Trennung / Scheidung / Bindungsfrust / Wann zum Neuanfang?

7 Antworten

Verhindert eine unverarbeitete Trennung / fast schon Bindungsstörung ein neues Partnerglück und soll ich ihm zu einer Therapie oder Kur/Rehabilitation raten.

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Ja, das kann es.

Es verhindert zwar keine "lockere" Beziehung, von der er/sie weiß, es ist so. Eine "feste" Beziehung, sich vollständig auf den Anderen einzulassen, das kann schon sein.

Das mit seinen Kindern, das wird sich (hoffentlich) geben, dass er ihre Selbständigkeit akzeptieren wird und auch, dass sie ihn nicht mehr in der gewohnten Weise brauchen werden.

Ich glaube aber, dass er das "Kümmern" um seine Kinder, ein Vorwand ist um einer festeren Beziehung zu um/entgehen.

Er lebt mit seiner Erfahrung, ob ein Therapeut das ändern kann = keine Ahnung.

Für Dich stellt sich die Frage, kannst/willst Du Dich arrangieren und mit ihm so weiterleben?

Deine Einstellung zum Glück muss nicht sein Partnerglück sein.

Keiner hier kann seine Situation beurteilen. Aber die Argumentation, die Trennung (= der böse Ex-Partner) sei an allem schuld, ist eine sehr bequeme Ausrede von Menschen, die nicht bereit sind, die Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen.

Wurde er wirklich "unschuldig" verlassen oder hat er sich schon vor der Trennung so weit zurückgezogen, dass die Frau keine Lust mehr hatte? Gab es Konflikte, die die beiden nicht lösen konnten? Unterschiedliche Weltanschauungen, unterschiedliche Lebensstile, unterschiedliche Ziele und Wünsche?

Viele Ehen "schlafen ein" und oft ist der, der am Ende geht, sogar derjenige, der sich vorher alle Mühe gegeben hat, die Beziehung noch zu retten.

Zu irgendetwas raten solltest du ihm nur, wenn er dich ganz konkret um Hilfe bittet.

Solange er das nicht tut, könntest du versuchen, ihn ein bisschen aus seiner Isolation zu holen, für Freizeitaktivitäten zu begeistern, soweit die aktuell möglich sind, ihm helfen, das Alleineleben kreativ zu nutzen.

Hör dir sein Gejammer nicht mehr verständnisvoll an, sondern signalisiere ihm, dass dir zwar leid tut, was da passiert ist, dass es aber langsam Zeit wird, dass er sich damit abfindet und nach vorne schaut.

Es gibt schließlich mehr als genug Singles, die nicht einsam und todunglücklich sind...


GutenTag2003  08.04.2020, 09:54
Aber die Argumentation, die Trennung (= der böse Ex-Partner) sei an allem schuld, ist eine sehr bequeme Ausrede von Menschen, die nicht bereit sind, die Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen.

Bei Trennungen geht es nicht immer um Schuld.

Menschen entwickeln sich (weiter) auch in einer Beziehung/Ehe. Partner haben - außerhalb der Ehe7Beziehung - durchaus unterschiedlichen Umgang mit anderen Personen. Das kann auch Folgen für eine Beziehung haben.

Wie bei einer Trennung miteinander umgegangen wird, dazu kann man durchaus eine Bewertung vornehmen.

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DODOsBACK  08.04.2020, 10:11
@GutenTag2003
Wie bei einer Trennung miteinander umgegangen wird, dazu kann man durchaus eine Bewertung vornehmen.

Natürlich kann man das. Aber nur, wenn man "live dabei" war, die Betroffenen kennt, beide Seiten hört.

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Du wirst dich raushalten müssen, wenn du Wert auf weiteren Kontakt legst. Er hat sich so in seiner Ansicht verbissen, dass du das nur schwer bzw. gar nicht lösen kannst. Entweder er besinnt sich oder er bleibt einsam bis an sein Ende. Er schadet ja niemandem (außer sich selbst). Einmischen könntest du dich wieder dann, wenn er - aus Angst vor dem Verlassenwerden - seinen Söhnen im Weg steht, wenn sie ihre eigenen Wege gehen müssen

20 Jahre wischt keiner innerhalb von 12 Monaten vom Tisch, egal wie die Ehe verlaufen ist. Der hat sein halbes Leben mit der Frau verbracht und verständlicherweise wird das lange dauern bis er das verdaut hat.

ER muss sich für eine neue Beziehung bereit fühlen, nicht du. Du bist nicht derjenige der in seiner Haut steckt und für den 20 Jahre Ehe geendet haben mit allem was da dran hängt. Das alles hat nichts mit einer Bindungsstörung oder Verlassensängsten zu tun sondern mit einem normalen Aufarbeitungsprozess. Ich würde dir empfehlen, aufzuhören, dich einzumischen und ihm vorzugeben wofür er bereit zu sein hat. Man kann auch für einen anderen da sein ohne ihn zu bevormunden und ihm psychische Erkrankungen anzudichten.

Du musst ihm ja nicht den Ratschlag erteilen, sich mit einer Therapie zu befassen. Lass ihn doch anhand gezielter Fragen usw. von selbst darauf kommen und dieses Bedürfnis entwickeln!

LG, Kleine Bluete