Wie (un-)geeignet ist Reinaluminium 99.8% für Leitungen, die sehr hohe Ströme übertragen? Würden Alukabel dem Kupferkabel-Klau bei der Bahn entgegenwirken?
Ich weiß nur dass man der schlechteren Leitfähigkeit des Aluminiums gegenüber Kupfer mit entsprechend größeren Leitungsquerschnitten entgegen wirken muss.
3 Antworten
Pro Querschnitt hat Aluminium eine geringere Leitfähigkeit, aber pro Gewicht sieht das anders aus, rund 65 % der Leitfähigkeit bei 30 % der Dichte von Kupfer. Vom Preis her dürfte der Vorteil noch viel deutlicher sein.
Nachteile von Aluminium sind die Schwierigkeit, leitende Verbindungen herzustellen, und die höhere Anfälligkeit für Korrosion, wobei letzteres wohl Grund für ersteres ist. Technische Details kenne ich aber nicht.
Aluminium wird übrigens durchaus für Freileitungen ("Überlandleitungen") eingesetzt.
Ja, es gilt als nicht wartungsfrei. Es gibt Klemm-Verbinder, die dafür zugelassen sind (mit Paste). Die berühmten 2,5² Stegleitungen...
Alu-Leitungen hast du noch unheimlich viel in Berlin. Bei großen Querschnitten kommen sie überall vor, häufig in Mittelspannungskabeln.
Das fällt dann unter Technik, wo ich mich nicht auskenne.
Für die Erdungsanschlüsse nimmt die Bahn schon seit geraumer Zeit spezielle Leitungstypen (mit blauem Band deutlich auch sichtbar für Dummies), die neben Alu auch noch Eisendrähte enthalten. Die erzielen nur lächerliche Preise bei den Schrotthändlern wegen der "Verunreinigung" mit Eisen. Klauen kann man die genau so gut, nur kriegt man dafür nix - außer eine Anzeige bei der Polizei. Die Schrottis sind auch nicht blöd.
Ach echt, die Bahn sabotieret ihre eigenen Erdungskabel, wie geil ist das denn!!!
Das war erforderlich geworden, weil zu viel geklaut wurde.
Eingeflochtetene Stahldrähte vermindern ja nicht die Leitfähigkeit, im Gegensatz zu Verunreinigungen, wo die meisten Metalle empfindlich sind. Sabotiert wid nur die Wiederverwertung und auch die nur beim Einschmelzen und anschließenden Reinigen.
Übrigens werden Zäune (ich nehmen an aus Stahl) um Bahnhöfe mit DNA markiert, wie immer das chemisch oder technisch auch aussehen mag, damit die Herkunft erkennbar ist.
DNA gibt es auch bei Bayka-Kabeln. Siehe unten der Link im anderen Beitrag.
Es gibt einen Grund warum Kupfer verwendet wird. Sowohl Kostengründe als auch die Eigenschaften von Kupfer.
Die Antwort ist nein. Es wurden auch schon ganze Gleise geklaut. Und das ist Eisen. Was geklaut werden kann, wird auch geklaut.
Verbaute Gleise werden wohl kaum geklaut, da verschweißt.
Aber die Bahn lagert auch ausgebaute Schienen, um sie von Schrotthändlern abholen zu lassen.
Da gabs schon genug Diebstähle.
Ich hatte nur einmal gelesen, dass ein stillgelegtes Gleis abgebaut wurde und das ein Diebstahl war.
Die Bahn setzt schon lange, im Hauptdiebstahlsbereich (Masterden, Erdungen allgemein) auf Alukabel.
Erkennbar am blauen Streifen. (Wasserleitung)
Die Bayka-Kabel haben als Diebstahlschutz auch einen Eisendraht darin, sie sind also als Rohstoff im Schrotthandel leicht erkennbar verunreinigt und damit "wertlos". Bayka hat diese blaue Linie gewählt zur Kennzeichnung. Sie ist rechtlich geschützt!
Für gemischtes Alu mit Eisen drin gibt es aber kein Geld beim Schrotti - Pech gehabt mit der Beute.
In DDR-Häusern war die Hauptleitung Aluminium. Das Alu kriecht dummerweise unter Klemmkraft