TV Duell Weidel/Wagenknecht: Will Höcke 20-30 Mio Menschen abschieben?
Im gestrigen TV Duell von Weidel und Wagenknecht, sagte Frau Wagenknecht, dass Herr Höcke von 20 bis 30 Mio Menschen redet, die aus Deutschland abgeschoben werden sollten. Hat Herr Höcke das wirklich so gesagt? Ich konnte dazu keine Quelle finden, habt ihr eine?
Ich habe nur etwas gefunden, dass er sinngemäß meint, Deutschland käme mit 20-30% weniger Bevölkerung zurecht. Ich meine, dass hat er aber nicht (nur) im Kontext von Abschiebungen gesagt, sondern mit Deutschlands Bevölkerungsentwicklung generell (demografischer Wandel etc.). Weiß da jemand etwas genaueres?
8 Antworten
Es ist so das höcke gesagt das bis 30 %weniger auskommen müssen wegen dem demografischen Wandel
Gute Frage. Meiner Kenntnis nach sagte er tatsächlich ungefähr nur, er könne mit ca. 30% weniger Menschen gut leben. Er sagte nicht, nur weniger Ausländer, ja.
Wer jetzt aber auch nur im Ansatz ihm zugute halten will, dass er nicht nur Ausländer gemeint hat, der müsste doch durch Selbst Denken nachfragen: Herr Höcke will also auch weniger Deutsche haben? Aha. Welche? Das hatten wir doch schon vor über 80 Jahren!
Verstehst du, was ich aufzeige? ;-)
Wenn du sein Gedankenspiel schon weiterspielst dann berücksichtige wenigstens den Kontext, in dem er die Aussage getroffen hat: der demografische Wandel.
Mich interessiert das Gedankenspiel nicht, mir ging es nur um die Aussage Wagenknechts.
Danke und VG
Ich wäre schon froh, wenn 2 bis 3 Millionen abgeschoben würden. Aber Höcke hat Recht. Früher ist Deutschland auch mit 20 bis 30 Millionen weniger Menschen zurecht gekommen bzw besser zurecht gekommen.
Die Frage ist nur, wer dann irgendwann mal Deinen Hintern abwischt.
Klingt für mich auch nach Propaganda. Will wirklich keine Lanze für Höcke brechen aber daran kann ich mich auch nicht erinnern das er das so gesagt, oder auch nur impliziert hätte.
Bin ich aber nicht vollends unglücklich das es auch mal Linke gibt die sich dieser Menschenfängerei bedienen. Ich hab es satt mir anschauen zu müssen wie die Rechten kaum was machen müssen um den Bodensatz der Gesellschaft zu gewinnen.
Die Leute sind nicht alle Rechts in ihren Überzeugungen, die Rechten leisten nur bessere Öffentlichkeitsarbeit.
Die meisten die AFD Wählen sind genau die, die von ihrer Politik nicht profitieren werden. Die sind nicht für den kleinen Bürger da und auch nicht für die Mittelschicht. Im Gegenteil, diese werden auch unter den Blauen weiter geschröpft für die Industrie und die oberen 1%
Verstehen viele nicht, die sehen was von Weidel wo sie über ihr Schnitzel faselt und denken sich "Ja mein Schnitzel will ich behaltlen! schs veganer" dann was von Krah "Ja genau das middie Ausländer ja!" und fühlen sich gehört.
Von mir aus können die Linke gerne auf den Verblödungszug aufspringen wenn der ans Ziel führt.
Ja, das mit den 20-30% ist gemeint.
Die Zahlen sind damit aber nur geringfügig niedriger, denn dann sind es halt 20 Millionen Menschen. Und nein, er sagt das im Kontext von Migranten.
Zudem werden wir nicht mit 20 Mio Menschen weniger gut über die Runden kommen. Der demografische Wandel ist für uns die größte Herausforderung der nächsten Jahrzehnte.
Du kannst dir ja das Video ansehen. Aber wie der Fragesteller schon sagt, unter anderem direkt vor der Aussage wurde geschnitten.
In dem Video Ausschnitt gab es aber mehre Schnitte und das Video ist an sich neutral gehalten. Er redet davor über die doppelte Staatsbürgerschaft und dass sich die Zahlen der illegalen Migranten reduzieren soll. Das würde schon in den Kontext am Ende passen.
