Vortrag des Lehrers aufnehmen zum späteren Nachvollziehen der Inhalte?
Hallo, mir wurden nun schon in mehreren Auflistungen an Apps, welche für Schüler geeignet sein sollten, Transkriptions-Apps (etwa Otter) präsentiert, welche Audioaufnahmen anfertigen können und gleichzeitig diese auch transkribieren, also zu Text machen können.
Nun ist es aber so, dass das so ziemlich allem Widerspricht, was ich bisher über das Recht an eigenem Audio-Material und Datenschutz gelernt habe, selbst, wenn man die Aufzeichnungen nur privat nutzt, um sie sich irgendwann nochmal anzuhören.
Ebenso stellt sich dann natürlich die Frage, wie das mit Apps aussieht, die das Audio nicht aufnehmen, sondern die Stunde nur schriftlich festhalten. Wäre das rechtlich gesehen dennoch verboten, da es sich ja technisch gesehen auch um geistiges Eigentum handelt oder wäre das okay, da es weder Videomaterial noch Tonmaterial verwendet? Was für eine große Rolle spielt die Tatsache, dass mein Gerät das Mikrofon nutzt und dessen Input verarbeitet, um solch ein Skript erstellen zu können?
Und falls Letzteres unbedenklich ist, hat irgendwer eine gute App (gerne für Windows, das nutze ich nämlich), welche genau diesen Zweck erfüllt, eine Protokollierung des Gesagten ohne, dass die Audiodatei lokal gespeichert werden oder als Diagnose irgendwo hin geschickt werden? Die App müsste dann natürlich fähig sein, im Hintergrund zu laufen, da ich meine Aufzeichnungen ja nicht nur darauf stützen würde, die eingebaute Diktierfunktion in Windows und OneNote würde also ausscheiden…
Und falls das in Word funktioniert, was ich noch testen muss, hat jemand Erfahrungen gemacht, wie gut? Es wäre nämlich nützlich, wenn nicht jedes zweite Wort falsch wäre und einfach ein unformatierter Blob rauskommen würde. Nützlich wäre auch, wenn zwischen verschiedenen Stimmen unterschieden werden könnte für Meldungen, aber man kann nicht alles haben.
Wichtig ist nur, dass es komplett legal ist.
3 Antworten
Solche Programme gibt es schon. Sie werden von Anwälten und anderen Personen genutzt, Sie nehmen Sprache auf und geben geschriebenen Text aus.
Bei Unterricht oder Vorlesungen kann es sein, dass es keine gute Tonqualität gibt. Im Schulunterricht reicht es eigentlich, wenn man konzentriert zuhört und sich das Wichtigste einfach zusammenfassend mitschreibt - sofern man schreiben kann, was ja heutzutage nicht mehr selbstverständlich ist. Die Zusammenfassung kann man dann zum Lernen als Audio-Datei selbst aufsprechen. So haben tausende von Abiturienten und Studenten erfolgreich gelernt.
Die Erfahrung zeigt, dass komplette Unterrichtsstunden oder Vorlesungen doch nicht nachgehört werden. Es wird nach schon sehr kurzer Zeit einfach zu viel und dauert zu lange.
Hinzukommt noch, dass die Vorlesung als geistiges Eigentum der Lehrkraft dem Urheberrecht unterliegt und nicht einfach aufgeschrieben und verbreitet werden darf.
Es gibt ein Unternehmen, das für solche Arbeiten Studenten anwirbt. Ich habe so ein Angebot auch schonmal bekommen - und denen geschrieben, dass das illegal / strafbar ist.
Wenn man für eine bestimmte Aufgabe / Frage keine Aufzeichnungen hat, kann man immer noch googeln.
DAs was ich meine ist auch eine Transkriptions-App - nur für den Computer. Aber heute gibt es ja fast alles auch fürs Handy - ich fürchte nur, die Qualität ist schlecht. Das Hauptproblem wird sein einen qualitativ guten Ton-Input zu bekommen.
