unter den Juden, die materiell reich waren und Einfluss unter dem Volk ausübten (z.B. die Pharisäer und Schriftgelehrten, dargestellt durch den reichen Mann), sollten eine Erniedrigung erfahren, während diejenigen, die für Jesu Wort empfänglich waren (die dem Bettler aus dem Gleichnis entsprechen), erhöht werden sollten.

Philipp59  25.02.2023, 16:24
@Philipp59

Bekannterweise beriefen sich die Pharisäer immer wieder auf ihre offensichtlich scheinheilige Befolgung des Gesetzes Mose. Da das Gesetz aber im Begriff war, durch den Opfertod Jesu aufgehoben zu werden, würde es somit für die stolzen religiösen Führer zu der besagten Veränderung kommen. Auf diesem Hintergrund erzählte Jesus nun das Gleichnis von dem reichen Mann und Lazarus.

Es geht in dem Gleichnis um zwei Männer, deren Lage sich also drastisch ändern würde. Der reiche Mann stellt, wie gesagt, die religiösen Führer der Juden dar, die auf das einfache Volk, dargestellt durch den armen Bettler, herabsahen und es verachteten.

Während diese Geistlichenklasse bis zu dieser Zeit eine begünstigte Stellung einnahm, befindet sich das Volk in einer sehr benachteiligten Lage (ähnlich wie die Lage des Bettlers). Sie, die gleichsam nach dem Wort Gottes dürsten, müssen sich mit dem Wenigen begnügen, was ihre geistlichen Führer, bildlich gesprochen, von ihrem "Tisch" herabfallen lassen.

Wie Jesus in dem Gleichnis erzählt, starben nun beide Männer. Da sie jedoch für Klassen von Menschen stehen, also keine wirklichen Personen darstellen, muss auch ihr Tod symbolisch aufgefasst werden.

Diejenigen nämlich, die durch den armen Lazarus dargestellt werden, starben in Bezug auf ihre frühere benachteiligte Stellung und gelangten in eine begünstigte Stellung bei Gott (an den "Busenplatz Abrahams"), da ihre geistigen Bedürfnisse durch das, was Jesus ihnen durch seine Lehren vermittelte, nun völlig befriedigt wurde.

Die geistliche Führungsschicht, dargestellt durch den reichen Mann, fällt jedoch bei Gott in Ungnade, da sie sich hartnäckig weigern, Jesu Botschaft anzunehmen. Sie erleiden durch die an sie gerichteten harten Gerichtsbotschaften Jesu sinnbildliche Qualen, dargestellt durch das Feuer.

Der drastische Wechsel der Verhältnisse wurde besonders zu Pfingsten 33 n.Chr. erkennbar, als der alte Gesetzesbund durch den neuen Bund ersetzt wurde und nunmehr immer deutlicher wurde, dass Jesu Jünger und nicht die Pharisäer in der Gunst Gottes standen.

Es gibt noch einige weitere Einzelheiten in dem Gleichnis, auf die ich hier nicht weiter eingehen möchte. Um es noch einmal deutlich zu sagen: Das, was Jesus hier erzählt, ist ein Gleichnis und so haben auch die einzelnen Bestandteile der Erzählung eine gleichnishafte und keine wörtliche Bedeutung! Somit kann der Text aus Lukas 16:19-31 nicht als Stütze für die Höllenlehre herangezogen werden!

Wer auf einer wörtlichen Bedeutung besteht, er stellt sich in klaren Widerspruch zur Heiligen Schrift, die klar und deutlich zeigt, dass die Toten nicht im Jenseits (Himmel oder Hölle) weiterleben, sondern dass mit dem Tod ihre Existenz bis zum Tag der Auferstehung beendet ist.

Die Bibel erklärt: "Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, aber die Toten wissen gar nichts....Alles, was du tun kannst, das tu mit deiner ganzen Kraft, denn es gibt weder Tun noch Planen noch Wissen noch Weisheit im Grab, dort, wohin du gehst. " (Prediger 9:5,10). Dieser Text war auch den Juden bekannt, zu denen Jesus hier sprach. Somit war ihnen klar, dass er in Bildern und Symbolen sprach und ihnen nichts von einem jenseitigen Leben erzählen wollte.

