Vorteile/Nachteile einer LPG gasanlage im Auto?

6 Antworten

Das "H" könnte gefährdet sein, siehe dazu: https://www.classicindex.eu/classic-journal/werkstatt/6428-gas-geben-statt-benzin-tanken

"Ein Oldtimer darf durchaus umgebaut oder technisch verändert sein, jedoch muss dies grundsätzlich mit zeitgenössischen Teilen erfolgen (und selbstverständlich StVZO-konform sein). Als zeitgenössisch gelten Umbauten, die spätestens 10 Jahre nach der erstmaligen Inbetriebnahme vorgenommen wurden oder hätten vorgenommen werden können.

Daher ist es nach wie vor zulässig, eine zeitgenössische Flüssiggasanlage in einen Oldtimer einzubauen. Moderne Flüssiggasanlagen verändern den ursprünglichen Charakter des Fahrzeugs, so dass das Fahrzeug dann kein Oldtimer im Sinne des § 21 c StVZO mehr ist. Ältere Systeme, wie z.B. die ungeregelten Venturi-Anlagen werden jedoch akzeptiert.

Einzelne Prüfer / Prüfstellen entscheiden von Fall zu Fall unterschiedlich.

Wenn das über 30 Jahre alte Fahrzeug, mit einem normalen Kennzeichen genutzt wird, dann kann eine moderne Autogasanlage ohne Einschränkung genutzt werden. In dem Fall kann Umweltfreundlichkeit auch Kostenvorteile haben. Die AXA-Versicherung bestätigte uns, dass ein solcher Umbau keinen Einfluss auf den Oldtimer-Versicherungsvertrag habe, wenn das Fahrzeug auch weiter nur als Oldtimer genutzt wird.

Bereits umgebaute Fahrzeuge mit H- oder 07-Kennzeichen sind von den Änderungen nicht betroffen und haben weiter Bestandschutz."

Fazit: kann sein, kann aber auch nicht sein.

Hallo maxibucher!

Ich selbst fahre eine S-Klasse mit H-Kennzeichen (W126) und Gasanlage.

Vorteile der Gasanlage:

Der Liter kostet ca. 60 Cent, also weniger als die Hälfte , was für Super bezahlt wird. Allerdings verbraucht er ca. 20% mehr beim Betrieb mit Gas. Beispiel: Bei einem durchschn. Benzinverbrauch von 10L auf 100km sind es z.Zt. ca. 14,50€. Bei Betrieb mit LPG würde der Wagen ca. 12L Gas auf 100km verbrauchen. Kosten auf 100km also ca. 7,20€ !

Natürlich schont man auch die Umwelt, denn Autogas stößt wesentlich weniger Schadstoffe aus.

Weiterer Vorteil: Die Reichweite deines PKW`s ist um einiges größer. Starten mit Benzin, fahren mit Gas. (ich kann per Knopfdruck zu jeder Zeit umschalten von Gasbetrieb zu Benzinb. oder umgekehrt. Habe einen 100L Tank im Kofferraum. Falls man nicht sofort tanken möchte oder kann, einfach umschalten und mit Benzin weiterfahren . Reichweite: Plus 80% (bei mir).

Nachteile:

Die Anlage braucht Platz und nimmt dir Stauraum.

Anschaffungskosten der Anlage inkl. nachträglichem Einbau ca. 2000€.

Dichtungsprüfung mit Gutachten ( einmalig, nötig für Tüv): ca. 100€

Regelmäßige Wartungsarbeiten oder Inspektionen fallen zwar nicht groß an, aber dennoch sollte man sich gut über den Betrieb einer Autogasanlage informieren. (z.B. ist es ratsam, eine Anlage im Motorraum zu installieren, die permanent bei Gasbetrieb ein Bleiadditiv dem Motor zuführt. Das schont die Ventile, da diese ohne Bleizusatz sehr heiß werden können. Nicht hochtourig fahren.). Kosten ca. 250€

Fazit:

Ein nachträglicher Einbau wird erst nach 4 Jahren rentabel, wenn man jährlich 10.000 Km fährt. (Bezogen auf das Beispiel oben bei Vorteile. 700€ Ersparnis pro Jahresfahrleistung von 10.000km, also in 4 Jahren wären die Anschaffungskosten amortisiert.)

Bitte auch daran denken: Fährst du den Wagen länger als 4 Jahre?

H-Kennzeichen:

Wie bei allen Dingen bzgl. der H-Abnahme muss es zeitgenössisch sein. Es gab auch früher schon Gasanlagen, allerdings keine, die man z.B. in eine Reserveradmulde einbauen kann, wie es heutzutage geht. Wenn du also eine solche "moderne" Anlage einbaust, wirst du kein H-Gutachten bekommen. Ich habe schon erlebt, dass ein CD- Autoradio dem Gutachten im Weg stand. Der Wagen hat keine H-Kennzeichen bekommen!

