Unterschiede zwischen Deutschland & Schweden?

3 Antworten

Ich habe ein früher mal einige Zeit in Schweden gelebt. Hier ein paar - nicht ganz ernst gemeinte - Unterschiede: Traditionelle etwas ältere Schweden sind zurückhaltend, bis sie einem offiziell vorgestelltwerden. Schweden trinken immer und überall Kaffee. Man sollt für den Fall eines Besuchs immer Kaffee auf der Warmhalteplatte haben. Überall zieht man eine Nummer und wartet. Dabei kann man sich gut unterhalten (z.B. die Verkäuferin mit dem Kunden). Wer ungeduldig wird, ist sicherlich ein unkultivierter Mensch aus Europa. Ohne Auto gibt es meist gute Verbindungen mit Zug und Bus. Fast hoffnungslos ist es, wenn man kleine Orte besuche will, da es dorthin meist keine Busverbindung gibt und Taxis als Seniorentaxis voll ausgelastet sind. Wer keinen gepflegten Rasen um sein (Ferien)Haus hat, ist kein Schwede. Und wer den Rasen nicht einmal pro Woche noch kürzer schneidet als er eh´ schon ist, ist ein unkultivierter Banause. In Schweden regnet es nicht selten. Insbesondere am mittsommarafton. Man erkennt dann die Sommermitte weniger am Regenwetter und 12 Grad Wärme als vielmehr an der Bekleidung der Schweden (T-Shirt und Shorts). Schwedische Häuser auf dem Lande haben selten einen Zaun (höchstens gegen die Elche, die Äpfel fressen und dann besoffen sind). Abstand ist angesagt! Schweden hat eine freundliche Bürokratie. Aber: Man braucht eine Personalnummer. Ohne die kann man nichts tun, z,B, auch kein Bankkonto eröffnen. Handwerker, die ins Haus kommen, gibt es in Schweden praktisch nicht. Die arbeiten in Fabriken. Die Schweden machen so gut wie alles selbst (und können es auch). Essen: Viel Fleisch, vor allem der "sill" (Hering). Vorsicht vor dem "strömming" (vergorener Hering). Sommerende im mittleren und nördlichen Schweden ist der 15. August! Da ist dann alles, was für Touristen wichtig ist, geschlossen ("stängt for säsongen"). Man könnte noch viel schreiben... Insgesamt sind die Schweden freundliche und sehr hilfsbereite Menschen. Man kann gut leben in diesem schönen Land!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

In Schweden fährt man nicht so schnell mit dem Auto.

Dort gibt es kein billiges Bier.

Die meisten Menschen sprechen hervorragend englisch.

Selbst Kleinstbeträge werden unbar bezahlt.

Im Winter ist es je nach Breitengrad sehr lange sehr finster und im Sommer sehr lange sehr hell.

Abgesehen von den größeren Städten ist alles sehr weitläufig und man sitzt nicht so eng aufeinander.

Jeder Nachbar kann in deine Steuerakte einsehen und weiß, was du verdienst.

Der Staatschef wird nicht alle paar Jahre neu gewählt, das Parlament und die Regierung aber schon.

Schweden ist ein schönes Land, in dem man es gut aushalten kann.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – langjährige Tätigkeit im Personalbereich

Was hauptsächlich gegen Schweden spricht:

  • Niedrige Löhne
  • schlechte Arbeitssicherheit
  • schlechte Sozialleistungen und nicht funktionierende Gesundheits- und Sozialsysteme
  • schlechte Schulen
  • extreme Abhängigkeit vom Handy und Elektronik

Was dafür spricht

  • zufriedeneres Volk und damit mehr Ruhe
  • wenige Medien und damit mehr Ruhe
  • alles digitalisiert

Natürlich kann das alles auch umgedreht werden. Wenn man neoliberal ist und Sozialleistungen nicht mag, können schlechte Sozialleistungen natürlich auch was gutes sein.