Aus all diesen Gründen kann das Gleichnis vom Reichen Mann und Lazarus nicht herangezogen werden, um die Existenz einer Hölle biblisch nachzuweisen! Außerdem steht die Höllenlehre zu vielen Aussagen der Heiligen Schrift in deutlichem Widerspruch!

LG Philipp

Dafur 
Beitragsersteller
 13.04.2023, 21:51
@Philipp59
Diese (und etliche andere) Übersetzungen sprechen von "ewiger Strafe", nicht von "ewiger Pein"! 

Die Pein ist eine Qual. Stimmts oder nicht?

Philipp59  14.04.2023, 07:24
@Dafur

Pein und Qual sind durchaus synonyme Wörter. Das ändert aber nichts an meiner Feststellung!

Dafur 
Beitragsersteller
 14.04.2023, 10:35
@Philipp59

Genau. Synonym.

Und in guten Bibeln steht, dass die Qual-Pein ewiglich ist.

Philipp59  14.04.2023, 11:00
@Dafur

Es stimmt, in der Bibel ist an einigen wenigen Stellen von einer ewigen Pein/Qual die Rede. Wenn man die Bibel liest und verstehen will, dann sollte man bedenken, dass manches sehr bildhaft ausgedrückt und beschrieben wird. Gerade die "Offenbarung" ist voll von Bildern und Symbolen.

Über die Visionen der Offenbarung, die von dem Apostel Johannes in schriftlicher Form festgehalten wurden, heißt es ganz am Anfang: "Eine Offenbarung von Jesus Christus, die Gott ihm gab, um seinen Sklaven die Dinge zu zeigen, die in kurzem geschehen sollen. Und er sandte seinen Engel aus und legte [sie] durch ihn in Zeichen seinem Sklaven Johannes dar" (Offenbarung 1:1).

Wie steht es nun mit dem in Offenbarung 20:10 erwähnten Feuersee? Ist auch er ein Symbol und wenn ja, wofür steht er? Der vollständige Text lautet: "Und der Teufel, der sie irreführte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geschleudert, wo [schon] sowohl das wilde Tier als auch der falsche Prophet [waren]; und sie werden Tag und Nacht gequält werden für immer und ewig" (Offenbarung 20:10).

Der Begriff "Feuersee" wird mehrmals in der Offenbarung genannt. In Offenbarung 20:14 beispielsweise wird deutlich gemacht, dass es sich dabei nicht um einen buchstäblichen See aus Feuer oder um ein Höllenfeuer handelt. Dort heißt es: "Und der Tod und der Hades wurden in den Feuersee geschleudert. Dies bedeutet den zweiten Tod: der Feuersee".

Das zeigt, dass der Feuersee ein Symbol für die ewige Vernichtung ist. Warum kann man das sagen? Erstens wird hier gesagt, dass der Feuersee den "zweiten Tod", also keine Qual, bedeutet. Und zweitens heißt steht hier, dass der "Tod" und der "Hades" (oder gem. manchen Übersetzungen die "Hölle") in den Feuersee geschleudert werden. Weder "Tod" noch "Hades" können in einem buchstäblichen Feuer verbrannt werden!

Dafur 
Beitragsersteller
 14.04.2023, 11:36
@Philipp59

Die Seele (die es bei euch ZJ nicht gibt) existiert ewig.

Die Seele erhält ewige Pein-Qual.

Wie oben festgestellt.

Und

Das zeigt, dass der Feuersee ein Symbol für die ewige Vernichtung ist.

ist falsch. Das ist nicht der Schluss, den man daraus ziehen muß.

Es ist so, dass der Feuersee eine Beschreibung der ewigen Pein-Qual ist.

Philipp59  15.04.2023, 06:12
@Dafur
Die Seele (die es bei euch ZJ nicht gibt) existiert ewig.

