Vor 65 Jahren: Das erste Düsenflugzeug (Passagiermaschine) landet in Hamburg?
Mehr als 25.000 Neugierige machten sich am Abend des 13. Oktober 1959 zum Gelände in Hamburg-Fuhlsbüttel auf, um die erste Landung eines Passagier-Düsenflugzeugs in der Stadt zu verfolgen - einer Boeing 707 der US-Fluggesellschaft PanAm. Inzwischen sind 65 Jahre Flugzeugtechnik und Erweiterungen vergangen und noch immer fliegen derart Düsenmaschinen im Schnitt nur um die 850 - 900 Km/h. Warum abgesehen von der "Concorde" sind die Geschwindigkeiten der modernen Jets nicht in all den Jahren schneller geworden?
3 Antworten
Ach, jetzt kommen wir zum ewigen Traum vom „schneller, höher, weiter“. Warum fliegen moderne Passagierjets also nicht viel schneller als die Boeing 707 von 1959? Es liegt an einem simplen, aber entscheidenden Punkt: Effizienz. Je schneller ein Flugzeug fliegt, desto mehr Luftwiderstand entsteht, und der Spritverbrauch schießt in die Höhe. Bei Geschwindigkeiten über Mach 0,85 stößt man an eine Grenze, wo die Betriebskosten unvernünftig hoch werden, ohne dass die Flugzeit drastisch sinkt. Selbst die Concorde war eine technologische Meisterleistung, aber die horrenden Betriebskosten und der hohe Kerosinverbrauch führten zu ihrem wirtschaftlichen Aus. Die Fluggesellschaften müssen wirtschaftlich arbeiten, und daher bleibt man bei Geschwindigkeiten, die ein gutes Gleichgewicht zwischen Zeit, Kosten und Effizienz bieten.
Wenn wir realistisch sind, gibt es auch keine große Nachfrage nach höheren Geschwindigkeiten. Der Markt wünscht sich vor allem günstigere und komfortablere Flüge, nicht unbedingt eine um ein oder zwei Stunden kürzere Reisezeit, die dann aber gleich das Ticket drastisch verteuert. Der Trend geht eher in Richtung Nachhaltigkeit und Kostenersparnis. Schneller? Schön und gut, aber nicht auf Kosten der Wirtschaftlichkeit – da hört der Spaß dann eben auf.
Grapy
Schneller fliegen ist einfach nicht wirtschaftlich.
Den Airlines ist es auch recht egal ob es 1-2 Stunden länger dauert, wenn es dafür günstiger ist. Den meisten Passagieren ist der Preis einfach wichtiger als die Flugdauer.
Zur Concorde: Diese war ein Prestigeprojekt, ebenfalls unwirtschaftlich und einfach zu laut für alles außer Flüge über das offene Meer. Daher ist in den meisten Regionen auch Überschallflug nicht erlaubt.
Geschwindigkeit kostet Energie. Energie ist teuer.
Der wirtschaftliceh Misserfolg der Concorde hat gezeigt: Die Mehrzahl der Passagiere kann sich die Mehrkosten für den schnelleren Flug nicht leisten. Der größte Teil vom Rest der es sich leisten könnte, entscheidet sich trotzdem gegen den teuren Hochgeschwindigkeitsflug weil der Vorteil der Zeitersparnis nicht groß genug ist um die Kosten zu rechtfertigen.
Die Tendenz geht seit mehr als 30 Jahren wieder zu langsameren Flugzeugen, weil man so sehr viel Treibstoff sparen kann.