Verspüren Erleuchtete Langeweile?
Gibt es im erwachten Zustand Langeweile?
Oder ist das absolute Nichtstun schon erfüllend geung?
Mir erschließt sich nicht, was "absolutes Nichtstun" mit Erleuchtung zu tun haben soll (?)
Nichts. Ich frage mich nur ob ein Erleuchteter sich langweilen kann, da ein Erleuchteter bekanntlich keine Forderungen oder Wünsche hat.
5 Antworten
Gibt es im erwachten Zustand Langeweile?
Nein
Oder ist das absolute Nichtstun schon erfüllend genug?
"erfüllend" Ja
"genug" Nein
Zur Erklärung:Ein Erleuchteter ist erfüllt von Buddha-Natur (im Hinduismus wird fast Synonym Gott dazu gesagt). Darunter versteht man eine harmonische alles zusammenhaltende Kraft, welche das ganze Universum durchströmt & gleichgesetzt werden kann mit der Kraft der Liebe. Man kann sich das etwas wie Gott ohne Bewusstsein vorstellen. Im Erleuchteten wirkt diese Kraft anstelle des eigenen Egos. Daher MUSS ein Erleuchteter handeln, wenn er die Chance hat für Liebe und für Harmonie zu sorgen bzw. wenn er die Chance hat das Gegenteil zu verhindern. Leider leben wir Menschen noch lange nicht in Harmonie, weshalb es für den Erleuchteten immer etwas zu tun gibt.
Gleichzeitig ist es aber auch so, dass der Erleuchtete das Leid überwunden hat. Faktisch kann er keine Langeweile mehr spüren. Aber selbst wenn er nicht in der Lage ist zu helfen, z.b. weil er gefesselt ist, dann bleibt er trotzdem in der Erwartung sobald es wieder geht zu helfen. Diese Erwartung wird aber nicht mehr als unangenehm empfunden.
Ich würde daher sagen, dass der Erleuchtete, sofern er handlungsunfähig ist, keine Langeweile verspürt, sondern stattdessen ein Gefühl von "Dauerbereitschaft" hat.
Sehr schlaue Antwort! (Die anderen natürlich auch, aber deine spricht mir direkt aus der Seele).
Für die Bezeichnung "Erleuchtete" und "Erwachte" existieren unterschiedlichste Ansichten und Definitionen. Ich möchte dies jetzt aus meiner Sicht, basierend auf dem ursprünglichen Buddhismus, beantworten, wobei ich mich auf den Zustand eines Erwachten, der noch im menschlichen Körper weilt, beschränke.
Rein definitionsgemäß kann dieser keine Langeweile mehr empfinden, weil er keinerlei Eigenanliegen mehr besitzt und sowohl die „ich-bin-Auffassung“ als auch das „ich-bin-Empfinden“ überwunden hat.
Langeweile kann ja nur dort entstehen, wenn noch irgend etwas vermißt wird, und sei es nur der Wunsch nach Abwechslung.
Wenn im Bereich der "äußeren Form" (in unserer "Menschenwelt" und während der restlichen Existenz des Körpers) etwas an ihn herantritt, reagiert er gewährend und mitempfindend. Vom historischen Buddha ist überliefert, daß er z. B. (durch seine bloße Anwesenheit) einen Krieg verhindert hat. In einem anderen Fall gelang dies nicht, es erfolgte also keine aktive Beeinflussung durch ihn. In seiner Lebensführung tat er es seinen Ordensangehörigen als Bettelmönch gleich und kehrte nicht etwa in sein adeliges Elternhaus zurück.
Außerhalb des Sinnenbereiches sowie nach dem Wegfall des Körpers gelten die Aussagen über Vertiefungen und Nibbana.
Gerne:
Der Streit der Koliyer und Sakyer (Jataka 536)
Der Krieg zwischen Magadha und Kosalo (Samyutta Nikaya 3, 14-15)
Die Vajjiner und der Krieg (Digha Nikaya 16 I)
Das Ende der Sakyer (Jataka 465)
Diese Angaben stammen aus einem Text von Dr. Hellmuth Hecker, im Internet zu finden unter:
Diese Frage stellt sich nicht, da ein erleuchtetes Wesen diese menschlichen Schwächen hinter sich gelassen hat.
Wir alle nicht, die wir hier auf gutefrage fragen und antworten. Aber wir bemühen uns weiter!
Ja, der Weg ist ja bekanntlich das Ziel. Und ausserdem sind wir jeden Tag näher dran.
Bei der Erleuchtung existiert dein Ego nicht mehr, also kann sich auch niemand gelangweilt fühlen :^)
Das bloße Existieren ist in diesem Zustand das beste was du dir vorstellen kannst, du bist mit der Quelle verbunden und kannst keine negativen Emotionen mehr empfinden.
Hmmm.... Wenn man keine Langeweile mehr spürt aufgrund des fehlenden Egos, wie kommt es dann, dass man das als positiv empfindet eigentlich müssten solche Empfindungen dann ja auch aus bleiben ;)
Das kommt daher weil unsere wahre Natur reines Glück ist. Das Glück eines Erwachten ist kein Ego-Glück.
Genau, man sagt ja auch dass Gott reine Liebe ist.
