Verschwörungstheorie AKW?

Das Ergebnis basiert auf 23 Abstimmungen

Noch nie gehört und ich stimme nicht zu 74%
ganz meine Meinung, daran glaube ich schon lange 13%
Noch nie gehört, aber denkbar 9%
Ist ein Quatsch, und ich kenne es 4%

12 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Noch nie gehört und ich stimme nicht zu
Daher käme nur in Betracht, dass es um einen militärischen Nutzen ginge, d.h. um das Know-How oder/und um Plutonium für Bomben

warum sollten dann Länder AKWs betreiben, deren Armee gar keine A-Bombe besitzt? Zudem würde für die genannten Zwecke ein AKW genügen und man müsste nicht mehrere betreiben.

Alex


BBasti89M 
Beitragsersteller
 16.06.2024, 11:15
ein AKW genügen und man müsste nicht mehrere betreiben.

Das ist wirklich ein sehr gutes Argument.

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Noch nie gehört und ich stimme nicht zu

Atomkraftwerke waren eine Idee die Idee eine unendliche stromquelle zu besitzen welche nach damaligen Vorstellung umweltfreundlich sei was aus dem Atommüll wird verschob man gerne auf später

Und es stimmte ja auch erstmal liefen AKWs relativ sauber wenn man das jetzt mit z.b Kohle vergleicht es musste keinen Boden aufgegraben werden dafür keine Dörfer mussten weichen und man konnte sehr viel Strom produzieren mit vergleichbar wenig Arbeitsplätzen

Vergleiche wie z.b Solar oder windkraft darfst du da nicht anwenden als AKWs eine neue tolle Idee waren wusste man davon noch nicht es war alles nicht spruchreif damals mit Solar nennenswerte stromwerte zu erzeugen diese auch effizient zu nutzen war damals nicht realistisch

AKWs lösten damals ein kein Problem den energiebedarf aus geringen Raum bei immer weiter bei immer weiter Erwachsenen großstädten ohne dafür einen riesigen logistikaufwand oder platzaufwand aufbringen zu müssen

Aus diesem Grund setzen die Japaner heute noch auf atomkraft

Zudem diente die atomforschung ja nicht nur für atomkraftwerke sondern auch für u-boot-antriebe schiffsantriebe und sogar für die Raumfahrt sah man Potenzial man hat er sogar die verrückte Idee Autos mit kleinen Atom Reaktoren fahren zu lassen und somit keinen CO2 Ausstoß mehr zu haben

Das Problem die Forschung ist unheimlich teuer und die Gefahren wurden erheblich unterschätzt es gab dabei viel Korruption bis es zum ersten Unfall kam und auch da hat man erstmal die Schuld woanders hingeschoben

Nacht Tschernobyl war das öffentliche Vertrauen in atomkraft jedoch so stark erschüttert dass die Ideen atomkraft in unseren Alltag zu bringen förmlich verpufften

Ilse zu militärischen Zwecken jaein bombentest wurden vorher als auch nachher durchgeführt ob jetzt die Entwicklung des atomkraftwerkes und das Betreiben von atomkraftwerken zur Entwicklung von Atom antreten auf U-Booten wirklich einen erheblichen Anteil haben darüber lässt sich nur spekulieren


BBasti89M 
Beitragsersteller
 16.06.2024, 11:24
Gefahren wurden erheblich unterschätzt

Quelle?? Nach meinen Infos war alles wesentliche damals schon bekannt, außer den heutigen Grundstückpreisen, die Schadensersatzforderungen nach Atomunfällen beeinflussen. Was sich geändert hat, sind die Sicherheitsforschung und die Computersimulationen zur Berechnung solcher Unfälle, sowie wissen über die Psychologie nach einem Atomunfall.

Dass der Unfall in einem großen Kernreaktor zu einem erheblichen Problem für die umliegende Bevölkerung wird, war schon 1944 bekannt, bevor ein solcher großer Reaktor jemals in Betrieb ging.