Was ist denn überhaupt die Seele? Ist sie wirklich ein unsterblicher Teil in uns? Das Wort "Seele", das in vielen Bibeln zu finden ist, ist eine Übersetzung des hebräischen Wortes néphesch und des griechischen Wortes psyche und bezieht sich dort auf den Menschen, auf Tiere oder auf das Leben selbst. Niemals jedoch beschreibt die Bibel "Seele" als einen nicht stofflichen Teil des Menschen, der den Tod überdauert.

In Bezug auf den ersten Menschen sagt die Bibel: "So steht auch geschrieben: ,Der erste Mensch, Adam, wurde eine lebendige Seele" ( 1. Korinther 15:45). Es heißt hier nicht, dass der Mensch eine Seele bekam, sondern dass er eine Seele wurde.

Das ist ein großer Unterschied. Somit bezeichnet der Begriff "Seele " in der Bibel den ganzen Menschen, nicht einen Teil von ihm. Der Mensch ist also die Seele. Daher übersetzen viele Bibelübersetzer das hebräische Wort für Seele, néphesch, richtigerweise als "Lebewesen" oder "lebende Person".

Dass die Seele kein unsichtbarer Teil des Menschen ist, der im Jenseits weiterlebt, wird auch in mehreren Enzyklopädien bestätigt:

„Im A[lten] T[estament] [gibt es] keine Dichotomie [Zweiteilung] in Körper und Seele . . . Der Israelit sah die Dinge konkret, in ihrer Gesamtheit, und sah deshalb Menschen als Personen und nicht als etwas Zusammengesetztes an. Der Ausdruck nepeš [néphesch], obgleich mit unserem Wort Seele übersetzt, bedeutet nie Seele im Unterschied zum Körper oder zur Einzelperson. . . . Der Ausdruck [psychḗ] ist das entsprechende Wort für nepeš im N[euen] T[estament]. Es kann das Lebensprinzip, das Leben selbst oder lebendes Wesen bedeuten“ (New Catholic Encyclopedia, 1967, Bd. XIII, S. 449, 450).

„Der hebräische Ausdruck für ‚Seele‘ (nefesch, das Atmende) wurde von Moses gebraucht . . ., bezeichnet ein ,belebtes Wesen‘ und ist gleichermaßen auf nichtmenschliche Wesen anwendbar. . . . Die neutestamentliche Anwendung von psychē (,Seele‘) war mit nefesch vergleichbar“ (The New Encyclopædia Britannica, 1976, Macropædia, Bd. 15, S. 152).

„Die Ansicht, daß die Seele ihre Existenz nach der Auflösung des Körpers fortsetzt, ist eher eine Sache philosophischer oder theologischer Spekulation als eine Sache des einfachen Glaubens, und sie wird daher nirgendwo ausdrücklich in der Heiligen Schrift gelehrt“ (The Jewish Encyclopedia, 1910, Bd. VI, S. 564).

Der Gedanke einer unsterblichen Seele stammt aus der griechischen Philosophie. So war Platon, der im 4. Jahrhundert v. Chr. lebte, ein Hauptverfechter dieser Lehre. In einem seiner Werke verkündete er: "Ganz sicher . . . ist die Seele unsterblich und unvergänglich, und in Wahrheit werden unsere Seelen im Hades [in der Unterwelt] sein“ (Platon, Phaidon). Frühe Kirchenlehrer aus dem 2. Jahrhundert n. Chr., die Gefallen an den philosophischen Gedanken Platons fanden, übernahmen seine Erklärungen über die Seele.

Die eigentlichen Wurzeln der Lehre von der unsterblichen Seele gehen jedoch noch viel weiter zurück. Sie lassen sich bis in die ägyptische und babylonische Kultur zurückverfolgen. So heißt es beispielsweise in dem Buch The Religion of Babylonia and Assyria von Morris Jastrow : „Die babylonischen Theologen [befassten sich] ernsthaft mit dem Problem der Unsterblichkeit. . . . Der Tod galt als Tor zu einem anderen Leben".

Wer also heute an eine unsterbliche Seele glaubt, der übernimmt eigentlich einen Teil der religiösen Auffassungen der Babylonier und Ägypter und stellt sich gegen die klare biblische Lehre von der Menschenseele.

