Unterschiede zwischen Sozialpädagogik und Erziehungswissenschaft?

4 Antworten

Erziehungswissenschaft ist eine Wissenschaft "in Reinform", Sozialpädagogik gehört zu den angewandten Wissenschaften. Für Sozialpädagogik (oder Soziale Arbeit, wie der Studiengang meistens heißt) heißt das, dass man z.B. auch Fächer wie Sozialverwaltung und Recht belegen muss und man durch Pflichtpraktika einen Praxisbezug herstellen kann. Wenn man Erziehungswissenschaft studiert, sind Praktika nicht unbedingt Pflicht.

Gehaltsmäßig gibt es in der Praxis meist nicht viele Unterschiede, weil Stellen im pädagogischen Bereich häufig ausgeschrieben werden für  "Erziehungswissenschaftler oder Fachkräfte mit vergleichbarer Qualifikation" bzw. "Sozialpädagogen oder Fachkräfte mit vergleichbarer Qualifikation". Die in Frage kommenden Stellenangebote sind häufig identisch.

Unterschiede gibt es da, wo z.B. eine Stelle im wissenschaftlichen Bereich ausgeschrieben ist; dort werden meist eher Erziehungswissenschaftler eingestellt. Umgekehrt können Erziehungswissenschaftler nicht eingestellt werden, wenn eine staatliche Anerkennung als Sozialpädagoge (oder Erzieher o.ä.) erforderlich ist (z.B. sehr häufig im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe).

Beide Bereiche überschneiden sich natürlich sehr stark. Erziehungswissenschaft wird mit Pädagogik praktisch synonym verwendet. Dementsprechend könnte man die Sozialpädagogik als ein Teilgebiet der Erziehungswissenschaft verstehen.

Wenn ich diese beiden Gebiete aber dennoch unterscheiden müsste, würde ich sagen, dass die Sozialpädagogik vor allem darauf abzielt, Menschen in ihrem sozialen Umfeld zu stärken und sie zu befähigen, an diesem teilzuhaben und sich in diesem zu bewegen. Das kann durchaus eng mit dem Thema Sozialarbeit verknüpft sein.

Die reine Erziehungswissenschaft hingegen begreife ich etwas akademischer. Hier beschäftigt man sich vor allem mit Bildungsprozessen, deren Voraussetzungen, Abläufen und Mechanismen. Meines Erachtens steht hier der Aspekt der Wissenschaft stärker im Vordergrund und das thematische Spektrum ist etwas breiter: Die allgemeine Erziehungswissenschaft setzt bereits im Kleinkindalter an, Sozialpädagogik in der Regel erst später, etwa bei schulpflichtigen Kindern und darüber hinaus.

Auf jeden Fall mindestens 600€ Gehaltsunterschied. In der Praxis ist das Tätigkeitsfeld eher gleich. In den Stellenausschreibungen steht Sozialpädagogin/ Diplom Pädagogin oder vergleichbarer Abschluss. Jedoch bekommt bei gleicher Eignung natürlich erstere den Job, weil billiger. Was aber nicht das Problem ist, da der Bedarf groß ist.


Lullumatz  06.04.2017, 19:51

Naja, wenn man eine Ausbildung gemacht und sich weitergebildet hat, dann gibt es keine Gehaltsunterschiede mehr, Es hängt zudem stark vom Arbeitgeber ab.

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Zur Erziehungswissenschaft gehört auch die Pädagogik rein! Wie der Name es schon sagt "Wissenschaft" wird hier nur die Theorie erläutert. Also man lernt im Studium keine Praxis.