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DomeLPs  16.06.2024, 23:37
@BBasti89M

Ich empfehle dir dafür einmal die Doku Reihe von Tschernobyl

Man hat es sogar erheblich unterschätzt nicht die Auswirkung nach einem Unfall hat man unterschätzt sondern die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls wurden deutlich unterschätzt

Viele Baumängel in AKWs wurden damals einfach ignoriert

Einen Unfall hielt man fälschlicherweise sehr unwahrscheinlich die Zeit zeigte jedoch es gab bereits mehrere Unfälle

Die Auswirkung für die Umwelt wurde tatsächlich sogar überschätzt man ging davon aus dass Tschernobyl für mindestens 100 Jahre nicht betretbar sein wird mittlerweile ist es ein touristenspot

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DomeLPs  16.06.2024, 23:49
@BBasti89M

Gerade z.b bei Fukushima sieht man sehr deutlich dass dort die Gefahr schlichtweg einfach unterschätzt wurde obwohl man aus Tschernobyl bereits gelernt hat

Man platzierte den notstrom generator in einem Keller was in küstennähe Nachhinein gesehen nicht die beste Idee gewesen ist man hat sich einfach nicht vorstellen können dass es so passieren könnte aus diesem Grund müssen z.b in Deutschland Notstromaggregate welche mit dem AKW verbunden sind in einer sicheren Entfernung stehen an einem höher gelegenen Ort

Tschernobyl selbst war eine Folge von einer Übung welche man als sicher Anbetracht hat natürlich steckt hier noch einiges mehr dahinter aber im Grunde genommen hielt man das Vorgehen in jener Nacht für unbedenklich auch wenn es eigentlich so in dieser Nacht gar nicht hätte durchgeführt werden dürfen

Auf Amazon müsstest du sowohl die Bücher dazu als auch die Doku Serie finden es ist eine Doku Serie da es für einen Doku Film zu lang wäre es müssten insgesamt knapp neun Stunden videomaterial sein

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BBasti89M 
Beitragsersteller
 17.06.2024, 00:13
@DomeLPs
die Doku Reihe von Tschernobyl

Die HBO-Doku hat ja keinen guten Ruf.

die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls wurden deutlich unterschätzt

Gerade das kann man in gewissem Sinn für die Sowjetunion und Japan sagen, aber bei ersterer ist es anscheinend vollkommen unklar, was die eigentlich insgeheim eingeschätzt haben. Auch das mit Fukushima scheint eher ein dummer Fehler (keine Wasserdichten Türen und keine Wasserschutzklappen für die Notstromaggregate, trotz gut erkennbarer Tsunamigefährdung)

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DomeLPs  17.06.2024, 12:58
@BBasti89M

HBO Doku ich glaube nicht dass er von derselben reden zumindest habe ich von HBO noch nichts gehört

Zuletzt daran ist schon bekannt dass man die Wahrscheinlichkeit stark unterschätzt hat man ging davon aus dass ein AKW sich selbst mit Strom versorgt

Alleine die Tatsache dass die Mitarbeiter vor Ort nicht wussten dass ein notausschalter in diesem Fall das Problem sogar verschlimmert zeigte für wie unwahrscheinlich man es hielt dass dieser notausschalter jemals gedrückt wird

In Fukushima glaubte man ebenfalls nicht wirklich daran dass ein notstromgenerator jemals zum Einsatz kommen würde daher gab es auch keinerlei Verbindungen nach außen da man im grundsätzlichen davon ausgeht dass ein atomkraftwerk sich selbst ausreichend mit Strom versorgen kann

Wasserdichte Türen oder Schotten hätte man nicht gebraucht es ist schlichtweg einfach die Lage welche dumm gewählt wurde das Aggregat in höheren Stockwerke oder aber in der Nähe auf einer Anhöhe zu bauen hätte genauso gut funktioniert zudem gab es nur einen was heute auch unzulässig wäre alleine aus dem Grund das Notstromaggregate auch einmal versagen können

Man hätte Fukushima ja auch nicht dorthin gebaut wenn man nicht geglaubt hätte dass die dortige Tsunami gefragt kein Problem darstellen würde

Man kann nicht abstreiten dass man damals absolut keine Ahnung hatte welche Folgen ein Unfall überhaupt hätte sämtliche Tests im zweiten weltkrieg und danach waren gegen den Tschernobyl Unfall ein kindergarten

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BBasti89M 
Beitragsersteller
 17.06.2024, 13:30
@DomeLPs
Alleine die Tatsache dass die Mitarbeiter vor Ort nicht wussten dass ein notausschalter in diesem Fall das Problem sogar verschlimmert zeigte für wie unwahrscheinlich man es hielt dass dieser notausschalter jemals gedrückt wird