Der Vergleich der genannten Schrifttexte zeigt und der historische Hintergrund zeigt, dass es in Wirklichkeit keine unsterbliche Seele gibt. Das heißt allerdings nicht, dass der Mensch nach dem Tod für immer verloren ist. Die Bibel spricht ja von der Auferstehung der Toten. Doch das ist ein anderes Thema!

Dafur 
Beitragsersteller
 09.05.2023, 10:00
@Philipp59

Ewige Qual versa ewiges Leben.

Der Teufel ist im Feuersee und das für ewig ... und die Böcke, die Ungläubigen, auch für eben ewig:

Mt25,41 Dann wird er sich denen an seiner linken Seite (die "Böcke") zuwenden und sagen: Geht mir aus den Augen, ihr Verfluchten, ins ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist! 
Offb20,10 Er selbst, der sie verführt hatte, wurde nun auch in den See mit brennendem Schwefel geworfen, zu dem Tier und dem falschen Propheten. Immer und ewig müssen sie dort Tag und Nacht schreckliche Qualen erleiden.

Nach der Bibel ist die Hölle ein Ort der erst nach dem jüngsten Gericht eine Rolle spielt. Das bedeutet, falls es sie jetzt aktuell schon geben sollte, wäre sie leer. Ich würde daraus eher den Schluss ziehen, dass es sie aktuell noch gar nicht gibt, daher kann ich auch zu keiner Antwortmöglichkeit abstimmen.

dass in der Bibel nicht das deutsche "Hölle" steht, sondern grundsprachlich Scheol, Hades ...

Scheol und Hades beschreiben nicht die Hölle, richtig. Die "Gehenna" und andere Beschreibungen aber schon.


Alloysius  24.02.2023, 12:29

Die Hölle ist wegen der Energiepreisexplosion dauerhaft geschlossen.

Dafur 
Beitragsersteller
 24.02.2023, 12:55
@Alloysius

Wohl sind das Atom-Beheizungen. So hält sich ja die Erde derzeit immer noch warm ...

Dafur 
Beitragsersteller
 24.02.2023, 12:24

Der Reiche ist aber sofort nach seinem Tod in der "Hölle".

BillyShears  24.02.2023, 12:51
@Dafur

Ja, im Hades. Siehe verlinkten Text.

Dazu noch der Hinweis: Auch Lazarus ist im Hades.

Dafur 
Beitragsersteller
 24.02.2023, 12:53
@BillyShears

Er schaut ja rüber. Der Hades ist in zwei Teile aufgeteilt.

Aber guter Hinweis.

Dafur 
Beitragsersteller
 24.02.2023, 13:04
@BillyShears

Und:

Wenn der Reiche schon brennt, aber noch am Leben ist, dann ist die Lehre, dass die "Hölle" nur ein kurzes Zischen ist (mit ewigem Abgeschnittensein von Gott), widerlegt.

BillyShears  24.02.2023, 13:19
@Dafur

Das Gleichnis bezieht sich auf ein den Zuhörern bekanntes ägyptisches Märchen von der Fahrt des Si-Osiris und seines Vaters Seton Chaemwese ins Totenreich.

Das Gleichnis hat nicht die Absicht Verhältnisse im Jenseits zu erklären, sondern seine Hörer dazu aufzufordern die Verhältnisse im hier und jetzt zu verändern.

Nach dem Sündenfall

Irgendwann zwischen dem 23.10.4004 v.Chr. und der ersten Niederschrift des Buches Genesis. Am 29.10. wurde ja der Mensch geschaffen und beim Sündenfall dürften die beiden ersten Menschen noch keine 30 gewesen sein. Sie mussten ja auch nicht in die Hölle, denn davon ist in der Genesis nicht die Rede, sie mussten sich nur ihr Brot im Schweiß des Angesichts verdienen.

Vor dem Sündenfall war ja alles easy; da hat es keine Hölle gebraucht.


Dafur 
Beitragsersteller
 24.02.2023, 12:26

Eine weise Antwort.

Vor dem Sündenfall

Die letzte Option ist unlogisch. Die Hölle kann nicht vor der Schöpfung erschaffen worden sein, da sie ja ein Teil der Schöpfung ist.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid