Vermehren sich Gläubige und religiöse Menschen mehr als nichtreligiöse und Atheisten?

5 Antworten

Das hat eher mit dem Entwicklungsstand eines Landes zu tun. Je entwickelter, desto weniger Kinder pro Frau. In Entwicklungsländern, wo es keine Sozialversicherung gibt, sind die Kinder die Sozialversicherung.

Ich hab leider keine Quellenangabe mehr, aber ich hab vor Jahren mal eine entsprechende Statistik gesehen, die genau das ausgesagt hat (übrigens völlig egal welchen Glauben die religiösen Menschen hatten). Mit etwas Internetrecherche dürfte sich da aber auch etwas finden lassen.

Ja, es gibt empirische Hinweise darauf, dass sich religiöse Menschen im Durchschnitt häufiger und zahlreicher vermehren als nichtreligiöse oder atheistische Menschen. Dieser Effekt wurde in verschiedenen soziologischen, psychologischen und demografischen Studien untersucht. Hier sind einige der zentralen Gründe und Erkenntnisse:

1. Höhere Geburtenraten bei religiösen Gruppen

Demografische Studien zeigen, dass religiöse Gemeinschaften in vielen Teilen der Welt höhere Geburtenraten haben als nichtreligiöse Gruppen. Beispiele:

• Ultraorthodoxe Juden in Israel haben im Durchschnitt etwa 6–7 Kinder pro Familie.

• Muslime weltweit haben eine überdurchschnittlich hohe Fertilitätsrate im Vergleich zu Christen oder Nichtreligiösen.

• Auch Mormonen und konservative evangelikale Christen in den USA weisen höhere Geburtenraten auf.

2. Religiöse Werte und Familienorientierung

• Religiöse Menschen legen häufig mehr Wert auf Ehe, Familie und Kinder. Viele Religionen fördern eine traditionelle Familienstruktur und betrachten Kinderreichtum als Segen oder göttlichen Auftrag (z. B. „Seid fruchtbar und mehret euch“ in der Bibel).

• Nichtreligiöse oder atheistische Menschen tendieren hingegen oft zu individuellen Lebensentwürfen, bei denen Kinder weniger zentral sind.

3. Geringerer Einfluss von Säkularisierung

• Religiöse Menschen heiraten oft früher und haben dadurch eine längere Zeitspanne, in der sie Kinder bekommen können.

• Sie sind auch weniger wahrscheinlich Teil von Gruppen, die niedrige Geburtenraten fördern, wie etwa Gesellschaften mit einem hohen Maß an Individualismus und Karrieredenken.

4. Einschränkungen bei Verhütung und Abtreibung

• Viele religiöse Traditionen lehnen Verhütung und Abtreibung ab oder schränken diese ein, was zu mehr Geburten führen kann.

• Nichtreligiöse Menschen nutzen häufiger moderne Verhütungsmethoden und entscheiden sich eher gegen Kinder.

5. Kulturelle und regionale Unterschiede

• In Entwicklungsländern, wo Religion oft eine stärkere Rolle spielt, sind die Geburtenraten generell höher. Dies macht es schwer, den Effekt von Religion allein zu isolieren. Aber selbst in wohlhabenderen Ländern zeigen religiöse Gruppen höhere Geburtenraten.

6. Evolutionäre Perspektive

• Aus evolutionärer Sicht könnten religiöse Menschen durch die Betonung auf Gemeinschaft, Zusammenhalt und Kinderreichtum erfolgreicher bei der Weitergabe ihrer Gene sein.

Daten zur Gegenbewegung

• In stark säkularisierten Gesellschaften (z. B. in Europa) sinken die Geburtenraten insgesamt. Hier zeigt sich jedoch, dass religiöse Minderheiten (z. B. Muslime oder strenggläubige Christen) oft die Ausnahme bilden und höhere Geburtenraten haben.

Fazit

Im Durchschnitt vermehren sich religiöse Menschen also häufiger als nichtreligiöse. Langfristig könnte dies dazu führen, dass Religion in Bevölkerungen, die weniger religiös werden, dennoch durch hohe Geburtenraten innerhalb religiöser Gruppen Bestand hat. Es gibt jedoch viele individuelle und kulturelle Unterschiede, die diese Dynamik beeinflussen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Praktizierender Muslim

Tendenziell ja. Je religiöser, umso eher mehr Kinder:

Ob in Österreich, Schweden, Russland oder Polen: Menschen mit christlichem Religionsbekenntnis, die regelmäßig in die Kirche gehen, haben deutlich mehr Kinder. Zu diesem Ergebnis kommt eine umfangreiche Studie, die jetzt im Fachjournal „Population, Space and Place“ veröffentlicht wurde.

https://www.oeaw.ac.at/detail/news/religioese-menschen-bekommen-mehr-kinder-1

Es gibt aber islamische Länder wie Iran, Türkei und Indonesien, deren Geburtenrate in den Keller gefallen sind. Beim Iran sogar unter die Bestandshaltung:

Bild zum Beitrag

https://fowid.de/meldung/mythos-hoher-muslimischer-geburtenraten

 - (Kinder, Islam, Christentum)

Es könnte sein das gläubige Menschen eher über ihrem Budget leben und weniger kalkulieren. Das bedeutet, dass sie eher traditionell leben und mehr Kinder haben weil sie auf Verhütung verzichten. Zudem sind arme Menschen in armen Länder vermehrt religiös und entsprechend haben sie eher mehr als nur ein Kinder.

Das ist aber nur eine Einschätzung von mir.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Der Glaube beginnt da, wo das Denken aufhört.