Verwesung bei einer Katze?
Hallo erstmal. Alles zu erklären würde ziemlich lange dauern deshalb kurz gefasst. Ich muss meine Katze, welche ich vor einem Monat vergraben habe ausgraben. Wie weit ist die Verwesung vortgeschritten. ,,Nur Maden" , kompletter Zerwall? Nur Knochen bezweifle ich stark. Ich will keinen Schock bekommen. Natürlich weiß ich es wird nicht ,,angenehm" sein, ich wäre einfach gerne psychisch vorbereitet. Viele Grüße
Edit: es gibt leider keine Möglichkeit meine Katze ruhen zu lassen also bitte gibt mir eine gut mögliche Antwort was der Fall sein wird. Ca. 2 Meter vom Wasser entferntbegraben und ca. 1 meter tief, sie wog ca 7 kg und starb an altersschwäche. Ich hoffe das sind genug Infos ich denke ihr wisst wie das wetter in Deutschland ist.
4 Antworten
Hallo backontrack
ich habe selbst schon in der Situation gesteckt und da kann ich dir Infos zu geben.
Wir mussten auch damals, als der Garten Neugestaltet wurde, das Grab unseres Katers umbetten.
Allgemeine Info mit Prozess, was man machen kann und darf und eigene Erfahrung:
Die Schnelligkeit des Verwesungsprozess hängt von verschiedenen Faktoren ab. So spielen die Lage, das Wetter, die Bodenbeschaffenheit und deren Feuchtigkeit, oder auch die Grabtiefe und die Größe des Kadavers eine Rolle. Und auch ob in einem Sarg aus Holz oder einem Pappkarton bestattet wird. Bei Beisetzungen von Katzen, wir Pappkarton bevorzugt.
Fakt ist, nach 24 Stunden kommen bereits die Maden. Oberhalb des Erdbodens, im Sommer, kann eine Verwesung zum Beispiel binnen 4 Wochen passieren. Da dann auch verschiedene andere Tiere sich am Kadaver mit Nahrung versorgen. Alles Organische verwest für gewöhnlich vollständig und es bleiben nur noch die Knochen und Zähne zurück. Knochen und Zähne kann man noch nach Jahrzehnten wieder finden. Eine Vollständige Verwesung des toten Körpers eines Tieres kann also, auf Grund der verschiedenen Faktoren, zwischen 6 Monaten und 15 Jahren dauern. Es gibt aber auch die Angabe von 20 bis 40 Jahren, es hängt eben von der Bodenbeschaffenheit ab.
Biochemische Grundlage:
Verwesung wird durch Bakterien und Pilze (saprotrophe Organismen) hervorgerufen. Enzyme, die diese Organismen abgeben, zersetzen komplexe organische Verbindungen in kleinere Einheiten, die dann unter Energiegewinn vollständig oxidiert werden. Aber auch die Zersetzung durch eigene Enzyme (Autolyse), spielt eine Rolle. Verwesung findet nur in Verbindung mit Sauerstoff statt. Die Organischen Verbindungen werden zu Wasser, Kohlenstoffdioxid, Harnstoff und Phosphat abgebaut. Bei reiner Verwesung entstehen keine giftigen oder unangenehm riechenden Stoffwechselprodukte.
Und es gibt den Fäulnisprozess:
Ohne Sauerstoff überwiegt der Fäulnisprozess. Entsprechend erfolgt der Zerfall eines größeren Organismus innerlich überwiegend durch Fäulnis, äußerlich durch Verwesung. In späteren Stadien der Zersetzung überwiegen Verwesungsprozesse, sofern genügend Sauerstoff zur Verfügung steht.
Im Gegensatz zur Sauerstofflosen Fäulnis sind an Verwesungsprozessen oft auch höhere Organismen beteiligt. Pflanzliche Überreste werden beispielsweise von Würmern, Asseln und Insektenlarven gefressen und zerkleinert und mikrobiellem Abbau dadurch besser zugänglich gemacht. Kadaver von Tieren werden oft zu großen Teilen von Insekten (zum Beispiel Aaskäfer, Ameisen, Speckkäfer) oder deren Larven (zum Beispiel Fliegenmaden) und Fadenwürmern gefressen. In Abhängigkeit von den herrschenden Umgebungsbedingungen bildet sich bei Verwesung eines größeren Organismus eine spezifische „Aasfauna“ heraus.
Die Verwesung in den oberen Bodenschichten führt zur Bildung von Humus, auch Kompostierung umfasst hauptsächlich Verwesungsprozesse.
Katze im eigenen Garten begraben ?
Ja, das kann man, wenn man einige Regelungen beachtet ! Denn seit 2002 ist das Thema etwas kniffelig geworden. Für die Tierkörperbeseitigung gilt in Deutschland eine EU-Vorschrift, die das Vergraben toter Tiere nur noch mit einer Genehmigung erlaubt. Ausgelöst durch die BSE-Krise schaltete sich die EU ein und verfasste, eine für alle Mitgliedsstaaten, verbindliche Richtlinie, die 2014 in nationales Recht umgesetzt wurde.
Landesbehörden entscheiden, ob das Tier im Garten begraben werden darf !
Beispiel in Bremen: Hier sind Tierbegräbnisse, selbst auf privatem Grund NICHT erlaubt, da die Stadt zu dicht besiedelt und der Grundwasserstand recht hoch ist !