Ich kann dir direkt sagen, dass das einfach nicht stimmt. In RBMK-Reaktoren würde der "Notausschalter" (AZ-5) nur zur einer Explosion führen, wenn man vorher die ORM-Regel verletzt hat. Das wurde der Mannschaft aus gründen der militärischen Geheimhaltung nicht mitgeteilt. Was du hier aufzeigst, ist nicht ein Hinweis für einen wissenschaftlichen Irrtum sondern für die der russischen Kultur innewohnende Menschenverachtung, der sich genauso im aktuellen Krieg zeigt, wo Russland auch ständig extreme Risiken eingeht, v.a. bei der Schlacht um Kiew 2022.

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BBasti89M 
Beitragsersteller
 17.06.2024, 13:35
@DomeLPs
In Fukushima glaubte man ebenfalls nicht wirklich daran dass ein notstromgenerator jemals zum Einsatz kommen

Dafür hätte ich gerne eine Quelle und weiß auch bisher gar nichts darüber. Was mir aber bekannt ist, ist dass die Tsunami-Staumauer in ihrer Höhe falsch berechnet wurde und vermutlich dem Management dies ganz klar bekannt war. (aber nicht zu Baubeginn)

Wasserdichte Türen oder Schotten hätte man nicht gebraucht

Es gab durch das Tsunami-Wasser eine Menge an Kurzschlüssen in den Stromleitungen. Da hätte ein hoch gelegenes Notstromaggregat einfach nichts mehr genützt. Man hat auch mobile Aggregate geholt, die wegen den Kurzschlüssen nichts genutzt haben.

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DomeLPs  17.06.2024, 14:11
@BBasti89M

Nein jetzt muss ich doch ganz klar widersprechen und schon fast sagen dass deine Aussage aufgrund aktueller politischer Situation beeinflusst ist

Das hatte nichts mit sowjetischer Kultur zu tun das ist absoluter schwachsinn tut mir leid in Amerika ist eins zu eins dasselbe passiert es kam zu einem atomunfall und man hat auch dort alles getan um die Sache zu vertuschen und somit tausende menschenleben geopfert auf lange Sicht das hatte absolut nichts damit zu tun dass das Land damals Teil der sowjetunion war

Du hast nicht viel mit Elektrik zu tun vermutlich mal dass die Kabel alle zerstört wären wegen eines Tsunamis ist ein Irrglaube Kabel unterirdisch wasserdicht zu verlegen ist soweit kein Problem sofern diese nicht aktiv beschädigt werden

Wir verlegen Kabel am Grund des Ozeans das ist nun wirklich kein stichhaltiger anhaltspunkt

Wir dürfen nicht vergessen dass Fukushima damals nur so schlimm geworden ist der Ausrüstung fehlte im hohen Maße dabei mit so einer Katastrophe absolut nicht gerechnet hat man hatte es geschafft mobile notstromgeneratoren vor Ort zu schaffen bevor es zur Katastrophe kam jedoch ließ sich keine Möglichkeit finden die Notstromaggregate die angeliefert wurden ans RKW anzuschließen es war keinerlei Material dafür vorhanden

Dein Glaube dass soweit Kabel unter Wasser stehen diese zu einem kurzschluss führen ist übrigens Quatsch es kommt erst dann zum kurzschluss wenn das Wasser an offene Kontakte gelangt z.b eine Steckdose ein notstromgenerator für einen Reaktor wird wohl kaum Steckdosen im Keller versorgen

Deine Begründung dass es militärische Gründe hat ist nicht richtig Tschernobyl unterlag nicht der militärischen Kontrolle

Es ist durchaus bekannt dass die Übung zwar angesetzt war aber nicht durchgeführt werden sollte

Es ist ebenfalls bekannt dass es baummenge am Reaktor im Tschernobyl gab

In Fukushima lag das größte Problem eben darin dass das akw wie keinen eigenen Strom mehr produziert hat und das stromnetz drum rum zerstört war was im übrigen auch auf der nicht sehr gut ausgebaute Infrastruktur zurück führte unterirdische Kabel hätten dies womöglich verhindert

Es ist überhaupt kein Problem Kabel durch Räume zu ziehen welche geflutet werden das ist überhaupt kein Thema und sogar Standard z.b in der Seefahrt

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BBasti89M 
Beitragsersteller
 17.06.2024, 14:29
@DomeLPs
Es ist überhaupt kein Problem Kabel durch Räume zu ziehen welche geflutet werden das ist überhaupt kein Thema und sogar Standard z.b in der Seefahrt

Aber die Elektrik in Fukushima war einfach nicht nach solchen Standards gebaut. Es gab dort Batterien und auch deren Strom ist durch Kurzschlüsse ausgefallen.

