Verstärker Reparatur?

RStroh  21.10.2024, 08:30

Was hängt am Eingang? CD? Plattenspieler, Vorverstärker, MC?

Brummt er wenn nichts am Eingang hängt? Oder wenn was dranhängt?

schlechtimbett 
Beitragsersteller
 21.10.2024, 08:38

Auch ohne Input brummt er also wenn gar nichts am Eingang angeschlossen wurde. Am Eingang hängt mein Audio Interface (Focusrite Saffire 6 USB) über cinch out. Das Interface ist ok

RStroh  21.10.2024, 08:33

Brummt nur ein Kanal?

schlechtimbett 
Beitragsersteller
 21.10.2024, 08:37

alle Kanäle brummen.

RStroh  21.10.2024, 08:35

Hast Du alles geerdet?

4 Antworten

Hi,

Brummt der auch, wenn nichts am Eingang hängt? Ich hatte das mal mit einem Tuner, bei dem auf der Masse der Antenne ein Potential war, wodurch es zum Brummen am Verstärker kam. Also erst mal alle Eingänge abziehen.

Wenn es ddann noch brummt, können es Elkos am Netzteil sein, die den Wechselspannu ganzen nicht richtig Filtern.

Defekte Elkos kann man oft daran erkennen, dass der deckel sich hebt, oder die unten aufgepkatzt sind. Die können aber aucv einfach nur eingetrocknet sein. Dann kann man die messen.

Du kannst auch schauen, ob es in Deiner Nähe ein freundliches Reparaturcafe gibt. Dort sind meist begnadeten Bastler, dann kannst Du daneben sitzen und etwas lernen.


schlechtimbett 
Beitragsersteller
 21.10.2024, 12:17

Problem ist gelöst! Kalte Lötstelle an den cinch buchsen. Jetzt klappt alles wunderbar. Danke nochmal ✌🏽

schlechtimbett 
Beitragsersteller
 21.10.2024, 10:28

Auch ohne Eingang brummt er ja. Ich war tatsächlich bei 2 Läden, aber der Erste hatte keine Zeit er macht nur Waschmaschinen und co, so wie ich auch eigentlich und der Zweite wollte 150€ und die hab ich leider nicht momentan bzw. wenn ich sie hätte, würde ich wohl nach nem neuen Amp auf Kleinanzeigen suchen. Das mit den Elkos am Netzteil werde ich testen, dankeschön ich berichte dann nochmal.

Wenn das Brummen auch ohne Anschluss von jeglichen Cinch-Kabel, zu hören ist, so kann ich dir nur typische verdächtige Dinge (Verdacht A,B) beschreiben.

Es sind vermutlich nicht die großen ELKOs für die symmetrische +/- 36V Spannung für die Leistungsendstufe.

Verdacht A: +/-12V Spannung für Vorstufe ist unsauber(Z-Dioden, ELKO)

Es wird eher die systematische Versorgungsspannung (vermutlich +/- 12V) für die Vorstufe (Vorverstärker) sein. Diese beiden 12V Spannungen werden bei dieser Bauart oft für Z-Dioden (mit Vorwiderstand) und kleinen ELKOs in eine Schaltung mit Transistoren stabilisiert. Prüfe/Tausche mal diese kleinen ELKOs für diese +/-12V. Im "POWER AMPLIFIRIER SECTION" und siehe Blockschaltbild "REGULATOR" (PDF-Seite 48-49, Dokument Seite 44-45).

Verdacht B: Der Ruhestrom der Endstufe ist zu hoch

Der Ruhestrom ist der Strom der durch die fetten Transistoren (auf Kühlkörper montiert) der Endstufe "in Ruhe" (kein Signal, Lautstärke = 0) fließt. Er wird mit Trimmern (VR101 und VR102) für beide Seiten justiert (VORSICHT, nicht ohne zu messen verstellen, sonst wird die Kiste in Ruhe überhitzen). Gemessen wird der Ruhestrom mit der Spannung (U=R*I) über den jeweiligen Widerständen (R167 und R168, es gibt vermutlich extra Messpunkte dafür). Volumen auf 0%, Lautsprecher ausschalten (Mute), 1 Stunde bei Zimmertemperatur warten. Jetzt sollte die Spannung über den beiden Widerständen jeweils ca. 26mV (+/- 2mV) sein. Bitte nur kontrollieren ob es so ist. Gemäß PDF-Seite 47 im Service Manuel (siehe Link).

Hier habe ich das Service Manuel gefunden:

https://www.audiodna.sk/de/download/summary/659-hifi-systems-all-in-one/4851-harman-kardon-festival-500-service-manual

Ich tippe auf A:

Unsaubere +/- 12V (kann man mit dem Oszilloskop eigentlich auch messen). ELKOs sind taub, das bedeutet haben nur noch sehr geringe Kapazität (die trockenen aus) und können somit die Spannung nicht mehr ausreichend glätten. Die kleinen ELKOs erneuern! Wenn man alle ELKOs erneuert, nennt man es "ELKO-Kur", nur wenn du den Fehler gefunden hast, damit er wieder lange Freude bereiten kann.