Vorsicht, das Video ist an entsprechender Stelle geschnitten. Was waren denn seine unmittelbaren Sätze davor? Passt das in den Kontext bezüglich Abschiebungen?
Du kannst dir ja das Video ansehen. Ich kenne auch nicht mehr als den Clip.
In dem Video Ausschnitt gab es auch mehrere Schnitte und das Video ist an sich neutral gehalten. Er redet davor über die doppelte Staatsbürgerschaft und dass sich die Zahlen der illegalen Migranten reduzieren soll. Das würde schon in den Kontext am Ende passen.
Scheint nicht ganz korrekt zu sein. Hab gesehen, dass Höcke klargestellt hat, dass sich die Aussage nicht darauf bezog, dass er 20-30% abschieben möchte, sondern darauf, dass Deutschland 20-30% weniger Einwohner hat, wenn die Folgen des demografischen Wandels wirken und man nicht mittels Migration nachbesetzt.
Tja, dann hat Höcke aber genauso wenig Ahnung vom demografischen Wandel, wie von der unterschiedlichen Bedeutung der Wörter Ökonomie und Ökologie.
Die Aussage ergibt dann nämlich überhaupt keinen Sinn mehr.
Denn die Bevölkerung schrumpft altersbedingt nur unwesentlich. Der 20%-30%ige Rückgang kann also nicht altersbedingt gemeint gewesen sein. Denn bis alleine dadurch so viele Menschen weg wären, vergehen Jahrzehnte. Um genau zu sein, wenn du die derzeit Geburtenrate und Sterberate benutzt in 50 Jahren. Insofern ist er entweder ein Schwachkopf oder er hat durchaus Abschiebungen mit einberechnet. Und zwar nicht wenige.
Unabhängig davon ist das ein Problem. Und zwar in gigantisches, weil es unausweichlich ist. Die Babyboomer werden in den nächsten 20 Jahren in Rente gehen. Die Anzahl unserer Rentner steigt damit also dramatisch, während die arbeitende Bevölkerung sinkt.
Wie willst du das lösen, wenn 2 Rentner von einem Arbeitnehmer finanziert werden sollen? Wenn die Gesellschaft hoffnungslos überaltert ist und das Kranken- und Pflegesystem überlastet wird? Wie groß werden dann wohl die Beitragserhöhungen für die Rente und die Krankenkasse ausfallen und wie hoch wird der Personalmangel ausfallen? Wer deckt die fehlenden Fachkräfte? Dann werden noch mehr Unternehmen das Land verlassen, was die Steuereinnahmen reduziert. Und die Lohnsteuereinnahmen fallen ebenfalls auch niedriger aus, da weniger Leute arbeiten.
Auch die Einnahmen aus der Rente sind viel geringer als die der Einkommen. Folglich gibt unsere Bevölkerung als ganzes weniger Geld aus, da weniger Geld vorhanden, ist. Was erneut zu weniger Steuereinnahmen und Unternehmensabwanderung führen wird, die weniger Verkäufe in Deutschland tätigen können.
Das sind auch keine Spekulationen, sondern ein schlichtes Ursache-Folge-Modell.
Und Höcke behauptet allen ernstes, das sei alles kein Problem? 20-30% weniger Menschen sein in Ordnung? Dann kannst du dir aber eigentrlich auch gleich die Kugel geben, denn dann wirst du zu einem Arbeitssklaven ohne Netto-Lohn und lebst in einem deindustrialisierten Land ohne perspektive.
Ja, der demografische Wandel ist auf jeden Fall eine Herausforderung. Wobei die über 67 Jährigen in 20 Jahren nicht unbedingt dramatisch mehr sind als heute, wenn man die Vorausrechnung des deutschen Statistikamtes betrachtet. In 20 Jahren machen sie 25% der deutschen Bevölkerung aus. Dem gegenüber stehen 56% 20-66 Jährige. Heute ist das ein Verhältnis von 20% zu 61%. Also eine Verschiebung von 5%, bei moderater Geburtsrate und Lebenserwartung, sowie niedriger Zuwanderung.
Ich möchte dich nicht beunruhigen, aber das ist nur das kleinere Problem. Die Relation zwischen Arbeitnehmer und Rentner ist entscheidend. Und die liegt heute bei 1,8. Früher waren es mal 6,0. Deswegen konnte man sich damals auch mehr leisten.