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BBasti89M 
Beitragsersteller
 17.06.2024, 14:30
@DomeLPs
kam zu einem atomunfall und man hat auch dort alles getan um die Sache zu vertuschen und somit tausende menschenleben geopfert

Welchen Atomunfall?

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BBasti89M 
Beitragsersteller
 17.06.2024, 14:34
@DomeLPs
Deine Begründung dass es militärische Gründe hat ist nicht richtig Tschernobyl unterlag nicht der militärischen Kontrolle

Tja, das war Sowjetische Bürokratie. Da laufen die Dinge nicht einfach so, wie wir es uns vorstellen.

Es ist ebenfalls bekannt dass es baummenge am Reaktor im Tschernobyl gab

Der hatte Zahlreiche Mängel nach den Maßstäben der westlichen Regeln. Das stimmt.

das akw wie keinen eigenen Strom mehr produziert hat

weil es sich (wie von den Empfehlungen der IAEA gefordert) automatisch bei Erdbeben ausschaltet.

unterirdische Kabel hätten dies womöglich verhindert

Ja, aber kaum ein Land leistet sich unterirdisch Kabel. Diese sind aber auch Anfällig für Erdbeben, da die durch eine Bewegung von Erdschichten zueinander reißen können.

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DomeLPs  17.06.2024, 17:28
@BBasti89M
Aber die Elektrik in Fukushima war einfach nicht nach solchen Standards gebaut. Es gab dort Batterien und auch deren Strom ist durc

Richtig und warum weil man nicht mit dem Wassereinbruch gerechnet hat man wagte sich sicher

Mile Island USA 1979 hier lag es in erster Linie an schlechter Ausbildung und schlechte Vorbereitung bei einem unglück

Tja, das war Sowjetische Bürokratie. Da laufen die Dinge nicht einfach so, wie wir es uns vorstellen.

Falsch damit hatte es nicht viel zutun dieses Verhalten war 1979 in der USA nicht anders

Es benötigt keine komplettes Netz unterirdische Kabel nur bis zu einem höheren Punkt für ein notstromgenerator wie es heute in Europa Vorschrift ist

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BBasti89M 
Beitragsersteller
 17.06.2024, 18:50
@DomeLPs
Es benötigt keine komplettes Netz unterirdische Kabel nur bis zu einem höheren Punkt für ein notstromgenerator wie es heute in Europa Vorschrift ist

richtig

Mile Island USA 1979 hier lag es in erster Linie an schlechter Ausbildung und schlechte Vorbereitung bei einem unglück

So zum Teil. Da musste es auch erst passieren, dass die Blockventile des Notstandsystems auf allen beiden Redundanzen gesperrt wurden und dann auch noch das betriebliche Speisewassersystem unverfügbar wurde, was eigentlich nicht zufällig zusammentreffen sollte. Dann war die Steuerconsole zu unübersichtlich gemacht, dass sich niemand mehr auskannte. Kontrollrampen wurden einfach so angeordnet, wie zufällig der Elektriker die Kabel eingezogen hat, vermutlich.

Falsch damit hatte es nicht viel zutun dieses Verhalten war 1979 in der USA nicht anders

Warum wusste dann die Betriebsmannschaft nichts von den Konsequenzen des negativen Dampfblasenkoeffizienten und der anderen Mängel? Warum wurden auch die anderen Störfälle in anderen RBMK-Systemen einfach nicht aufgearbeitet?

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BBasti89M 
Beitragsersteller
 17.06.2024, 18:51
@DomeLPs
Mile Island USA

Hast du nicht vorhin dann denen indirekt mit einer pseudowissenschaftlichen Quelle extreme Gesundheitsschäden nachgesagt, wie das ja auch Impfgegner seit je her tun? Oder habe ich das missverstanden?