--- Nachtrag ---

Du schreibst:

Am Eingang hängt mein Audio Interface (Focusrite Saffire 6 USB) über cinch out

Dieses Quelle ist auch sehr verdächtig für Brummschleifen. Abziehen und dann prüfen ob Brummen weg ist. Das Brummen entsteht dann durch mehrfache Masse(Minus)-Verbindungen (-), Versorgungsspannung und (-) Cinch-Masse-Leitungen, sie bilden eine Spule mit 1 Windung und durch Induktion kommt die Netzspannung als Eingangssignal in den Vorverstärkern (Cinch-Eingang).

Viel Erfolg!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

schlechtimbett 
Beitragsersteller
 21.10.2024, 12:16

Danke für deine ausführliche Antwort! Es war nur eine kalte Lötstelle an den cinch buchsen. Verstärker ist nun leise auch auf vollster Lautstärke.

schlechtimbett 
Beitragsersteller
 21.10.2024, 12:22

Darf ich dich noch fragen, wie du den Schaltplan gefunden hast? Hab mich dumm und dusselig gegooglet

Um das Problem einzugrenzen, braucht man mehr Informationen. Kannst du feststellen, ob das Brummen auch bei leiser Einstellung vorhanden ist.

IdR entsteht ein Brummen über eine sogn. Brummschleife, die in der Folge verstärkt wird.

Auf beiden Kanälen zu hören?

Tritt das Brummen nur auf, wenn die Eingänge belegt sind, oder tritt das Brummen auch auf, wenn (außer den Lautsprechern) nichts weiter angeschlossen ist.


schlechtimbett 
Beitragsersteller
 21.10.2024, 08:35

Das mit den Eingängen war auch erst meine Vermutung. Hab auch die Verbindung der Buchsen zur Platine gemessen. Auch wenn kein Eingang angeschlossen wird brummt es. Aber erst ab einer Lautstärke von schätzungsweise 60-70%. Der Verstärker hat 4 Kanäle also zwei Lautsprecherpaare. Auf allen Kanälen ist das Brummen vorhanden. Spiele über diese Anlage Klavier und da ist das doch sehr störend. Ich kann gerne eine Aufnahme des Geräuschs machen und sie über wetransfer zur Verfügung stellen, falls das weiterhilft?

Sio05  21.10.2024, 09:25
@schlechtimbett

Hallo! Mach mal am besten ein video von dem Gerät und vom brummen! Lg!

schlechtimbett 
Beitragsersteller
 21.10.2024, 10:30
@Sio05

Es hat sich rausgestellt, dank @Return2809's Tipp, dass es sich um ein 50Hz Brummen handelt. Ich werde nun die Elkos am Netzteil prüfen und melde mich dann wieder mit Ergebnissen :)

naaman  21.10.2024, 17:58
@schlechtimbett

Oftmals hilft es, den Netzstecker vom Verstärker anders herum in die Steckdose zu stecken. Versuch das Mal.

versuche zuerst die Frequenz des Brummens zu schätzen.
Berühre einfach einen Eingang des Verstärkers über ein Stück Draht mit den Fingen. Notfalls fasse eine unter Spannung stehende (natürlich isolierte) Verlängerungsschnur mit der anderen Hand an.

Die 50 Hz der Netzspannung werden so in den Verstärker eingekoppelt.
Vergleiche dieses Brummen mit dem "Fehler-Brummen".

Ich bin sicher, das hört sich gleich an.

Das deutet auf eine nicht genügend geglättete Betriebsspannung für den Verstärker hin.
Der Verstärker benötigt Gleichspannung. Wenn das ein älterer und hochwertiger Verstärker ist, hat er u.U. noch Elektronenröhren. Die benötigen hohe Spannungen (vielleicht 250V- ). Genau diese Spannung ist dann fast noch eine Wechselspannung, wenn Lade- und/oder Siebkondensator ihre Kapazität verloren haben.
Suche mal im Gerät nach recht großen Bauelementen (vielleicht 100µF 500V)


schlechtimbett 
Beitragsersteller
 21.10.2024, 10:29

Das mit dem 50Hz vergleich war schlau danke! Ist tatsächlich die gleiche Frequenz. Also werd ich mir das Netzteil mal vornehmen und die Elkos messen und ggf tauschen. Ich berichte ✌🏽

Return2809  21.10.2024, 10:51
@schlechtimbett

messen? das kann schwierig werden. Du kannst die Spannung messen. Vielleicht kommst du an Wechselspannung vor der Gleichrichtung heran. Diesen Wert mal 1,4 (Scheitelspannung einer Wechselspannung) sollte die Spannung an den Kondensatoren haben. Vermutlich wird die viel niedriger als dieser Wert sein, ein sicheres Indiz für zu wenig Kapazität.
Danke für das "schlau". Wer mal Rundfunkmechaniker gelernt hat, vergisst das nie.

schlechtimbett 
Beitragsersteller
 21.10.2024, 12:15
@Return2809

mit Messen meinte ich den ESR. Hab ein extra Messgerät dafür. Habe den Fehler gefunden, als ich das Gerät demontiert hatte und die Platine entfernt fiel mir auf, dass die cinch buchsen vom input eine lockere Lötstelle hatten. Vermutlich war während meiner Messung gerade so Kontakt. Hab die Stelle nachgelötet und das Teil ist mucksmäuschenstill auch auf 100% Lautstärke. Ich vermute, dass die Elkos dann auch noch in Ordnung sind? Optisch kann ich nichts erkennen, alle flach. Oder lohnt es sich dennoch, diese auch gleich zu prüfen und zu ersetzen, obwohl er nun funktioniert?