Vernachlässigung in Pflege bei Angehörigen-an wen wenden?
Die Oma meines Mannes ist schwer dement und körperlich kaum belastbar. Ihr 60jährigwe alleinstehender Sohn versorgt sie. Bis vor 4 Jahren war sie noch voll fit, hat Haushalt selbstständig geführt und für den Sohn alles gemacht. Dann starb ihr Mann und du konntest den Verfall wohl täglich beobachten. Der Sohn will sie nun nur selbst pflegen, ihn stört schon, dass sie Pflegestufe 1 hat. Die Frau müsste nach Einschätzung meiner Schwägerin 4 haben…Das Haus ist größtenteils ungesichert, es kommt regelmäßig zu Stürzen, die Oma landet regelmäßig im KG. Weiterhin ist sie definitiv unterernährt und hygienisch auch nicht gut gepflegt. Melden will es natürlich keiner… man ist froh, das die Oma nicht das eigene Problem ist. Aber hier wäre ja schon mit höherem Pflegegrad geholfen… kann ich das vielleicht irgendwo melden, meinetwegen auch anonym?
7 Antworten
- es kommt regelmäßig zu Stürzen
das ist echt gefährlich. Eine sog. "Sturzhose" könnte evtl. das Schlimmste verhindern.
Sprecht mit dem pflegenden Sohn daß er sowas besorgt und sich um einen ambulanten Pflegedienst kümmert.
Sollte er nicht einsichtig sein und vom Betreuungsgericht ein externer Pfleger eingesetzt werden würde der sie vermutlich in ein Pflegeheim einweisen - die Kosten dafür werden i. d. R. durch den Verkauf des Hauses gedeckt.
Er müsste sich an die Krankenkasse wenden wegen der Pflegestufe, die schickt dann den medizinischen Dienst zur Einstufung. Ab Pflegegrad 3 muss alle Vierteljahre eine Sozialberatung stattfinden (darunter alle halben Jahre), dabei kann man dann auch Probleme klären. Zur Sturzprophylaxe gibt es auch Broschüren.
Natürlich dient die Sozialberatung auch dazu, die Situation bzw. die Versorgung des Pflegebedürftigen einzuschätzen und im Notfall für eine Heimeinweisung zu sorgen.
Wie soll ihr den ein höherer Pflegegrad helfen?
Das gibt ja einfach nur mehr Geld und nicht eine bessere Pflege.
Das alte und insbesondere dementen Menschen fallen kann man nicht verhinder und jeder Mensch hat das Recht zu fallen und genauso hat jeder Mensch das Recht zu verwahrlosen.
Auch geht Demenz mit einer schleichende Mangelernährung einher, cerebraler Zerfall verbraucht sehr viel Energie, hinzu kommt oft noch ein gesteigerter Bewegungsdrang und innere Unruhe.
Der Geschmackssinn verändert sich, so dass Essen einfach oft nicht mehr schmeckt.
Und die Nahrung kann nicht mehr gut verstoffwechselt werden.
Diese Faktoren sind schwer zu kompensieren.
Was ihr aber machen könnt ist eine Betreuung einrichten zu lassen, wenn das Amtsgericht mitbekommt, dass ihr euch in der Familie uneinig seid, wird ein gesetzlicher Betreuer eingesetzt werden.
Ob das das bester für deine Schwiegermutter ist, kann ich nicht beurteilen.
Du kannst es bei ihrer Krankenkasse, beim Versorgungsamt, beim Gesundheitsamt und beim Vormundschaftsgericht versuchen, zu melden.
Nur mit einem höheren pflegegrad ist es nicht getan, der Sohn ist komplett überfordert und der Rest interessiert es schlicht und ergreifend nicht, natürlich kannst du das melden, am besten du versuchst es beim Ordnungsamt, der Caritas oder dem Gesundheitsamt.
Von denen kann man sich sehr wohl beraten lassen und ggf. helfen lassen man höre und staune 😉
Was so die Caritas den daran ändern?