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Natürlich war in Zeiten des Kalten Krieges die militärische Nutzung gewollt. Dann hat das Militär das Kraftwerk gesponsert und so den Strom noch billiger gemacht.

In Deutschland war das noch nie der Fall, der Grund warum wir unseren Atommüll ins Ausland verschicken mussten damit die das "gute Plutonium" da raus holen und behalten und wir dann den anschließend völlig nutzlosen Müll wieder zurück bekommen.

Die Amis, Franzosen und Briten haben sehr lange Reaktoren betrieben die nur Waffenfähiges Material erzeugen und gar keinen Strom. In Deutschland gibt es nur rein zivile Nutzung, also Stromgewinnung.


buchi0  16.06.2024, 18:57

Man braucht bestimmte Reaktortypen, um waffenfähiges Plutonium zu erhalten. Diese kamen m.W. in Detuschland nicht zum Einsatz.

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Commodore64  17.06.2024, 17:55
@buchi0

Ja und Nein.

In einem Reaktor entstehen alle möglichen "Produkte", dabei ist immer Zeug was man für die Kernwaffenherstellung brauchen kann. Hier in Deutschland haben wir keine Reaktoren die diese Produkte gezielt in größeren Mengen herstellen. Und deswegen müssen wir unseren Abfall nach Frankreich (oder in die UK) schicken damit die das "begehrte Zeug" da raus holen bevor die uns den Rest zum Endlagern zurück geben. Deswegen die ganzen Castortransporte.

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BBasti89M 
Beitragsersteller
 16.06.2024, 11:08
In Deutschland gibt es nur rein zivile Nutzung, also Stromgewinnung.

Und den Forschungsreaktor in Garching

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BBasti89M 
Beitragsersteller
 16.06.2024, 11:07
Dann hat das Militär das Kraftwerk gesponsert

Welches Kraftwerk denn? (Quelle, bitte, wenn möglich oder Name des Projektes)

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Commodore64  17.06.2024, 18:44
@BBasti89M

So ziemlich alle die die Amis und Briten in den 1950ern gebaut haben. Viele davon produzierten auch gar keinen Strom. Windscale ist ziemlich berühmt geworden, das Ding hat nur "Heiße Luft" produziert um Plotonium zu erbrüten. Und da hat auch mal der Graphitmoderator Feuer gefangen, schön angefacht von den Kühlgebläsen.

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BBasti89M 
Beitragsersteller
 17.06.2024, 18:54
@Commodore64

Aber EBR1 war ein rein ziviles Forschungsprojekt, NRX war zum Unglückszeitpunkt zivil, jedoch Windscale war immer militärisch.

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BBasti89M 
Beitragsersteller
 17.06.2024, 18:57
@Commodore64

Ich glaube nicht, dass sich in den Filmen findet, dass das Militär AKWs gesponsert hat, denn nur EBR produzierte Strom und der Film geht um den Unfall. Aber ich will ja auch nicht eine Stunde Videos bei der Suche nach dem kleinen Informationsschnippsel sehen.

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Commodore64  17.06.2024, 19:13
@BBasti89M

Keiner wirbt damit "Gesponsert durch das Militär für den Bau von Atombomben".

Die meisten dieser Projekte werden vom Staat bezahlt. Und der kann dann Geld sparen in dem er die reinen zivilen Dinger dazu benutzt "Zeug" für das Militär her zu stellen.

In Tschernobyl ist eines der Designkriterien, dass man Brennstäbe im Betrieb ziehen und ersetzen kann. Das Plutonium ist am Anfang besonders reichlich im Brennstab vorhanden und brennt mit dem anderen Brennstoff mit ab. Wenn man also besonders viel von dem Zeug haben will, muss man entweder den Reaktor sehr oft herunter fahren oder noch besser, man erntet mitten im Betrieb.

Das zweite Designkriterium das dann aber leider auch den Unfall stark begünstigt hatte war, dass der auf nur schwach angereichertem Uran laufen kann. Damit mehr wertvolles angereichte Uran dann für militärische Zwecke wie Atom U-Boote zur Verfügung steht. Das Anreichern ist nun mal ein langwieriger und teurer Prozess. Und werden diese Kapazitäten nicht für "Zivil" verschwendet und "Zivil" erzeugt dann auch noch reichlich Plutonium, um so besser!