Ein Erwachter erkennt die Wahrheit des Einsseins aller Dinge. Als Erwachter hat man dieses positive Gefühl, weil die Liebe das wahre, einzige Selbst repräsentiert. Man sieht in jedem und allem sich selbst und weil es nie etwas anderes gab als man selbst, stammt diese Liebe von der Erkenntnis von sich selbst in allem was scheinbar getrennt von einem existierte.
So wie eine Mutter ihr Baby liebt, weil es ein Teil von ihr ist. Denn schliesslich bedeutet Liebe nur Harmonie und Einnsein.
Was auch immer du unter "Ein sein" verstehst... ich meine... meinetwegen, dann sind wir halt eins und weiter? Ich verstehe wirklich nicht, was mir das sagen soll XD
Es soll dir einfach nur die Wahrheit zeigen. Bist du nicht neugierig? Also dieses Video zeigt dir was ich darunter Verstehe. Hast du 8 Minuten?
Süße Geschichte... Tja die menschliche Fantasie nicht wahr? XD
Na wie du meinst...Vielleicht ist es auch die Antwort eine der großen Fragen. xp
Ich habe gestern eine Mail von einer Pastorin bekommen. Darin zitiert sie einen Auszug aus dem Buch „Briefe aus dem Gefängnis“ von Rosa Luxemburg. Möge es zum Verständnis beitragen wie das "göttliche Glück" bzw. das Glück eines Erleuchteten zu verstehen ist.
An Sonia Liebknecht Breslau, Dezember 1917
Liebe Sonitschka, es ist mein drittes Weihnachten im Kittchen. Ich bin so ruhig und heiter wie immer. Wie merkwürdig das ist, dass ich ständig in einem freudigen Rausch lebe, ohne jeden besonderen Grund. So liege ich zum Beispiel hier in der dunklen Zelle auf einer steinharten Matratze, um mich im Hause herrscht die übliche Kirchhofstille, man kommt sich vor wie im Grabe. Von Zeit zu Zeit hört man nur das Räuspern der Schildwache, die in ihren schweren Stiefeln ein paar Schritte langsam macht. Der Sand knirscht so hoffnungslos unter diesen Schritten, dass die ganze Öde und Ausweglosigkeit des Daseins daraus klingt in die feuchte dunkle Nacht.
Da liege ich still allein, gewickelt in diese vielfachen schwarzen Tücher der Finsternis, Langeweile, Unfreiheit des Winters und - dabei klopft mein Herz von einer unbegreiflichen, unbekannten inneren Freude, wie wenn ich im strahlenden Sonnenschein über eine blühende Wiese gehen würde.
Und ich lächle im Dunkeln dem Leben, wie wenn ich irgendein zauberhaftes Geheimnis wüsste, das alles Böse und Traurige Lügen straft und in lauter Helligkeit und Glück wandelt. Und dabei suche ich selbst nach einem Grund zu dieser Freude, finde nichts und muss wieder lächeln über mich selbst.
Ich glaube, das Geheimnis ist nichts anderes als das Leben selbst; die tiefe nächtliche Finsternis ist so schön und weich wie Sammet, wenn man nur richtig schaut.
Und in dem Knirschen des feuchten Sandes unter den langsamen schweren Schritten der Schild-wache singt auch ein kleines schönes Lied vom Leben - wenn man nur richtig zu hören weiß.
In solchen Augenblicken denke ich an Sie und möchte Ihnen so gern diesen Zauberschlüssel mitteilen, damit Sie immer und in allen Lagen das Schöne und Freudige des Lebens wahrnehmen, damit Sie auch im Rausch leben und wie über eine bunte Wiese gehen...
Ich möchte Ihnen meine unerschöpfliche innere Heiterkeit geben, damit ich um Sie ruhig bin, dass Sie in einem sternenbestickten Mantel durchs Leben gehen, der sie vor allem Kleinen, Trivialen und Beängstigendem schützt. Sonjuschka, Liebste, seien Sie trotz alledem ruhig und heiter. So ist das Leben, und so muss man es nehmen, tapfer, unverzagt und lächelnd - trotz alledem.
Ihre Rosa
Es ist nicht Nichtstun.
im Gegenteil.
es ist ein verbunden sein mit der Gesamtheit.
dem Wunder des Lebens.
man staunt, wundert sich, bewundert das Wunder in dem wir leben und dessen Teil wir sind.
Der Prozess wird zB hier unabhängig vom Weg sehr gut beschrieben (die letzten 3 Stufen)
http://www.cook-greuter.com/Stufen%20der%20Selbst-Entwicklung%2010.06.08%20-%20A4-2.pdf
In jenen Interviews die ich als authentisch fühle
- Wird einerseits die Erweiterung der eigenen Perspektive beschrieben
- der Tod des EGO“s
- das Bewusstsein das eine Gesamtheit des Universums (der Universen/Raumzeit) existiert und man Teil davon ist (und all das Teil von dir)
- höhere Priorität und Praxis von Ruhe, Stille, Atmen, Achtsamkeit
es geht nicht mehr um Geld, Prestige, Erfolg usw.
Das Innere Wertesystem hat neue Prioritäten.
Ansonsten geht das Leben weiter wie immer.
nur das die eigene Perspektive darauf nun eben anders ist.
Interessant. Kannst du mir das Suttra sagen, wo das steht?