Unsicher vor dem Auszug?

8 Antworten

Naja, in einer WG gibt es immer Probleme aber das liegt an den Leuten selbst und ich könnte dir ein paar Tipps geben, die du gleich zu anfang richtig machen kannst. Ich lebte mit 6 psychisch kranken zusammen aber WG ist WG haben alle die gleichen Probleme.

Hauptthema ist meistens die Sauberkeit oder der Putzplan der nicht eingehalten wird. Ich habe mich jahrelang über diesen Dreck aufgeregt und immer wieder zum Thema gemacht aber geändert hat sich nie etwas. Meine Betreuerin sagte dann

Remo jeder Mensch hat ein anderen Sinn von Sauberkeit, der eine will es steril und ein anderer reicht das oberflächlich. Du weißt auch gar nicht wie sie aufgewachsen sind, manche haben das nie gelernt oder man muss ihnen jeden Handschlag sagen weil sie von selbst nicht drauf kommen. Du verschwendest da deine Kraft. Mach dir dein Zimmer zum Wohlfühlort und außerhalb, kann dir am arsch vorbei gehen. Du machst deine Aufgaben und fertig. Wenn es dich so sehr stört, mach einfach selbst sauber ohne Diskussion oder ignoriere das Chaos. Bevor du 3 Stunden drum streitest, hast das längst selbst gemacht oder wie gesagt ignorieren. Du hast dein Reich, Tür zu fertig.

Das hab ich angenommen, weil der ganze Stress sich nicht Lohnt und dann herrscht jeden Tag dicke Luft mit Mitbewohnern. Die wollen auch gerne gemeinsam etwas machen, auch etwas was ich nicht wollte. Denn es ist nicht immer Harmonie und man muss miteinander auskommen. Ich war nett und freundlich, gerne mal geplaudert oder zusammen gesessen aber möglichst wenig mit ihnen Zeit verbracht. Eben der nette hilfsbereite Nachbar von nebenan. So Kontakte bringen Probleme und du kannst dann nicht einfach gehen, weil das ist jetzt dein zu Hause. Versuche nicht unnötigen Stress zu machen und fühle dich nicht schnell angegriffen weil jemand mal motzig drauf ist. Bist auch nicht jeden Tag gut drauf. Du kannst außerhalb der wg deine Freunde und alles haben und nehme Rücksicht. Frag ob es ok ist wenn am Wochenende Besuch kommt oder laute Musik über Kopfhörer, einfach dran denken das noch jemand da ist. Das wird schon

Je näher der Umzug rückt, desto unwohler fühle ich mich.

Das ist völlig normal. Und du wirst auch einige Zeit brauchen, bis du deine WG als dein zu Hause siehst. Aber du wirst diese Erfahrung im Nachhinein nicht bereuen. Ein Umzug ist eine große Veränderung und Veränderungen sind immer gruselig.

Augen zu und durch.

Man sollte sich jede Unterschrift sehr gut überlegen! Das lernst Du jetzt. Wenn Du keinen Druck hast, von zu Hause auszuziehen, dann hätte vielleicht auch mal ein Urlaub für 3 Wochen in einer Ferienwohnung ausgereicht, um Erfahrungen zu sammeln. Danach würdest Du merken, ob Du das gut findest oder nicht. 3 Wochen kann man mal durchziehen.

Es sind 7 Kilometer.... du wohnst quasi einen Katzensprung entfernt. Manche Leute fahren die dreifache Strecke zum Arbeitsplatz.

Okay, ich weiß - es geht weniger um die Entfernung, eher um das "Gefühl".

Schau, im Prinzip verändert sich nicht viel. Gut, andere Räumlichkeit, anderer Mitbewohner, die Eltern sind nicht von früh bis spät um dich herum (sind nun ein paar Fahrtminuten oder einen Anruf entfernt). Du stehst auf, erledigst was du so den Tag über erledigen musst, kaufst für dich ein (oder wie auch immer ihr das handhaben werdet in der WG). Du wäscht deine eigene Wäsche (oder bringst sie ein Mal pro Woche nach Hause um dort zu waschen, je nach Absprache mit deinen Eltern).

Es wird eine Umstellung für dich, das ist aber normal. So gesehen ists eine "kleine" Umstellung - da deine Eltern in Reichweite leben und dir sicher auch mal unterstützend oder beratend zur Seite stehen können.

Wieso "bereuen"? Nur sehr wenige Eltern möchten ihren erwachsenen Nachwuchs noch bis 50 bei sich wohnen haben. Du verpasst nichts. Sie verschwinden nicht auf "Nimmerwiedersehen" nur weil du ein paar Kilometer weg ziehst. Deine Situation klingt nach einem relativ entspannten Abnabelungs-Prozess

Du kannst aber auch sehr viel lernen, wenn du von zuhause ausziehst.