Das besondere an Block 3 in Fukushima war, dass die ihr Plutonium das zwangsläufig in den Reaktoren entsteht dort "verbrannt" haben statt das militärisch zu nutzen. Deswegen war der Block 3 auch so extrem gefährlich beim Unfall. Plutonium erfordert einfach viel mehr Nachkühlung.

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Commodore64  17.06.2024, 19:32
@BBasti89M

Und "Militärisch" und "Zivil" kann man bei Kernreaktoren nicht trennen.

Die meisten "alten" Reaktoren sind einfach vergrößerte Versionen von U-Boot Reaktoren. Three-Miles Island und Fukushima Block 1 sind solche Reaktoren die kaum verändert einfach nur "in Groß gebaut" für Uboote entwickelt wurden.

Und das wurde in 3-Miles Island dem Reaktor zum Verhängnis, denn die Vorschriften und das Training der Reaktorfahrer war das selbe wie für Uboote.

Ein Uboot Reaktor ist zu schwach um sich selber zu schaden und es gibt "unendlich" viel Kühlmittel. Dafür kann ein Atom Uboot sinken wenn der Reaktor ausfällt oder im Gefecht leicht abgeschossen werden. Also hatten die laut Training und Vorschriften mehr Angst das Ding "außer Gefecht" zu setzen als sich Kühlprobleme einzuhandeln. Nur ist das Ding halt groß genug um sich selber zu schaden und die hatten nicht unendlich viel Kühlung weil das Ding auf dem Land stand.

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Ist ein Quatsch, und ich kenne es

Die riesigen Kosten werden immer von den gleichen Wissenschaftlern mit den immer gleichen Quellen, Bauruinen und Unfällen berechnet, die aber mit den tatsächlichen Kosten praktisch nichts zu tun haben.

Die AKW wurden so wie sie sind gebaut, weil sie einigermassen baugleich mit den AKW auf Kriegsschiffen waren und man deshalb nicht noch mal alles von vorne erfinden musste.

Sie sind aber extrem unbrauchbar wenn es darum geht, Waffenfähiges Plutonium herzustellen, weil die Brennstäbe viel zu sehr mit PU240 verunreinigt sind, das man nicht abscheiden kann. Deshalb nutzt man für Atombomben ganz spezielle Reaktoren die gewöhnlich dabei keine Energie liefern. Seit man MOX Brennstäbe mit PU in den "alten" thermischen AKW nutzt ist das Problem sogar noch viel grösser, weil PU im thermischen Spektrum der derzeitigen AKW nur sehr schlecht gespalten wird und die Chance hoch ist statt dessen PU241 und höher zu brüten.

Um diese minoren Aktiniden zu knacken braucht man "schnelle" Reaktoren, die nicht moderiert sind sondern mit Natrium gekühlt werden. Weil die so eine hohe Neutronen Effizienz haben (müssen) und deshalb oft ein Brutverhältnis über 1 erreichen, nannte man die "brüter" Reaktoren.

Irgendwie hat die Anti Atomkraft Lobby das Wort gekapert und redet seitdem allen ein, das man diese "schnellen Brüter" nur braucht und bauen will, um Atomwaffen zu bauen.

Was totaler Unsinn ist, denn dafür sind die Dinger auch ungeeignet. Tatsächlich hat kein schneller Brüter jemals das Material für eine Atombombe geliefert, der BN-800 hat sogar medienwirksam als erste Ladung alte Atombomben "verbraucht"

Medienwirksam in der Welt zumindest, in Deutschland ist der BN-800 nur wenigen eingeweihten bekannt und hat es aus verständlichen Gründen nie in den "grünen" ÖRR geschafft, ausser wenn mal Lesch wieder Unsinn erzählt.

Woher ich das weiß:Recherche

Ich hatte zu den Finanzen mal eine renomierte Studie gelesen, bei der die AKWs ziemlich mies abgeschnitten haben, weit schlechter als Solar und Wind - um diesen Vergleich ging es in der Studie auch.

Die Vermutung liegt also nahe, dass es bei den AKWs nicht um die niedrigen Kosten ging, sondern um etwas anderes.

