Waffenexport: Ist diese Kritik an den Grünen berechtigt?
Damit machten die Grünen vor der wahl werbung. Jetzt werden Waffen in die Ukraine exportiert. Viele werfen den Grünen Lüge vor. Aber findet ihr die Kritik ist berechtigt? Weil man kann schließlich darüber streiten, ob man das miteinander vergleichen kann. Ich persönlich bin unschlüssig.
Da dieses Thema sehr sensibel ist, bitte ich euch anständig in den Kommentaren zu sein.
Das Ergebnis basiert auf 54 Abstimmungen
8 Antworten
Unsere Waffenhilfe erfolgt bereits in die Ukraine. Wer den Waffenexport fordert und bestellt, muss sie auch bei Lieferung bezahlen.
Daran verdient unsere Rüstungsindustrie. Wir Steuerzahler sind somit am Krieg beteiligt.
Wenn ich das richtig verstanden habe handelte es sich bei der vorherigen Kritik an Rüstungsexporte mitunter auch um den direkten oder indirekten Verkauf an autoritäre menschenverachtende Staaten.
Das ist mit der Ukraine nicht der Fall. Es handelt sich dabei um einen demokratischen und menschenrechtsachtenden Staat. Vor der Wahl wusste man nicht, dass Putin die Ukraine angreifen würde. Man sollte das daher nicht losgelöst vom Kontext betrachten.
Krieg ist immer schlecht. Für alle Beteiligten. Es gibt dabei im Grunde auch nur Verlierer. Und Krieg zwingt Menschen dazu sich in Richtungen anzupassen, die sie vorher eventuell abgelehnt haben, weil es die Situation erfordert. Wie beispielsweise, dass teilweise ökologische Landflächen von unserem Agrarminister Özdemir (Grüne) für konventionelle Landeirtschaft freigegeben wurden, um die Versorgung weiterhin gewährleisten zu können. Oder dass wir jetzt Energiehandel mit anderen fragwürdigen Staaten suchen, um nicht allein von Putin so sehr abhängig zu sein. Oder oder oder.
Eine pragmatische Herangehensweise, die sich der Situation optimal anpasst ist besser als jeder prinzipientreue Dogmatismus, der ggf. die Realität völlig verfehlt und dadurch u.U. viel mehr Schaden anrichtet.
Und Landfläche ist ein "Gewinn"? Dafür eine blutige Geschichte mit Völlermorden, Unterdrückung, Gewalt und auch heftigen Verlusten und dramatischen Ereignissen in den eigenen Reihen?
Ganz zu schweigen von den langfristigen Konsequenzen.
Krieg ist ein Verlustgeschäft für die Menschheit. Daran ändern auch ein paar Quadratmeter mehr nichts.
Eines der wirtschaftlich erfolgreichsten Länder der Welt hat durch Auslöschung von Minderheiten, Kriegen und maximaler Unterdrückung Andersdenker seine Ziele erreicht, China. Ist diese wirtschaftliche Stärke nicht erstrebenswert?
Die Antwort auf diese Frage hängt wohl einfach von der gedanklich-philosophischen Ebene ab. Auf der staatlichen Ebene machen Gebietsgewinne, das Erringen von Bodenschätzen und wirtschaftliche Stärke durchaus Sinn und sind erstrebenswert.
Denkst du auf einer rein menschlichen Ebene und siehst Staaten, Gebietsansprüche und Ähnliches als bloße Gedankenkonstrukte (die sie ja nun einmal sind) mit nur geringer Bedeutung an, dann ist jede kriegerische Handlung die nicht der Verteidigung dient, sinnlos und bringt nichts als Verlierer hervor.
Deine Frage suggeriert, dass die wirtschaftliche Stärke nur dadurch erreicht wurde. Was ganz so nicht korrekt ist.
Mal ganz abgesehen davon, dass wirtschaftlicher Gewinn kein Gewinn für die Menschheit als ganzes darstellt, sondern nur für einige geldgeile Individuen:
Hier fehlt vor Allem der Vergleich dazu wie es wäre ohne jene Gräueltaten.
Kriege verschlingen Unsummen von Geldern. Das Auslöschen von Bevolkerungsgruppen lässt potenzielle finanzielle Einkünfte verpuffen, dazu kommen noch psychologische Schäden von Individuen und der gesamten Gesellschaft, welche sich auch finanziell messen lassen.
Das könnte man jetzt super ausführlich und detailliert durchdiskutieren, weil diese kleinen Kommentare der Komplexität des Themas nicht gerecht werden. Aber ich habe da keine Lust drauf, deswegen fasse ich kurz zusammen, worauf es letztlich für mich hinausläuft:
Da wo Menschen sterben und wo Menschen leiden gibt es Verlierer. Ergo gewinnt im Krieg niemand.
