Verschluss bei einer Weiche?
Hallo
in älteren Beiträgen hört man oft das Thema Riegelleitung beim Stellwerk.
Ist es nicht so dass die Weichen von Haus aus über das Verschlussstück verfügen welcher ja bei erreichen der Endlage von selbst einrastet?
wozu braucht es bei manchen Stellwerken also einen extra Riegelhebel. und wie funktioniert dieser genau? Ist der Seilzug zu dem Riegel mit einer Klammer befestigt welche beim ziehen in die Aussparung geschoben wird?
und wie ist im Stellwerk dann sichergestellt, dass der Riegel wirklich die weiche, sicher verschlossen hat? Bei den älteren Stellwerken gibt es kein digitales Feedback
2 Antworten
Wir reden hier über mechanische Stellwerke.
Ist es nicht so dass die Weichen von Haus aus über das Verschlussstück verfügen welcher ja bei erreichen der Endlage von selbst einrastet?
Da rastet nichts ein. Aber der Spitzenverschluss einer Weiche erlaubt 60 mm Spiel, bevor da was entgleist.
wozu braucht es bei manchen Stellwerken also einen extra Riegelhebel. und wie funktioniert dieser genau?
Riegel werden gebraucht, wenn eine Weiche mit mehr als 40 km/h gegen die Spitze befahren wird.
(Vorsicht: Ich bin kein Eisenbahner und meine Kenntnisse stammen noch aus DDR-Zeiten. Ich kann mich also auch irren.)
Ist der Seilzug zu dem Riegel mit einer Klammer befestigt welche beim ziehen in die Aussparung geschoben wird?
Das ist eine doch sehr vereinfachte Betrachtungsweise. Der Riegel hat eigene Stellhebel und eigene Drahtzüge. Wenn die Weiche umgestellt wurde, prüft er die Lage der Weichenzungen und hält sie in dieser Lage fest.
und wie ist im Stellwerk dann sichergestellt, dass der Riegel wirklich die weiche, sicher verschlossen hat? Bei den älteren Stellwerken gibt es kein digitales Feedback
Es gibt aber über die Seilzug des Riegels ein sehr deutliches analoges Feedback. Wenn der Riegel die Weiche nicht verschlossen hat, lässt sich der Riegelhebel nicht umstellen. Da die Riegelhebel in die Fahrstraßenmatrix eingreifen, bekommt man auch kein Signal für eine Fahrstraße auf Fahrt gestellt, die über die betreffende Weiche führt.
Nachtrag:
Quelle: Jürgen Stapf u.a. "Stellwerks- und Blockanlagen"
Der Riegel ist vom normalen Weichenantrieb völlig getrennt. Die Stellstange, die über den Spitzenverschluss die Weichenzungen antreibt, ist hier gar nicht dargestellt.

Das ist bei mir schon sehr lange her, dass ich mir so was mal genau angeschaut habe. Daher weiß ich nicht, ob ich das noch richtig weiß.
Die Weiche hat eine Riegelstange. Die wird von zwei Riegelzungen über den Stelldraht bewegt. Bricht die Leitung, zeigt das ein spezieller Anzeiger an. Ist da was blockiert und die Riegelstange kann nicht in die korrekte Endstellung, lässt sich der Hebel nicht vollständig umlegen. Am Hebel sind Markierungen. Steht der Hebel auf/hinter der Markierung und der Anzeiger meldet keinen Bruch, dann ist die Riegelstange vollständig in ihrer korrekten Endlage.