Das kann aber auch mit den Anfängen der AKWs zu tun haben. Damals, als das ganze Anfing, könnten die AKWs ungefähr den Eindruck gemacht haben, wie die Kernfusion heute: Die Hoffnung auf eine unerschöpfliche Energiequelle war also groß, entsprechend wurde eine ganze Menge Geld in die Forschung gepumpt und die Projekte wurden massiv subventioniert.

Dass solche Subventionen sich teils ziemlich lang und sehr fraglich halten, ist nichts neues, daher stelle ich eine zweite Theorie in den Raum: AKWs wurden nicht gebaut, weil sie technisch preiswert waren, sondern weil die Regierung(en) sie preiswert gemacht hat/haben. Den Konzernen ist es herzlich egal, ob die Kasse klingelt, weil die Technologie günstig ist, oder weil der Staat unsummen Geld dazu pumpft, Geld ist Geld und solange am Ende mehr raus kommt, als man rein gesteckt hat, werden die Dinger gebaut.


BBasti89M 
Beitragsersteller
 16.06.2024, 00:26

Scheint sehr gut durchdacht.

Aber war diese Studie wirklich renommiert? Das glaube ich nicht so leicht.

Ich weiß, dass nicht jede Studie zu dem Thema so renommiert ist, wie auf dem Ettikett steht. Bei andere Themen sind die Etiketten viel ehrlicher.

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Palladin007  16.06.2024, 00:43
@BBasti89M

Ist das MIT renomiert genug für dich? ;)

Ich hab's tatsächlich wiedergefunden, ist über ein Jahr her, dass ich das gelesen habe, ich kann also nicht mehr inhaltlich darauf eingehen. Ich weiß aber noch, dass China ein bisschen aus der Reihe getanzt ist, den Grund kann ich auch nur raten.

https://energy.mit.edu/wp-content/uploads/2018/09/The-Future-of-Nuclear-Energy-in-a-Carbon-Constrained-World.pdf

Interessant ist Appendix A auf den Seiten 149 bis 153.

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BBasti89M 
Beitragsersteller
 16.06.2024, 00:49
@Palladin007
Table A.1: United States investment costs

das sieht mir danach aus, dass demzufolge die AKW konkurrenzfähig sein sollten, aber das ist ǘber den Daumen gepeilt.

Man muss dazu erst mal darauf kommen, dass man die 3-fache Kapazität an Windrädern braucht, weil die bloß 1/3 der Vollast an Energie liefern, und man braucht dann noch ein paar Batterien dazu.

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BBasti89M 
Beitragsersteller
 16.06.2024, 00:51
@BBasti89M
Table A.2: China investment costs

In China sind demzufolge AKW mal ziemlich kostengünstig und sollten Wind oftmals schlagen.

Man berechnet aber Details bei einem Projekt und daher kommen meistens keine 100% Atom raus.

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Palladin007  16.06.2024, 00:54
@BBasti89M

Die Kosten, die da stehen, sind pro MW bzw. pro MW-yr, nicht pro Anlage. Du kannst die Zahlen also 1zu1 vergleichen.

Und ja, China war ein Ausreißer, aber da die anderen aufgelisteten Länder deutlich höhere Kosten hatten, würde ich hier eher unterstellen, dass China die Zahlen frisiert hat (würde ich denen auf jeden Fall zutrauen), oder noch andere Faktoren eingerechnet wurden.

Ggf. wird das im Text genauer erleutert, aber so viel Zeit wollte ich mir dann auch nicht nehmen ^^

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Palladin007  16.06.2024, 01:08
@Palladin007

Ich nehme wegen der Einfachheit nur die USA und davon nur die niedrigsten AKW-Kosten und die höchsten Solar/Wind-Kosten

Overnight Cost [$/MW]

Nuclear: $2.750.000 (100%)
Solar: $1.900.000 (69%)
Wind: $1.710.000 (62%)

Future Cost [$/MW]

Nuclear: $5.433.388 (100%)
Solar: $1.972.723 (36%)
Wind: $1.781.823 (32%)

Investment Cost [$/MW-yr]

Nuclear: $305.753 (100%)
Solar: $200.989 (65%)
Wind: $181.539 (59%)

Fixed O&M Cost [$/MWe-yr]

Nuclear: $95.000 (100%)
Solar: $17.000 (17%)
Wind: $51.000 (53%)

Variable O&M Cost [$/MWhe]

Nuclear: $6.89 (100%)
Solar: $0.00 (0%)
Wind: $0.00 (0%)

Fuel Cost [$/MMBtu]

Nuclear: $1.02 (100%)
Solar: $0.00 (0%)
Wind: $0.00 (0%)

Und bedenke:
Das sind die niedrigsten AKW- und höchsten Solar/Wind-Kosten, das heißt, in der Realität fallen die Unterschiede vermutlich noch höher aus.