Die Frage die man an dieser Stelle allerdings stellen muss, ist ob und inwiefern politische Grundsätze einer sich wandelnden Situation geopfert werden dürfen und wie sehr eigene Prinzipien an die Realität "angepasst" werden dürfen.
100% Realpolitik führt nicht nur zu Vertrauensverlusten durch den Wähler und zu einer gleichförmigen Parteinlandschaft, sondern schadet ebenso sehr, wie 100% Prinzipientreue.
Und unabhängig davon, dass es womöglich richtig war den Waffenlieferungen zuzustimmen, muss man doch anerkennen, dass sie die Haltung der Partei zu Waffenexporten doch grundlegend gewandelt hat.
Also ich finde es etwas respektlos zu sagen das der Waffenexport nach z.B Syrien nicht berechtigt ist aber der in die Ukraine schon. Kriegsgebiet=Kriegsgebiet und in jedem wohnen Menschen die Leid erfahren also muss man sich entschieden ob generell Rüstungsexporte ja oder Rüstungsexporte nein.
Für die Ukraine hier extra Rechte einzubringen ist einfach nur unfair
Die Frage stellt sich, wer bezahlt die von der Ukraine geforderten Waffenlieferungen?
Das weißt du doch ganz genau: die Steuerzahler der Geberländer. Die Ukraine kann nicht zahlen, weil sie in einen Kampf um Leben und Tod verwickelt ist.
Es ist deshalb gut und richtig, dass die Steuerzahler im "Westen" zahlen und damit zum Überlebenskampf der Ukraine beitragen.
" Mit eines fremden Mannes Ar..h gut durchs Fegefeuer fahren"
ist überhaupt nicht gut und richtig.
Es gibt nichts, was ich mit mit dem Überlebenskampf der Ukrainer zu tun haben könnte. So, wie damals meine Sicherheit nicht im Hindukusch verteidigt werden musste.
Du bist offensichtlich nicht in der Lage, die vielfältigen Unterschiede zwischen Afghanistan und der Ukraine zu begreifen.
Macht aber auch nichts.
Versetz du dich einmal in die kriegsbedingte Lage, in der sich dort Menschen befinden.
Macht mir auch nichts, wenn du das nicht begreifst.
Ersteres habe ich getan. Wie auch die Politikerinnen und Politiker, die sich für die Lieferung von Waffen entschieden haben.
Du erinnerst dich? Die Ukrainerinnen und Ukrainer - also "die Menschen dort" - wehren sich gegen einen verbrecherischen Überfall...
Zur Erinnerung:
Dem Krieg am 24.2.22 waren viele Jahre verbrecherischer Bürgerkrieg mit Tausenden Toten vorausgegangen. Minsk 1 und 2 hatten versagt.
Zur Erinnerung: In diesem Konflikt, den du als Bürgerkrieg bezeichnest (auf die Problematik des Begriffs möchte ich jetzt nicht näher eingehen), haben die Separatisten mit Unterstützung Putins auf Minsk 1 und Minsk 2 gesch..., pardon, gehustet.
Frank Walter Steinmeier, seinerzeit als Außenminister auch einer der Vorsitzenden der OSZE, plädierte 2016 für die Einstellung der Kampfhandlungen in der Ostukraine.
So, wie Putin den jetzigen Krieg als Strafaktion umfunktioniert, so gab es keinen Bürgerkrieg damals, sondern nur Kampfhandlungen. Separatisten sind auch Bürger...
Irgendwo versteht man vielleicht warum sie gegen ihre eigenen Versprechen, Sprüche, Worte etc. verstoßen ,aber das allein zeigt wieder was Politiker für Lügner sind und das ihre worte nichts wert sind oder viel weniger wert sind.
Trotzdem verstehe ich sowohl ihr handel als auch die Kritik daran
eine frage hätte ich trotzdem hoffe jemand kann sie mir beantworten
was wäre wenn ein NATO Mitglied angegriffen wird? sind sie nicht dazu verpflichtet oder werden aufgefordert Waffen zuliefern etc.?
Natürlich ist der Hinweis völlig berechtigt.
Aber ist es für "den Wähler" nicht immer das Gleiche?
Es ist richtig, jede Situation individuell zu bewerten.
Genau wie bei Corona haben sich die Fakten verändert.
Gäbe es im Kriege nur Verlierer, wäre Russland niemals zum größten Staat der Erde geworden.