Unsozialisierter Kater (Kitten). Umgang?
Hallo zusammen,
kurzer Hintergrund: Ich habe seit Ende Februar einen am 20.10.22 geborenen Kater übernommen. Dieser ist ein echtes Goldstück, er kratzt nicht, beißt nicht, ist vorsichtig beim spielen und absolut sauber. Er ist also bestens sozialisiert.
Nun habe ich einen weiteren Kater (aus absolut furchtbarer Haltung gerettet, war total krank, als er hier ankam und wurde sofort medizinisch behandelt) übernommen. Dieser wurde bei seiner Ankunft (vor drei Wochen) vom TA auf ein Alter geschätzt von höchstens neun Wochen, ist also jetzt, wenn es hoch kommt, 12 Wochen (eher jünger, er ist noch super klein, ca. 1.100 g, aber auch unterernährt, was ich jetzt gerade in den Griff bekomme).
Nun das eigentliche Problem:
(Logischerweise) ist er auch nicht wirklich sozialisiert. Am Anfang (Quarantänezeit, damit mein bereits hier lebender Kater sich nicht ansteckte), konnte man ihn kaum anfassen. Er spielte mit allem, was sich bewegt, einschließlich Hände, Füße, Haare. Da er noch so jung und nicht sozialisiert ist, hat er es nicht gelernt mit seiner Kraft umzugehen, und hat mir ständig blutende Kratzer etc. Aus böser Absicht heraus verletzt hat er mich noch nie, immer nur beim Spielen, oder wenn er spielen wollte. Durch die Zusammenführung der zwei Kater, welche gottseidank ohne Probleme verlief, ist dieses Verhalten signifikant besser geworden, aber leider immer noch weit entfernt von 'gänzlich erledigt'.
Sein großes Geschäft verrichtet er immer im Katzenklo, für das kleine muss auch manchmal Boden, Couch oder Bett (hier kommt er jetzt erstmal nicht mehr hin) herhalten. Wenn ich das mitbekomme, setze ich ihn natürlich sofort ins Katzenklo. Auch versuche ich, ihn nach den Mahlzeiten oder einem Nickerchen immer ins Klo zu setzen, er macht es aber trotzdem. Es ist superschwer, ihm etwas abzugewöhnen, da er - anders als der ältere Mitbewohner - auf ein klares Nein nicht reagiert, auch mit wegsetzen nicht. Z.B. beim Essen versucht er mit allen Mitteln an den Teller heranzukommen, ich setze ihn, da er gar nicht reagiert, auch für 10 - 15 Minuten in einen anderen, verschlossenen Raum. Kratzen und Beißen beim spielen tut er ebenfalls noch, auch kratzt er, zwar selten, aber mitunter dennoch, ins Gesicht (ich vermute wegen der coolen, wackelnden Haare).
Vielleicht hat jemand noch ein paar Tipps, wie ich mit diesen Problemen (Kratzen/Beißen, Hören und Geschäft) umgehen kann.
2 Antworten
Warum versuchst du ihn vom Essen fernzuhalten, wenn er seine Defizite noch nicht aufgeholt hat? Füttere ihn, bis ihm das Essen aus den Ohren wieder raus kommt.
Dein Kater ist trotz der Vorgeschichte erstaunlich gut auf Menschen sozialisiert. Er vertraut dir und genießt den Kontakt, das Spiel und das Schmusen mit dir, also alles bestens.
Um ihm den Umgang mit Menschen zu verbessern, bitte einige einfache Regeln befolgen:
1. Hände sind nur zum Schmusen da. Wenn gekratzt oder gebissen wird, ernst aber nicht laut "nein" sagen und die Hände z.B. hinterm Rücken verstecken und laut "Au" schreien. Spiel vorbei. Wenige Minuten reichen. Es wird nicht lange dauern, bis das Katerchen gemerkt hat, dass dies Verhalten unerwünschte Konsequenzen hat.
2. Stelle 2 weitere Katzenklos auf, versteckt aber gut erreichbar auf, also nicht im Keller.
3. "nein" lernt er, wenn er es jedesmla hört, wenn er etwas unerwünschtes tut. Du solltest es aber nicht 10 x am Tag benutzen. Du brauchst weiter nichts als Geduld. Wie bei kleinen Kindern mußt du es 100 malsagen, bis es klappt. Und bitte nicht alles mögliche mit "nein" belegen.
