Vögel können auf sitzen Stromleitungen - Wieso?
Hey Leute. Ich habe mal ein wenig gegoogelt, wieso die das können, aber es ist mir immer noch nicht so ganz klar. Einmal hieß es "Der Strom nimmt immer den kürzesten Weg", das stimmt doch nicht so ganz, wenn ich in einem Stromkreis 2 Lampen gleichen Widerstandes parallel schalte werden beide leuchten. Irgendwo habe ich auch etwas von elektrischem Potenzial gelesen, wenn die Vögel gleichzeitig mit Mast und Leitung in Berührung kommen, dann fließt der Strom auf den Mast ab, für den Vogel siehts dann nicht gut aus. Das liegt daran, dass der Mast ein Potenzial von 0V hat, aber der Vogel hat doch wohl genauso ein Potenzial von 0V, oder irre ich mich da? Dann müsste er ja wohl auch Strom leiten, obwohl er nicht mit dem Boden in Berührung kommt, wieso überhaupt mit dem Boden, der ist doch nicht stark positiv geladen oder sowas?
10 Antworten
Dass der Strom "immer den kürzesten Weg" nehmen soll, glaubst Du wohl selbst nicht. Wenn Du zwischen den 1 m entfernten Punkten A und B einen elektrischen Leiter über 1 km Umweg legst, dann macht der Strom eben 1 km Umweg.
Die Überlegungen zum Potential sind bei Wechselspannung nicht hilfreich für die Beantwortung der Frage, weil hier das Potential pro Sekunde 100 mal wechselt.
Strom fließt nur im geschlossenen Kreis. Bei den Freileitungen führen die Außenleiter eine Spannung gegen Erde, weil die Techniker das so zweckmäßig eingerichtet haben. Wenn nun ein Körper zwischen einen Außenleiter und einen geerdeten Masten gerät, wird ein Stromkreis geschlossen von Außenleiter, über diesen Körper, Leitungsmast, Erde, Transformator und wieder Außenleiter. Solange der Vogel ohne weitere Verbindung auf einem Leiter sitzt, schließt er mit seinem Körper keinen Stromkreis, also fließt auch kein Strom.
Alles klar, oder noch Fragen dazu?
Damit Strom fließt muss der Stromkreis geschlossen sein.
Ein fliegender Vogel hat nicht 0V 0V würde er haben wenn er mit einem Kabel mit dem Boden verbunden wäre
Hier ist ein interessantes Video. Durch den Hubschrauber fliesst hier kein hoher Strom, weil keine Verbindung zur Erde besteht. Der Strom kann also nirgends hin fliessen.
Wenn sich der Hubschrauber der Leitung nähert, wird zuerst mit einem Metall Stab eine Verbindung hergestellt, um den Hubschrauber auf das selbe Potential zu bringen wie die Leitung. Dabei springt ein Funke über, da der Hubschrauber eine bestimmte Kapazität gegen Erde hat. Dabei fliesst aber nur ein geringer Strom.
Der Strom nimmt immer den kürzesten Weg
Das sind Bauernweisheiten für Blitze, die so auch nicht stimmen, weil sie nicht dazusagen was "kurz" für den Blitz bedeutet. Das vergisst man am besten ganz schnell wieder.
Sitzt der Vogel mit beiden Füßen auf der Leitung, so ist an jedem Punkt das Potential gleich und es kann zu keinem Potentialausgleich kommen und es fließt durch den Vogel kein Strom.
Ist der Vogel gleichzeitig mit der Leitung wie auch mit dem Mast "verbunden" so fließt ein Strom über den Vogel am Mast ab, da dieser ein 0V Potential hat. Ladungsträger haben immer das bestreben sich ausgleichen zu wollen, sodass der Potentialunterschied immer 0 ist.
Schaltest du 2 Lampen mit dem gleichen Widerstand parallel, so ist an beiden Lampen der Strom auch gleich hoch und der Gesamtwiderstand beider Lampen beträgt nur noch die Hälfte als von einer Lampe alleine, das heißt wenn beide Widerstände gleich groß sind.
Rges=1/G1+G2+G3+Gn
Werden Widerstände parallel geschaltet, so addiert man den Leitwert aller Widerstände zu einen Gesamtleitwert und der Gesamtwiderstand entspricht dann dem exakten Kehrwert des Gesamtleitwertes Rges=1/Gges