Und jetzt schau dir die Grafik an. Die Entwicklung ist dramatisch. Weil sie sich eben doppelt negativ auswirkt. Die, die einzahlen, werden zu Zahlungsempfänger. Es gibt nicht schlicht mehr Rentner, sondern eben auch immer weniger Arbeitnehmer.
Die Statistik ist von 2008. Die Statistik die ich gesehen habe war glaube ich relativ aktuell und stellt das nicht ganz so dramatisch dar. Wobei die Entwicklung, dass im Vergleich zu früher weniger Zahler auf Empfänger kommen natürlich bleibt und unbestritten ist.
Ja, sie ist von 2008 und stimmt Prozent genau mit den heutigen Zahlen überein. Was daran liegt, dass diese Werte nicht gerade schwer zu prognostizieren sind und sich kaum verändern lassen. Ich fand die Grafik schön.
Du kannst aber auch gerne eine der 1000 anderen Quellen nehmen und nach Rentner-Arbeitnehmer-Verhältnis googeln. Die Zahlen sind identisch.
1962 finanzierten noch sechs Arbeitnehmer einen Rentner, im Jahr 2021 war das Verhältnis 2:1. Im Jahr 2050 könnte das Verhältnis laut Prognosen des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln nur noch bei 1,3:1 liegen. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales prognostiziert, dass sich die Ausgaben für Rente in den nächsten 20 Jahren mehr als verdoppeln: von heute 372 Milliarden auf über 800 Milliarden im Jahr 2045.
400 Milliarden Mehrausgaben pro Jahr. Gleichzeitig sinken die Einnahmen, wie ich oben bereits erklärt habe. Letztes Jahr hat unser Staat übrigens, 924 Mrd eingenommen. Die 800 Milliarden sind dann ja fast nichts...
Die Statistik die ich gesehen habe war glaube ich relativ aktuell und stellt das nicht ganz so dramatisch dar.
Die weiterhin nichts mit diesem Verhältnis zu tun hat. Das sind zwei Paar Schuhe. Das Ganze hat damit nichts mit unserem Problem zu tun, wie du aber auch schon angemerkt hast. Und natürlich ist eine alternde Gesellschaft auch trotzdem generell immer schlecht, egal, um wie viel Prozent sich das nun ändert.
Wir werden in den nächsten Jahrzehnten, wenn wir keine Möglichkeit finden, das Rentensystem umzukrempeln oder massive Einnahmengewinne zu erzielen, enorm an Wohlstand verlieren.
Und dann gibt es jmd wie Höcke, der einfach mal sagt, mit 20-30% weniger Menschen läuft es hier auch gut. Prima Aussage! Versteh mich nicht falsch, ich finde die Aufnahme von Flüchtlingen, die aus den Sozialsystemen beziehen und nichts einbringen, nicht gut. Nur, dann sollte man das ansprechen, strengere Vorgaben machen, die Einreise erschweren, und Straftaten stärker ahnden. Uns damit hat es sich. Danach muss man sich um das große böse echte Monster kümmern. Was die AFD und Höcke aber nicht tun. Nein, sie würden es sogar noch verschlimmern.
Aber verlass dich darauf, wenn dann in den nächsten Jahren die Krankenkassen-, Sozialversicherung- und Rentenkassenbeiträge stetig ansteigen werden, alle nur noch extremer unterfinanziert wird, dann wird sicher wieder ein Sündenbock gefunden, als dass man das Problem anpacken würde. Hauptsache, man kann gegen irgendetwas aufstacheln.
Meine Statistik sieht wahrscheinlich weniger dramatisch aus, weil es um Altersgruppen und nicht um Erwerbstätige geht. Viele über 20 studieren ja auch erstmal. Bis auf die Förderung des Wachstums der Geburtenrate wüsste ich jetzt auch nicht was die AfD gegen das Problem tun will.
Zumal das mit Sicherheit auch kaum logistisch möglich wäre soviele abzuschieben. Ich meine seit 2015 sind hier sicher keine 20 Mio. hergekommen und du schiebst nicht eben mal mehrere Millionen Leute ab. Das ist ein Prozess von vielen Jahren und bis dahin könnte eh wieder ein anderer regieren.