LG

Stefan

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich habe beste Erfahrungen mit einer LPG-Anlage gemacht. Einbaukosten beim 4-Zylinder etwa 2000 Euro, beim Achtzylinder ca. 3000. Amortisiert sich gerade bei höherem Verbrauch recht zügig. Im Fahrbetrieb kein sprürbarer Unterschied beim V8, Leistungsminderung ist rein akademischer Natur (das mag bei einem 70-PS-Motörchen anders sein, aber da lohnt sich LPG ja eher nicht). Einziger Nachteil: Tank nimmt Platz weg. Reichweite im dichten LPG-Netz völlig ausreichend, und zur Not fährt man ja auf Benzin weiter. Hatte da nie Probleme und war mit dem LPG-V8 bis auf den Lofoten.
H-Kennzeichen in der Regel kein Problem, da das System rückrüstbar ist. Vorher TÜV fragen!

bei einbaukosten von etwa 2000 euro bei einem 4zylinder musst schon einige km pro jahr fahren damit sich das ding rentiert.dazu kommt ein wesentlich niedriger kraftstoffpreis und wie immer ein rechenexempel.was auch zu beachten ist,manche motoren machen ärger bei gasbetrieb und nicht jeder ist zufrieden damit

Was sind denn Vorteile und Nachteile einer gasanlage im Auto

Vorteil: Man zahlt deutlich weniger für den Kraftstoff auf 100 km.

Nachteil: Eine weitere Komponente mehr im Fahrzeug welche Probleme machen kann - aber nicht nuss.

und was zahlt man ungefähr für einen Einbau?

Hängt davon ab was für eine Anlage verbaut wird und wie aufwändig der Einbau ist. Das führt dann gleich zu deiner nächsten Frage:

kann die h Kennzeichen Zulassung damit gefährdet sein?

Nein. Maßnahmen zur Verbesserung der Abgaswerte - z.B. der Einbau eines Kats - sorgen auch nicht für eine Abstufung bzw. Aberkennung des H-Kennzeichens.

LPG gab es auch früher schon als Kraftstoffalternative, also ist es auch zeitgemäß im Bezug auf das Fahrzeugalter.

Aber: Normalerweise fährst du mit H-Kennzeichen keine 10'000 bis 15'000 km pro Jahr mit dem Fahrzeug. Wenn du nur 2'000 bis 5'000 km pro Jahr fährst -> rechnet sich die LPG-Anlage nicht. Bis die Einbaukosten durch die günstigeren Kraftstoffkosten armortisiert sind -> vergehen 10 Jahre oder mehr.

Daher: Für den "daily driver" lohnt sich LPG, nicht aber für ein selten bewegtes Fahrzeug mit H-Kennzeichen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – KFZ Nutzer, Schrauber und Darüberschreibender ;)

hotrod66  07.12.2019, 09:28

Auch ein Fahrzeug mit "H" kann man täglich und sogar gewerblich nutzen, z.B. als Taxi.

Gaskutscher  07.12.2019, 22:13
@hotrod66

Na, dann warten wir mal ab ob er damit gewerblich Taxi fährt wie du es annimmst oder nicht.

hotrod66  07.12.2019, 22:15
@Gaskutscher

Das nehme ich nicht an, ist mir auch egal. Mein Kommentar bezog sich auf deine Behauptung, dass ein Fahrzeug mit H selten bewegt würde.

Gaskutscher  07.12.2019, 22:20
@hotrod66

Da ich mehrere Personen mit kulturhistorischen Fahrzeugen im Freundes- und Bekanntenkreis habe: Die haben in der Regel mindestens drei PKW:

  • "daily bitch" ohne welche auch kein zweites Fahrzeug mit H-Kennzeichen möglich gewesen wäre da die Versicherungen ein zweites "Alltagsfahrzeug" ohne H-Kennzeichen als Grundlage für die Versicherung von einem Fahrzeug mit H-Kennzeichen verlangen.
  • Zweitwagen für die Frau, in der Regel irgendwas zwischen Up! und Golf.
  • Fahrzeug mit H-Kennzeichen.

Wenn der Oldie auf mehr als 5'000 km im Jahr kommt -> ist es viel. War 2017 wegen dem heißen Sommer durchaus drin, bei Regen bleiben die Schätzchen daheim.

Gewerbliche Nutzung -> Welche Versicherung kannst du empfehlen? Bei den Hochzeitskutschen und Fahrzeugen im Güterverkehr wurde i.d.R. die Kondition einer normalen Versicherung verwendet -> also kein H-Kennzeichen-Rabatt möglich.

hotrod66  07.12.2019, 22:24
@Gaskutscher

Das mit der Versicherung steht auf einem anderen Blatt. Trotzdem fährt mein Kumpel seit fast 30 Jahren sein Auto Bj.77 als Taxi. Und seit es das H-Kennzeichen gibt, natürlich mit H. Nicht wegen der Versicherung, aber wegen Umweltzone und Kfz-Steuer.