Verteidigt sich Israel wie die Ukraine oder ist da mehr?

7 Antworten

Die beiden Konflikte sind in ihrer Ausprägung und Komplexität sehr unterschiedlich.

Der russisch ukrainische Krieg ist an klassischer Landkrieg im vollen Ausmaß zwischen zwei Staaten. Es gibt eine relativ klare Trennung zwischen Aggressor und Defender. Kriegsverbrechen werden hauptsächlich (leider nicht ausschließlich) von Russland begangen gegen die ukrainische Bevölkerung.

Der Nahost Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern sowie den iranisch kontrollierten Milizen ist hauptsächlich ein asymmetrischer Krieg mit großen Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung in allen beteiligten Staaten. Dabei sind aber die Rollen Aggressor und Defender so nicht eindeutig gegeben. Israel verteidigt sich, teils proaktiv, mit massiven Angriffen auf seine Gegner unter geringer Rücksicht auf Zivilbevölkerung. Die Gegner Israels, Hamas, Hisbollah, Iran und Huthis nehmen ihrerseits auch keine Rücksicht, weder auf die Zivilisten in ihren Länder noch auf Zivilisten in Israel. Die Frage wer hier im Recht oder Unrecht ist ist sehr umstritten und schwierig.

Die Konflikte sind nicht Vergleichbar.

Im Nähen Osten kloppen die sich schon seit 2000 Jahren unter anderem wegen Religion mit Fanatikern auf beiden Seiten.

Das ist ein ewiges Aktion - > Reaktion. Wahrscheinlich weiß niemand mehr wer und warum man sich eigentlich jetzt damals gestritten hat.

Im Ukraine Krieg hat ganz andere Gründe.

Nein, Israel verteitigt sich nicht. Deshalb anbei zur Aufklärung:

Die Ermordung von Jitzchak Rabin am 4. November 1995 hatte tiefgreifende politische und gesellschaftliche Folgen für Israel und den Friedensprozess im Nahen Osten.

Rabin, der damalige israelische Premierminister, war einer der Hauptarchitekten des Oslo Abkommens von 1993, dass eine Annäherung zwischen Israel und den Palästinensern ermöglichte. Sein Tod bedeutete einen erheblichen Rückschlag für diesen Prozess. Nach Rabins Tod übernahm Schimon Peres das Amt des Premierministers. Die Friedensdynamik verlor ab diesem Zeitpunkt an Kraft. 1996 gewann Benjamin Netanjahu von der rechtradikalen Likud Partei die Wahlen, die das Oslo Abkommen rückgängig machen wollten.

Jitzchak Rabin galt als glaubwürdiger Partner für Frieden. Nach seiner Ermordung verstärkte sich das Misstrauen beider Seiten, was den Verhandlungen schadete.

Die Ermordung Rabins durch den rechtsradikalen jüdischen Nationalisten Jigal Amir verdeutlichte die Spannungen innerhalb der israelischen Gesellschaft. Rechtsextreme Kreise, die gegen den Friedensprozess waren, fühlten sich in gewisser Weise bestätigt, was zu einer stärkeren Polarisierung führte.

Auch auf palästinensischer Seite gewann die radikale Hamas an Stärke, die das Oslo Abkommen ebenfalls ablehnte. Gewaltakte wie Selbstmordanschläge und Vergeltungsmaßnahmen trugen zur Eskalation der Lage bei. Rabins Ermordung spaltete die israelische Gesellschaft weiter. Die Debatte zwischen Befürwortern und Gegnern des Friedensprozesses eskalierte, und Rabin wurde in Teilen der Gesellschaft als Märtyrer des Friedens gesehen, während die Rechtsradikalen seine Politik weiterhin ablehnten.

Der politische Diskurs in Israel wurde nach Rabins Tod zunehmend polarisiert. Die Rolle der national-religiösen Bewegung und der Siedlerbewegung wurde ein noch zentraleres Thema in der israelischen Politik. (Die Siedlungen in der Westbank wurden von den Vereinten Nationen mehrfach für Verfassungswidrig erklärt, zuletzt in der UN Resolution 2334. Das oberste israelische Gericht erklärte sie ebenfalls mehrfach für verfassungswidrig.)

Nach Rabins Tod wuchs der politische Einfluss konservativer und rechtsgerichteter Parteien in Israel. Benjamin Netanjahu, der bereits 1996 an die Macht kam, prägt bis heute die israelische Politik. Seine Regierungen verfolgten eine deutlich härtere Linie gegenüber den Palästinensern und wurden sukzessive zu einen Regime.

Der Friedensprozess stagnierte in den folgenden Jahrzehnten, und es kam zu keiner endgültigen Lösung des Konflikts. Die Zweistaatenlösung, die im Oslo Abkommen angestrebt wurde, ist bis heute nicht umgesetzt.

Rabin wurde in Israel zu einer Symbolfigur für den Friedensprozess. Jährliche Gedenkfeiern erinnern an sein Erbe und seine Vision für ein friedliches Zusammenleben. Seine Ermordung rief auch Debatten über politische Gewalt und die Gefahren von Extremismus hervor. Nach Rabins Tod setzte eine Diskussion über die Verantwortung von Politikern und religiösen Führern ein, die zuvor in aggressiver Rhetorik gegen Rabin vorgegangen waren. Viele sahen in der Hetze gegen Rabin eine Mitschuld an seiner Ermordung. Netanjahu als damaliger Oppositionsführer forderte bei einer mittlerweile berüchtigten Demonstration den Tod von Rabin. Der wenig später dann tatsächlich ermordet wurde.

