Verein mit eigener Währung?
Schönsten guten Tag,
ich möchte mal so am Rande anfragen was legal ist. .
Natürlich ist es im Schuldgeldsystem untersagt eine eigene Währung auf den offenen Markt zu bringen. Wie sieht es aber in abstrahierter geschlossener Form aus?
Wenn nun ein Verein eine eigene "Währung" (die nennt sich natürlich nicht Währung) in seinem Verein einführt müsste das doch legal sein.
Diese Währung würde von Mitgliedern für bares Geld gekauft werden und wird dann für internen Handel verwendet. Das Geld fließt niemandem in die Tasche und dient nur den vorher festgelegten Vereinszwecken. Auf diese Weise verdoppelt man im Grunde das Vermögen.
Ebenfalls interessiert mich wie rege der Handel unter den Mitgliedern sein darf. Da kein Geld hin und her fließt sondern nur diese "Credits, Coins, Chips, Token oder was auch immer" im Umlauf und praktisch privat gegen Dienstleistungen und Kuchen eingetauscht werden dürfte das doch ein unabhängiges unantastbares Wirtschaftssystem darstellen. Oder nicht? Wenn nein . . Warum?
6 Antworten
Diese Art von Vereine gibt es schon. So kann z. B. Ein Zahnarzt "umsonst" Leistungen erbringen und hierfür "Taler" gutgeschrieben bekommen. Er kann diese Taler dann wieder einlösen bei anderen Mitgliedern des nicht eingetragenen Vereines, die z. B. ihr Ferienhaus zur Verfügung stellen oder dessen Hausfassade streichen oder seinen Kindern vorlesen oder ähnliches.
Im geringen Umfang ist dies zu vergleichen mit einer Nachbarschaftshilfe, die sich Nachbarn gegenseitig gewähren.
Problematisch wird es erst dann, wenn sich das Finanzamt einschaltet und prüft, ob ein Umgehungstatbestand vorliegt. Denn letztlich kann dies als Steuerhinterziehung gewertet werden.
Im internationalen Handel ist dieser Gütertausch übrigens weitverbreitet, um sich aus dem Devisenhandel und dessen Beschränkungen auszuklinken. In diesem Fall tauscht z. B. Land A Weizen gegen Schrauben von Land B und muss dann sehen, dass es dann wieder einen Tauschpartner findet, der ihm die zuviel eingetauschten Schrauben wiederum eintauscht z'.B. gegen Reifen.
Nach meiner Erfahrung mit Behörden ist ein derartiger Dialog nicht immer zielführend. Es kommt nämlich stets auf den konkreten Verhandlungspartner auf Seiten des Finanzamtes an. Wenn dieser sich sehr an seine Vorschriften anlehnt, weckt man nur schlafende Hunde, die dann nicht mehr zu bändigen sind.
Naja . .es muss ja irgendwelche Grenzen und Richtlinien geben. Dann muss ich wohl jemanden dafür bezahlen der mich rechtlich berät und ich steh wieder bei Null.
Danke.
Das ist vollkommen legal.
die nennt sich natürlich nicht Währung
Kann sie aber, wäre kein Problem.
Auf diese Weise verdoppelt man im Grunde das Vermögen.
Äh, nein, das tut es natürlich nicht.
Ebenfalls interessiert mich wie rege der Handel unter den Mitgliedern sein darf
So schnell, wie ihr wollt.
ein unabhängiges unantastbares Wirtschaftssystem darstellen
Ganz so unabhängig ist es nicht. Es kann sein, dass steuerliche Aspekte eine Rolle spielen. Aber nicht beim Kuchen von der Nachbarin …
Ist im Endeffekt nichts anderes als eine Inapp-Währung bei Online-Spielen oder die Chips in Spielbanken und letztendlich von rechtlicher Seite ein Gutschein (nicht zu verwechseln mit Rabattversprechen, die fälschlicherweise oft auch Gutschein genannt werden)
Joa in der Theorie schon, aber wie weit das gehen kann wüsste ich gerne.
Theoretisch kann man sich ja auch so gegenseitig Dinge vermieten und das ganze Leben im Verein unabhängig führen.
Theoretisch kann auch ganz Deutschland dem Verein beitreten und den Euro fallen lassen.
Natürlich ... wir können auch wieder komplett auf den Tauschhandel umschwenken. Wir können auch alles in einer Kryptowährung bezahlen ... oder mit Meilen.
Das was Du suchst, gibt es schon. Warum suchst Du da nach einer Grenze? Das ist alles eine Frage der Akzeptanz der Nutzer.
Ich würde es nur unterlassen, irgendwelche Dokumente zu erstellen, die den Eindruck eines Geldscheins oder einer Geldmünze machen.
Ist auf jeder Kirmes möglich, dort kauft man z.B. Biermarken in Form von Plastikchips oder Papiermarken.
Ja das stimmt. Das habe ich mir auch als Vorbild genommen.
Klar geht das. Was man privat in einer Gruppe macht und ob man da intern mit Gummibärchen oder irgendwelchen Token handelt, interessiert den Gesetzgeber nicht
Naja ich frage weil der Verein ja öffentlich ist und schon alleine einen Verein zu gründen wahnsinnig durchzogen ist von Gesetzen und Vorschriften.
Die Frage ist wie weit das gehen darf . . was wäre wenn ein Vermieter einem anderem Mitglied seine Wohnung für Vereinswährung vermietet . . oder jeder sein Essen damit kauft . .
Ein Vermieter kann eine Wohnung auch umsonst vermieten, wenn er das will
Hm. Genau das will ich wissen. Ab wann wird es "Steuerhinterziehung"? Ist das willkürlich? . . . . Ich hätte am liebsten, dass Menschen in diesem Kreis ihr gesamtes finanzielles Auskommen in diesem Verein bewerkstelligen können.
Arbeiten . . Essen . . Wohnen . . Bildung . . deshalb brauche ich genaue Grenzen. Nur für Kuchenverkauf ist mir der Aufwand zu groß. Ich möchte etwas erschaffen das jeden frei fühlen lässt. Vielleicht lässt sich mit dem Amt ja eine Alternative finden indem man eine Art Umsatzsteuer auf Verkäufe der Tokens erhebt.
Vermutlich kann mir nur ein Anwalt helfen . . und den kann ich mir nicht leisten.