Wandel der Geschlechterrollen?

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Nun, zu Beginn des 20ten Jahrhunderts nahm die Gleichberechtigung zunehmen Fahrt auf. Nach dem ersten Weltkrieg schwappten die Roaring Twenties, mit ihren Flapper Girls, auch nach Europa über, wenn auch nicht so stark, junge Frauen brachen bewusst die zuvor so fest verankerten Benimmregeln vom süßen, unschuldigen, gehörsamen Fräulein. Entsprechend passten sich die Männer an und aus dem Eindruckschinden durch Stärke und Rang wurde eher das Bedürfnis, durch Charme und Witz von sich zu überzeugen.

Der zweite Weltkrieg war dabei natürlich ein Rückschritt, da der Mann wieder in seine klassiche Kriegerrolle zurückfiel und die Frau wieder daheim blieb und den Haushalt regelte, während der Mann an der Front kämpfte. Wobei das zumindest in den USA auch seine Vorzüge hatte, denn so fanden Frauen einen leichteren Einstieg ins Berufsleben.

Nach dem zweiten Weltkrieg begannen sich Geschlechterrollen zunehmen aufzulösen, da die Gesellschaft zunehmend individualistisch wurde. Anstatt Mädchen oder Junge zu sein, war man Teil irgendwelcher Subkulturen und politischer Bewegungen. Wieder waren die USA vorreiter, denn die waren vom Krieg ja nicht allzu schwer getroffen und sie waren die Wiege der Hippie-Bewegung in den 60ern und 70ern, die sich von den gesellschaftlichen Regeln ja ohnehin lossagte. In den 80ern war der gesetzliche Unterschied zwischen Mann und Frau weitestgehend abgeschafft, der gesellschaftliche Unterschied blieb jedoch bestehen, der Mann war noch immer der Kerl, der irgendwie sein Mädchen beeindrucken musste, während Mädchen noch immer hübsch und anziehend wirken sollten, um die Kerle zu beeindrucken.

Doch bis heute hat sich auch das weitestgehend aufgelöst. Frauen und Männer sind, zumindest in der westlichen Welt, gleichberechtigt, Selbstaudruck ist wichtiger als Zugehörigkeit und der Trend verläuft zur Abschaffung aller Klischees und damit zum absoluten Ende der Geschlechterrollen.

Was ich persönlich begrüße. Menschen sollten ihr Leben weder nach dem leben, was von ihnen erwartet wird, noch sollten sie krampfhaft gegen sich selbst kämpfen müssen, nur um nicht in eine solche Rolle zu fallen. Jeder Mensch soll sein, wer er ist, ohne dabei an irgendwelche Stereotypen denken zu müssen, egal wie gerechtfertigt oder ungerechtfertigt, denn jeder Mensch existiert unabhängig aller anderen Menschen und unsere Gemeinsamkeiten sind keine Verplfichtungen.