Insgesamt markierte die Ermordung Jitzchak Rabins einen Wendepunkt in der israelischen Geschichte. Sie führte zu einer Verhärtung der Fronten im Nahostkonflikt und trug zur politischen und gesellschaftlichen Polarisierung bei, deren Auswirkungen bis heute spürbar sind und sich in dem Flächenbrand manifestieren der gerade von Benjamin Netanjahu und seinem Regime vollzogen wird.

Benjamin Netanjahu mit seiner Likud Partei und ihrer Regierungskoalition stand letztes Jahr kurz vor ihrer Entmachtung durch das freie israelische Volk. Der 07.10. vergangenen Jahres markierte einen Wendepunkt des Machterhaltes dieses Regimes. Netanjahu sitzt heute fester auf seinem Thron als je zuvor. Ein Schelm der jetzt böses denkt. Fakt ist aber, dass an 07/10 das Regime um Netanjahu den größten Nutzen davon trug. Der Festivalveranstalter dessen Festival an 07/10 von der Hamas angegriffen wurde, wandte sich schon Wochen vor dem Anschlag an die israelischen Sicherheitsbehörden und gab an von der Hamas abgehört zu werden.

Ich glaube der Mossad, der auf Linie mit den Rechtsradikalen ist, lies 07/10 zu, damit es politisch Instrumentalisiert werden kann um das zu tun, was schon immer das Ziel von Netanjahu und Likud war. Nähmlich den Frieden zu verhindern um mit den Arabern abrechnen zu können. - Niedere Rassenideologische Motive. Das deutsche Establishment beteiligt sich daran. Pistorius z.b. fiel dieser Tage nicht mehr dazu ein als es als Israels Recht zu propagieren. Kein Wort über die Menschen die gerade getötet werden. Kein Wort darüber das im Libanon etliche medizinische Kräfte ermordet wurden und Israel vorsätzlich medizinische Einrichtungen beschießt. Kein Wort der Mahnung an Israel sich an das humanitäre Völkerrecht zu halten. Stattdessen nur die volle Unterstützung für den Verbrecher Netanjahu.

Israel begeht gerade in Gaza und im Libanon schwerste Kriegsverbrechen und Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht.

Völkerrechtlich legitimiert wird es durch das deutsche und das US Establishment, die sich hier einer Mittäterschaft schuldig machen. Netanjahu, wie auch das deutsche und US Establishment müssen zu Fall gebracht werden. Damit ihre imperiale Machtpoltik zum erliegen kommt, mit der sie so vielen Menschen nichts als Leid, Verzweiflung und den Tod bringen.

Das Erbe von Jitzchak Rabin und Yassir Arafat lebt!

Free Lebanon!

Free Palestine!

Free Israel!

Free Germany! 

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Woher ich das weiß:Hobby – ........
 - (Geschichte, Krieg, Waffen)

Velbert2  05.10.2024, 22:09

Wie soll es denn überhaupt direkte Friedensverhandlungen zwischen Israel und der Hamas geben? Damit würde die Hamas doch Israel indirekt anerkennen. Kann man mit einem Staat, den man für nicht legitim hält, überhaupt verhandeln?

Khaled706  05.10.2024, 22:49
@Velbert2
Kann man mit einem Staat, den man für nicht legitim hält, überhaupt verhandeln?

Durch Verhandlungen wurden doch über 100 Geiseln freigelassen. Durch Israels "Selbstverteidigung" (richtig: Vernichtungskrieg) wurden wahrscheinlich Dutzende getötet.

Schulzefa 
Beitragsersteller
 05.10.2024, 22:52
@Khaled706

Irans Antwort auf Tötung hohes Militär mitgild? 100 rakten Richtung Israel und die ausagen Israel muss mit seiner Bevölkerung vernichtet werden

peace87  05.10.2024, 23:01
@Schulzefa
100 rakten Richtung Israel

Das sind nur Aufwärmübungen und eine Generalprobe des Iron Dome.

Imperator91  06.10.2024, 10:13

Natürlich verteidigt sich Israel.

Velbert2  05.10.2024, 22:03

Auch unter Rabin und Arafat gab es keine Anerkennung Israels durch die Palästinenser. Trotz Nobelpreis. Da spielte die Ermordung Rabins für die weitere Entwicklung keine Rolle. Mit oder ohne Rabin sollte Israel von der Landkarte verschwinden.

Moin,

der Nahe Osten Dauerkonflikt ist schon etwas anderes wie der Ukraine Krieg!

In der Ukraine greift der Aggressor Russland die Ukraine an um sie sich einzuverleiben oder einen Vasallenstaat zu basteln.

Im Nahen Osten ist es schon schwierig über die letzten 70 Jahre zu sagen, wer der Anfangsaggressor überhaupt war. Es dominiert nur Reaktion und Gegenreaktion.

Wenn wir mal den 07.10.2023 als Startaggression der Hamas nehmen, dann wird die Lage trotzdem nicht einfacher. Israel ist besser ausgerüstet als Russland. Nicht an Menge, aber an Technik! Die umliegenden Staaten sind weit unter dem Niveau der Ukraine ausgestattet. Dann gibt es Vasallen... Die Hamas ist wie die Hisbollah ein Vasall vom Iran ...

... Gegen die Komplexität des Nah-Ost-Konfliktes ist der Ukraine-Krieg "Mensch ärgere dich nicht" ...

Grüße

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nein, Israel führt einen Vernichtungskrieg. Das hat nichts mit Selbstverteidigung zu tun.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Viel von Historikern gelernt (Prof. Ilan Pappe, ...)

Schulzefa 
Beitragsersteller
 05.10.2024, 22:54

Der Iran der Raketen auf die zivil Bevölkerung abfeuert weil isreal hohen mitgild des millitär getötet hat?