Für mich sieht das aus, als wären die AKWs ohne Subventionen ganz weit davon entfernt, konkurrenzfähig zu sein.

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BBasti89M 
Beitragsersteller
 16.06.2024, 11:39
@Palladin007
Die Kosten, die da stehen, sind pro MW bzw. pro MW-yr, nicht pro Anlage. Du kannst die Zahlen also 1zu1 vergleichen.

Was du schreibst, bedeutet, dass man nur die MW-yr den Vergleich 1 zu 1 machen darf, aber anscheinend auch nur, wenn das so aus dem vollen Text der Studie hervor geht.

Wo hast du denn die Idee her, dass du gerade nur den Anhang der Studie des MIT anschaust? Typischerweise beauftragen diverse politische Gruppen spezialisierte Pseudowissenschaftler, um solche Tabellen aus dem Kontext gerissen zu zitieren.

nicht pro Anlage

Es geht mir aber darum, dass der Stillstand und die Minderproduktion auf Grund eines ungünstigen Wetters angerechnet wird. Bei Pseudowissenschaftlern funktioniert eine Solaranlage auf maximaler Leistung die ganze Nacht hindurch und die zitieren liebend gerne solche Tabellen und hoffen, dass da niemanden den Rechentrick bemerkt.

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BBasti89M 
Beitragsersteller
 16.06.2024, 12:09
@Palladin007
. While a variety of low- or zero-carbon technologies can be employed in various combinations, our analysis shows the potential contribution nuclear can make as a dispatchable low-carbon technology. Without that contribution, the cost of achieving deep decarbonization targets increases significantly (see Figure E.1, left column). The least-cost portfolios include an important share for nuclear, the magnitude of which significantly grows as the cost of nuclear drops

Zitat Seite x

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Palladin007  16.06.2024, 14:48
@BBasti89M
Wo hast du denn die Idee her, dass du gerade nur den Anhang der Studie des MIT anschaust?

Von nirgendwo, ich hab nach einem Vergleich der Kosten gesucht und weder Zeit noch Lust, mir 150 Seiten Studie durchzulesen.

Du darfst das natürlich gerne tun und mich eines Besseren belehren, aber mir fehlt dafür die Motivation ^^

Bei Pseudowissenschaftlern funktioniert eine Solaranlage auf maximaler Leistung die ganze Nacht hindurch

Ich gehe einfach mal davon aus, dass das MIT den Tag-Nacht-Zyklus und andere Faktoren mit eingerechnet hat, andernfalls müsste ich das MIT als ganzes in Frage stellen, wenn sie so offensichtliche Details weg lassen.

Zitat Seite x

Das ist schön, aber in den von mir aufgezeigten Zahlen geht es ausschließlich um die verschiedenen Kosten, worum es ja auch in deiner Frage ging. In diesen Zahlen geht es nicht darum, welche anderen Vorteile ein AKW haben könnte.

Dass AKWs durchaus einen Mehrwert für die Klimaziele haben KÖNNEN (nicht müssen und vermutlich auch nicht haben), ist mir bewusst, aber es ist auch ein anderes noch komplexeres Thema, was aus den von mir aufgezeigten Zahlen nicht hervorgeht.

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BBasti89M 
Beitragsersteller
 16.06.2024, 15:23
@Palladin007
Ich gehe einfach mal davon aus, dass das MIT den Tag-Nacht-Zyklus und andere Faktoren mit eingerechnet hat, andernfalls müsste ich das MIT als ganzes in Frage stellen, wenn sie so offensichtliche Details weg lassen.

Das haben sie selbstverständlich mit eingerechnet, aber das muss eben nicht auf sämtliche Tabellen aus dem Anhang zutreffen, da es sich dort um Zwischenergebnisse handelt.

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