Unsere Hündin aus dem Tierschutz knurrt und bellt andere Hunde andauernd an?
Hallo, wir haben seit ca. 6 Monaten eine Hündin aus dem Tierschutz (Rumänien).
Sie ist sehr unsicher und war anfangs brutal ängstlich gegenüber allem, mittlerweile geht es. Zu Menschen ist sie lieb, auch zu unseren 3 anderen Katzen. Nur ein Problem gibt es.. wenn wir andere Hunde begegnen dreht sie meist durch. Sie knurrt und bellt ununterbrochen, wenn der Hund aber zu ihr hingeht würde sie sich aber am liebsten verstecken. Ist der andere Hund nicht angeleint, dann bellt sie zwar auch aber beruhigt sich schneller. Es ist nicht leicht sie zu sozalisieren, da es viele Menschen gibt, die meinen sie wäre böse, aber das ist sie absolut nicht. Nur durch ihr bellen und knurren scheint es vielen so.
Wenn sie dann eine Hundebegnung hat und sie gewöhnt sich an den Hund, dann funktioniert alles ziemlich gut. Nur immer wieder die ersten Begegnungen sind meist Katastrophal. Was können wir am Besten tun??
10 Antworten
Ich hab es mit meiner ähnlich...sie ist auch unsicher und wählt erstmal den Vorwärtsgang...doch ich habe festgestellt es klappt viel besser wenn ich mich zwischen sie und den anderen Hund stelle.
Ich drehe mich den anderen zu, lasse die an uns vorbei und sie bleibt hinter mir.
Wenn der andere Hund zu meiner will,trete ich vor und schicke den anderen mit einem Nein oder Geh weg.
So lernt meine Hündin das ich Ihren Schutz übernehme.
Vielleicht klappt das bei euch auch
Ich hab das Gefühl, dass deine Hündin total unsicher ist und mit diesem Verhalten dies überdecken will. Versuch doch mal wenn ein Hund entgegen kommt dich mit ihr an die Seite zustellen und sie hinter oder zwischen dich zunehmen. Ich würde auch erstmal nur Kontakt mit Vertrauten Hunden zuzulassen…
niemals frontal auf andere Hunde zu gehen. Wenn dir ein Hund entgegenkommt lauf immer einen großen Bogen. notfalls wechsel die Straßenseite oder Lauf um irgendwelche Müllcontainer herum oder irgendwas ist immer da was man benutzen kann.
Sorgt dafür dass dein Hund ein paar Freunde hat die er öfters sieht und mit denen er spielen kann oder eben Kontakt haben kann. Gemeinsame Spaziergänge sind auch sehr hilfreich.
Wenn dein Hund ein Straßenhund war dann kann er kommunizieren. an der Leine wird Kommunikation meist verhindert und dein Hund kann sich nicht höflich benehmen. Jedenfalls aus seiner Sicht. Das macht ihm Angst und dann wird er eben panisch.
Such dir einen Park oder irgendein Gelände wo Leinenpflicht herrscht und sich die Leute auch daran halten. Nimm eine lange Leine für deinen Hund und geh dort spazieren. Und wenn andere Hunde kommen hältst du Abstand . aber lass die Leine möglichst lang und locker. Keine Flex Leine benutzen!
Und dann läufst du dort täglich hin und her so lange bis dein Hund bemerkt hat dass die anderen nicht herankommen können und er sich beruhigt. Versucht den Hund auf dich zu konzentrieren und lobe ihn wenn er mal ruhig bleibt. das ist einfach Training und das dauert eine Zeit. Das geht nicht von heute auf morgen.
Ihr müsst euren Hund schützen. Ihr müsst der Hündin zeigen, dass ihr die Verantwortung übernehmt und sie sich auf euch verlassen kann. Dazu gehört auch, sie von Freiläufern abzuschirmen. Begegnungen würde ich zur Zeit absolut überhaupt nicht zulassen.
Arbeitet mit einem Hundetrainer zusammen, der euch begleitet und euch hilft, eurem Hund Sicherheit zu vermitteln.
Schade, dass ihr bei euch so schlechte Trainer habt, die mit Gewalt arbeiten. Bitte gebt dem ganzen noch einen Versuch und schaut euch nach jemandem um, der mit anderen Methoden arbeitet. Euer Hund muss nicht korrigiert werden, sondern geschützt.