Auch wenn dein Haustier eine Ansteckende Krankheit hatte, ist es nicht Erlaubt, das Tier im Garten zu begraben. Am Besten bei der Gemeinde/Verbandsgemeinde nach Fragen, ob es für deinen Wohnort eine besondere Regelung gibt.
Ansonsten gilt: Erlaubt sind Haustierbegräbnisse immer dann, wenn es sich um ein Privatgrundstück handelt, das nicht in einem Wasserschutzgebiet oder Naturschutzgebiet liegt !
Die Ruhestätte muss im Abstand von 1-2 Metern von öffentlichen Wegen und Plätzen liegen.
Das Grab muss mindestens 60-80cm tief sein. Und der Tierkörper muss mit Löschkalk abgedeckt werden !
Alternativ bitte das Tier auf einem Tierfriedhof begraben, oder einäschern lassen. Tierurnen dürfen mit nach Hause genommen werden. Dazu kann ich auch gerne Auskunft geben, einach nachfragen.
Katze muss aus Garten Exhumiert oder umgebettet werden?
Eine Exhumierung kann gesundheitsgefährdend sein. Daher bitte vorher Schutzkleidung wie:
- Schutzanzug
- Einmalhandschuhe
- Schutzbrille
- Mundschutz
anlegen ! Denn je nach Bodenbeschaffenheit und Liegezeit, ist der Kadaver nicht vollständig zersetzt. Fäulnisgase, Sekrete, Bakterien, Schimmelpilze, Insekten ect. sollten nicht mit den Atemwegen, der Haut und anderen Körperstellen in Berührung kommen. Skelett, Binde- und Fettgewebe bleiben am längsten erhalten. Seit euch im Klaren, das ihr ggf. ein nur halb verwestes Tier vorfindet, das Fell wird wahrscheinlich auch noch vorhanden sein.
Eigene Erfahrung:
Einer unserer Kater, Balou, erkrankte an SDÜ (Schilddrüsen Überfunktion) und verstarb im November 2019. Er wurde in unserem Garten beigesetzt. Im Sommer 2021 haben wir einen Busch ausgraben müssen, dessen Wurzeln sich aber sehr ausgebreitet hatten. So kam es, das wir auch das Grab von Balou öffnen mussten. Ich hatte nicht bedacht, das wir hier einen Schiefer/Lehm-Mischboden haben. Leider, trotz 2 Jahre Liegezeit, war Balou daher nicht Vollständig verwest. Man erkannte noch Fell, Haut und Gewebe. Man sah eindeutig den Fäulnisprozess. Da wir uns auch bisschen mit Forensik beschäftigen, haben wir sofort Hr. Michael Tsokos Rechtsmediziner und Professor an der Charité in Berlin, Kontaktiert und uns Informiert was zu tun ist und wie wir die Knochen erhalten können. Das ist ein ganz schöner Aufwand. Manche Freunde oder Familienangehörige haben es nicht verstanden, das wir das überhaupt gemacht haben. Schon das ausgraben war für einige unverständlich. Aber meine Erwachsene Tochter und ich sind da nun mal nicht zimperlich. Zum einen musste eben dieser Busch weg, dessen Wurzeln bis ins Grab reichten und da wir eh das Grab öffnen mussten, haben wir Balou eben „gefunden“. Aber ich verstehe durchaus, das manche Leute ein Problem damit haben, Leichen zu sehen, zu berühren. Das kann halt nicht jeder.
Alles Gute
LG
Es ist faktisch unmöglich, den Verwesungszustand des Tieres vorherzusagen, weil da sehr viele Parameter eine Rolle spielen. Das fängt mit der Tiefe der Bestattungsgrube an, Beschaffenheit des Bodens und hört mit dem Temperaturverlauf auf. Exhumierung ist keine schöne Sache. Laß die Katze ihre Totenruhe und behalt sie in Erinnerung als sie noch lebendig war.
Wir haben einen Garten und dort haben wir tote Eichhörchen gehabt. Eines davon habe bewußt nicht begraben. Meine Beobachtung war, dass das Körperfell eigentlich sehr langsam zerfällt. Ich spekuliere Die Katze wird am Kopf schon sklettiert sein, der Körper wird eingefallen sein, weil die inneren Organe und Muskelatur zerfallen sind. Du wirst vermutlich nur auf das Fell stoßen, was das Skelett zusammenhält. Wie gesagt es kann auch ganz anders sein.
Ich danke dir. Auch wenn es nur eine Vermutung ist
Du kann ja jemand anderen darum bitten es zu machen oder eine Dienstleistung in Anspruch nehmen wenn du selber damit Probleme hast. Wie weit ein Verwesungsprozess inzwischen ist kann leider niemand vorhersagen.
Lass es, es wird nicht gut für dich sein und auch das Tierchen möchte in samedis Schlaf nicht gestört werden
Den Zustand kann man nicht so bestimmen, da brauch man mehrere Infos. Ich könnte es selbst dann nicht, aber LeBonyts Antwort klingt plausibel :)
⁹⁹
Ich habe die Frage korrigiert bitte hilf mir falls Sie ungefähr Angaben angeben könnten wäre das ausreichend. Außerdem ist der Boden etwas steinig und ich schätze 13-15°C. Es ist logisch, dass nichts dieser Art zu 100% stimmen kann.