Trauerbewältigung/ Seelsorge im Kloster

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Eigentlich dürfte ich deine Frage nicht beantworten . Vieleicht hilft dir das , was ich dir schreibe aber doch . Vorweg , ich bin Atheist . Ich habe vor 7 Jahren meine Tochter verloren . Sie war 23 . Ich weis nicht , wie du deinen Sohn verlohren hast , war es ein Unfall , war es eine Krankheit ? Meine Tochter war krank . Und sie ist auch an der Krankheit gestorben . Ich will keine Einelheiten beschreiben , darum geht es ja nicht . Ich mußte aber ohne kirchlichen Beistand damit fertig werden . Ich nehme an , das das aber leichter ist . Ich habe von den behandelnden Ärzten das erfahren , das meine Tochter , auf Grund der Erkrankung keine Chance auf ein schönes Leben hat . Ja mein Mädchen ist gestorben ,weil es keine Rettung gab . Und ich sage , das war gut so . Das Leiden , was mein Kind ertragen mußte , es war fast nicht auszuhalten . Ich war froh , als sie erlöst wurde . Dir rate ich , gib dich deiner Trauer hin , aber das Leben geht weiter . Auch für dich . Geh arbeiten , lenk dich ab . Bei mir hat es geholfen , vergessen kanst du ja nicht ,aber lebe trotzdem dein Leben . Es wird dir keiner etwas zurück geben .


AnjaTH66 
Beitragsersteller
 27.02.2010, 08:19

Hallo norelig, danke für deine Offenheit! Auch mein Sohn starb an seiner Krankheit. Das schlimme ist, dass mir der Arzt 2007 sagte, dass er leben wird. Es hätte das alles gut überstanden und es bestehe keine Sorge, dass das Aneurysma im Gehirn platzen würde. Es wäre alles gut. Sch.....! War doch nicht so und dabei es ging im richtig super. Es gab keine Anzeichen für eine Verschlechterung, auf die war ich programmiert, die hätte ich war genommen. Für mich war es somit keine Erlösung. Meine Therapeutin ist der Meinung Ruhe im Kloster finden zu können, meinen Accu aufzuladen. Geborgenheit zu erfahren. Arbeiten würde ich gerne aber zu Zeit scheint das, was ich leisten kann nicht gefragt zu sein. Ich suche hier noch Möglichkeiten. Ich wünsche dir alles Liebe der Welt und hoffe wieder von dir zu hören. Gruß Anja

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Solipsist  28.02.2010, 10:47
@AnjaTH66

Hallo Anja, Hallo Norelig,

Auch wenn ich mich nicht mal im Ansatz hineindenken kann, so denke ich mir das nichts auf der Welt mehr Kraft bedarf als das.

Euch meine besten Wünsche.

S.

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Ich habe meine beiden jüngeren Brüder - durch Suizid, 1987 und 1992 - verloren. Im Falle des jüngeren (1987) war ich erst nach 2.1/2 Jahren wieder der "Alte" - aber wirklich drüber weg war ich erst nach ca. 13 Jahren.

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Mir hat geholfen, daß ich damals nach 10 Wochen wieder arbeiten gegangen bin. Ich habe versucht, nichts von dem, was geschehen war, zu verdrängen. Aber zwischen der einen oder anderen Tauerstunde sollte das übliche Leben weitergehen und man sollte all die Dinge tun, die auch sonst zu tun sind - auch die ganz profanen Dinge: Waschen, putzen, Einkaufen, kochen - am Leben teilnehmen. So weit es geht.

Wie gesagt: Möglichst nichts verdrängen. Jedenfalls - wenn überhaupt - nicht zu lange! Aber man sollte sich auch nicht in Gedanken um den Verlust hineinsteigern. Man hat als Mensch immer die Wahl, mit welchen Dingen / Gedanken man sich befassen will.

Und dein Sohn oder irgendjemand anderes würde kaum wollen, daß es dir schlechter geht, als unbedingt sein muß. Die - universelle - Liebe, die du in die Welt leiten kannst, sollte nun einmal sehr auch für dich da sein und dir helfen, diesen schweren Verlust zu überwinden.

Ich hoffe, du kannst darauf vertrauen, daß dein Leben auch weiterhin Sinn hat/macht. Alles Gute!

Ich weiß nur, dass der Deutsche Verein für Gesundheitspflege hier und da Trauerbewältigungs-Seminare abhält. Frage mal bei der Zentrale in Ostfildern nach!