Schau mal hier, ob da ein Trainer bei euch in der Nähe ist: https://trainieren-statt-dominieren.de/trainer-innen-umkreissuche
Gib ihr Struktur auf Spaziergängen und auch genügend Zeit. Auf deinen Standardstrecken würde ich an deiner Stelle immer kleine Pausenmomente für dich und deine Hündin einbauen, an immer den gleichen Stellen. Einmal für dich zum durchatmen und für sie, dass sie sich mal ablegen kann, mal schnüffeln kann. Lass sie auch mal gucken und beobachten. Routine ist für solche Hunde unheimlich wichtig, weil das dann etwas ist, was sie kennt = es gibt ihr Sicherheit. Angst haben Hunde primär vor dem Ungewissen, wie wir Menschen auch.
Gerade, wenn dein Hund unsicher auf andere Hunde oder Menschen reagiert, kann es auch gut helfen, wenn sie auf etwas raufklettern kann. Die erhöhte Position gibt Sicherheit, weil dein Hund einen besseren Überblick hat.
Mit mehr Routine und häufigen, verschiedenen Hundebegegnungen wird sich so ein Angstverhalten verbessern. Achte aber darauf, sie nicht zu überfordern. Wenn du ihre Angst einfach ignorierst und sie weiter in eine für sie furchtbare Situation treibst, dann wird das ganze nur schlimmer.
Wenn du Hunde in deinem Umfeld hast, die grundsätzlich ruhig und nicht zu aufgedreht sind, dann lässt es sich mit solchen am besten üben. Aber das sollten abgesprochene Treffen sein, damit du dich auch mit dem anderen Hundebesitzer absprechen kannst, also gezieltes Üben. Hundeschule wäre auch ein guter Ort für sowas.
Das Wichtigste ist jedoch: Du als Führer bist ihr sicherer Ort, strahle dies auch aus und zeige ihr das.
Gegen die Verständnislosigkeit von anderen Hundebesitzern empfehle ich ein leuchtend gelbes Geschirr oder eine gelbe Schleife (das ist allgemein das Zeichen für "Bitte Abstand halten" oder "Angsthund") oder vllt. ein Geschirr wo es groß draufsteht, dass du einen Angsthund führst. Damit ersparst du dir vielleicht die ein oder andere Stresssituation mit ahnungslosen und ungehobelten Hundebesitzern.
Bleib dran, nicht verzweifeln! Ihr beide schafft das! Und wenn die Ratlosigkeit doch mal zu groß wird, dann such dir einen Trainer, der vor allem sanft und verständnisvoll mit Hunden agiert und sie nicht irgendwo reintreibt.
Vielen vielen vielen Dank, für deine tolle Antwort..
Na sehr gerne :) Ich hoffe sehr, dass ihr über diese Angst hinweg arbeiten könnt. Aber ich bin überzeugt, dass ihr mit Geduld und Zeit ans Ziel kommen werdet. Das kann sich lange ziehen aber es wird längerfristig die Lebensqualität von dir und Hund unglaublich verbessern.
Das Problem bei unseren Hundetrainern bzw. in unsere Umgebung ist, dass alle viele merkwürdige Methoden haben. Wir waren bereits bei einer fixen Hundeschule. Der Trainer gab uns als Tipp wir sollten sie ganz fest bei der Leine ziehen wenn sie anfängt zu bellen, nur das Problem wurde dann, dass sie auch nach und nach anfing mit extremen Knurren. Wir fanden diese Methoden nicht gut, deshalb gingen wir nicht mehr hin. Wir hatten bereits zwei Hunde, die waren aber anderst.. die hatten wir von Welpenalter an.. Sie haben wir jetzt als Junghündin und sie hat einfach eben schon einiges durchmachen müssen. Wir möchten nicht mit lauten agressiven Verhalten, ihr Verhalten stoppen.. Es ist eben schwierig weil man möchte das es ihr gut geht. Und auch wenn Sie keine Hundefreundschaften schließt, es akzeptieren kann einfach normal vorbei zu gehen. Vielen Dank für deine Antwort.