Ich denke, das wird das kleinste Problem, insbesondere der Lehrer, der gerne Sachen in schnell erklärt, steht oft direkt vor mir, weil ich direkt neben dem Whiteboard sitze.
Außerdem sind Mikrofone mittlerweile in Tablets schon extrem gut geworden.
Wäre halt so eine Sache mit Smartphone Apps, da man dafür das Android Subsystem für Windows installieren müsste, was noch nicht offiziell draußen ist.
Ich möchte eher ungerne etwas probieren, was möglicherweise strafbar sein könnte...
WEnn du es nur für dich machst und nicht groß rumposaunst, kann dich keiner bestrafen. Allerdings ist das Aufnehmen von Unterrichtsbeiträgen ähnlich wie das Fotografieren im Unterrichtsraum. Es kann von der Lehrkraft verboten werden und auch die Mitschüler können dagegen sein.
Wie gesagt, dass das Wahrscheinlichkeit, erwischt zu werden, sehr gering ist, sollte kein Grund dafür sein, es zu tun.
Nein, das ist ohne eine explizite Erlaubnis verboten. Damit verstößt du gegen die Vertraulichkeit des gesprochenen Wortes.
Die Vertraulichkeit des gesprochenen Wortes gilt aber doch nur in Umgebungen, in denen Privatsphäre erwartbar ist, oder nicht?
Ein Klassenraum mit weit geöffneten Fenstern und 25 Tablets und ebenso vielen (passiven) Smartphones erfüllt diese Bedingung meiner Meinung nach eher nicht. Ich weiß, meine Meinung ist egal, aber dennoch: Greift das hier wirklich?
Das gilt vor allem für den Unterricht. Du kannst beim Verstoß dagegen bon deinen Lehrer und jedem einzelnen Mitschüler verklagt werden.
Aber es geht immer noch um das ,,das nicht öffentlich gesprochene Wort". Das Klassenzimmer befindet sich m.M.n. dazwischen.
Nein, befindet es sich nicht!
“Heimliche Tonaufnahmen
Nach § 201 StGB ist es strafbar das nichtöffentlich gesprochene Wort eines anderen auf einen Tonträger aufzunehmen oder die Aufnahme zu gebrauchen beziehungsweise Dritten zugänglich zu machen. Eine Nichtöffentlichkeit im Sinne des § 201a StGB liegt immer dann vor, wenn das Wort nicht an die Allgemeinheit, sondern an einen abgegrenzten Personenkreis, der etwa aufgrund der sachlicher Beziehungen miteinander verbunden ist, gerichtet ist (= Schule).“
„§ 201 Strafgesetzbuch (StGB) - Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes(1) Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer unbefugt
- das nichtöffentlich gesprochene Wort eines anderen auf einen Tonträger aufnimmtoder
- eine so hergestellte Aufnahme gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
- .…….
(4) Der Versuch ist strafbar.“
(https://lehrerfortbildung-bw.de/st_recht/weit/handy/aufnahme/)
Wichtig wäre für dich erst mal das so eine Transkription durch sowas überhaupt von einem Lehrer erlaubt wird.
Vor allem dann, wenn man versucht, das Transskript zu verbreiten - ist es illegal /strafbar.
Naja, stimmt, aber wenn ich einen Unfall baue und nicht Fahrerflucht begehe, habe ich das Problem auch nicht, das heißt aber nicht, dass die Situation gerettet wäre.
Naja, es ist schon so, dass man technisch gesehen alles hat, wenn man mitschreibt und aufpasst, aber es gibt durchaus Situationen, bei denen es sinnvoll sein kann, sich auf ein zusätzliches Medium stützen zu können.
Außerdem sehe ich daher eine Transkriptions App auch als sinnvoller als eine Audioaufnahme an, da man die Transkription später irgendwo einfügen und dann nach Stichworten suchen kann.