Hi,
Der Trend geht ja zur gruppenhaltung vielleicht noch ne kleine aufnehmen? 😅 innerartlich lernen die beim Spielen leider am besten, es fehlt auch etwas die Mutter die Grenzen setzt in Normalfall würde nun immer noch der hinterherrennen im versuch an die Milch zu kommen, da würde regelmäßig merken wenn sie das nicht will, so kann Selbstbeherrschung lernen. Das alles kann bei dir nicht lernen 😐 hatte selber mal ne einzeln aufgezogene Katze und glaub mir das kann richtig fiese werden erwachsene Katzen helfen da leider nur wenig weiter , die Kombination hatte ich auch und musste 6 Monate später das Tier wieder abgeben weil meine Katzen und ich richtig Angst vor ihr hatten die hat uns jedesmal bis Blut floss attackiert also wirklich Wunden gebissen und in die Wunde mehrfach reingepackt. Das ist echt schon die Königsdisziplin die dir da angelacht hast 😐
Das mit dem 3. Artgenossen werde ich mir überlegen, danke 😊
Da hoffe ich nicht, dass er dementsprechende Agressionen entwickelt. Bisher konnte ich wirklich nur Spielaggression bei ihm feststellen, aus böser Absicht hat er bis jetzt noch nie irgendwas gemacht. Er weiß einfach noch nicht, dass Hände, Füße - und generell der menschliche Körper - nicht dazu da sind, diesen mit ausgefahrenen Krallen zu attackieren. Er übertreibt einfach gerne, gerade dann, wenn er 'seine fünf Minuten' hat. Aber wirklich nie aus reiner Agression heraus macht er nichts. Wie beschrieben ist auch die Spielagression schon viel besser, seit dem er mit meinem Großen zusammen ist. Dadurch, dass er so unfassbar gut sozialisiert ist, hat er sich hier schon einiges abgeschaut. Am Anfang war, wie beschrieben, reines Streicheln überhaupt nicht möglich, da wollte er nur spielen, spielen, spielen. Mittlerweile legt er sich auch - wenn er denn dann müde ist - mit auf die Couch, lässt sich streicheln, kraulen, kuscheln und will dieses auch - was am Anfang undenkbar war. Ich konnte kein Auge neben ihm zumachen, da er alles bespielt hat - von Kopf bis Fuß.
Danke in jedem Fall für die Antwort 🌈
Oh aggressiv wirkte dabei nicht, sie hat nicht wie ne Katze vorher kommuniziert sondern ist regelrecht ausgeflippt jedesmal wen sich was bewegte musste sie draufgehen, dabei hat nie gefaucht oder geknurrt, auch das Fell blieb unten und auch die Ohren haben sich nicht bewegt. Das hat es so unkalkulierbar gemacht die kam quasi immer gut gelaunt an und hat ein dann echt schwere Verletzungen zugefügt.
Das war für sie sicherlich auch der Horror pur 😐 hatte mich da völlig überschätzt was mich heute noch ärgert, wollte den Tier ja nicht schaden. Deiner hat allerdings ihr schon voraus das wohl entspannt neben dir liegen kann das konnte meine nicht die war irgendwie immer wie unter Strom und meine hat den ersten Tag es schon geschafft das meine auf die Küche sprangen und Schutz suchten 😐
Vielen Dank für die Antwort, das werde ich versuchen.
Bezüglich des Essens: Ich füttere ihm natürlich alles an Futter, was irgendwie reingeht, er bekommt ständig etwas angeboten (frisst momentan ca. genauso viel täglich, oft sogar noch mehr, als mein 5 1/2 Monate Alter und bekommt zusätzlich Rinderfettpulver zum ansetzen und Snacks).
Mir geht es hier tatsächlich nur um mein Essen (1. vegetarisch, 2. oft gewürzt und 3. soll er sich das gar nicht erst angewöhnen, von meinem Teller zu fressen, sonst habe ich ein weiteres Problem, was ich wieder umerziehen muss :D)