Trauerbewältigung?

8 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Na Du?!....mein herzlichstes Beileid.Ich habe auch viele Menschen verloren,auch einst meinen Mann.Du musst sehr tapfer sein in den nächsten Monaten.Es wird noch viel schlimmer,die Trauer.Hast Du Kinder?Irgendjemanden?Eltern?Vorallem ein Hobby,eine Ablenkung ansich,wenn auch nicht vom Ganzen?Ich bin viel spazieren,das hilft mir abzuschalten und nachzudenken zugleich.Man kann uns nicht daraus holen,nur für einen da sein.Gibt es eine Person?Die würde schon reichen.Therapie ist gut,wenn Du sie brauchst.Sei ganz ganz tapfer.Es wird erträglicher,aber das dauert,wenn man liebt.Halte durch!Alles Liebe Dir.🖤


Moppel55 
Beitragsersteller
 08.09.2024, 10:37

Guten Morgen, danke für Deine liebe Antwort.Nein, ich habe keine Kinder, meine Eltern sind auch schon verstorben, aber auch ich gehe gerne spazieren, auf jeden Fall muss ich mich ablenken, sonst grübel ich...ich versuche tapfer zu sein, aber die Trauer ist groß...lieben Gruß Renate

Charly44216  08.09.2024, 10:53
@Moppel55

Ich habe auch nur ein bekanntes Ehepaar noch,aber weisst Du was? -Wir schaffen das.Zeit heilt niemals Wunden,aber lindert.Irgendwann wird es leichter.Räum alles um,dekoriere,putz,schreib ein Tagebuch....alles,was ablenkt.🖤

Moppel55 
Beitragsersteller
 08.09.2024, 10:56
@Charly44216

So werde ich das machen, bin schon dabei .....tja, Trauer ist der Preis der Liebe, puuuh, es tut sooo weh !!!!!....Dir auch alles Gute !

Charly44216  08.09.2024, 10:59
@Moppel55

Ja,das ist unser Preis.Wenn Du jemanden brauchst,fremd aber da,schreib mich gern an!Habe eine gute Zeit bis dahin.

Moppel55 
Beitragsersteller
 08.09.2024, 11:03
@Charly44216

Ja, das wäre toll....können wir uns sonst über eine Mail austauschen ?

Charly44216  08.09.2024, 11:06
@Moppel55

Sicher.Schick mir hier eine Freundschaftanfrage,dann tauschen wir Mailadressen.

Sei stark,finde dich selbst,lenke dich ab. Natürlich ist es sehr schwer,ich drücke dich ganz fest und wünsche dir mein Beileid.

Ablenkung,ein neues Hobby vielleicht?


Moppel55 
Beitragsersteller
 08.09.2024, 10:38

Danke fürs Drücken....das tut gut !!

Zunächst mein aufrichtiges Beileid zum Tod von Deinem Mann!

Du hast mein volles Mitgefühl und ich kann Dich mehr als gut verstehen, da ich meinen Vater, meinen Mann, Onkel und Tante binnen 11 Monaten verloren habe. Meine Mutter verstarb vor knapp 3 Jahren. Der Schmerz war/ist unerträglich.

Mit der Zeit geht man mit der Trauer anders um. Diese bleibt allerdings präsent, nur in anderer Form und es wird nie mehr so werden, wie es einmal war. Unsere geliebten Verstorbenen leben im Herzen mit Liebe und Dankbarkeit weiter.

Das hilft Dir aber nicht in Deiner jetzigen Situation. Jeder Mensch trauert individuell. Wenn Du weinen kannst, unterdrücke die Tränen nicht, da diese befreien. Eine psychotherapeutische Unterstützung hilft Dir. Zusätzlich kannst Du Dich an die Telefonseelsorge wenden ( das hat nichts mit der Konfession zu tun ), entweder telefonisch oder per Chat. Dort sind kompetente Mitarbeiter tätig, die Dir helfen werden und Ratschläge geben.

Fühle Dich von mir einmal gedrückt! Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit!

"Chat - TelefonSeelsorge® Deutschland" https://www.telefonseelsorge.de/chat/

"Chatberatung" https://chat.onlineberatung-telefonseelsorge.at/hc/de

oder:

"Trauer-Chat – DRK-Region Hannover e.V." https://www.drk-hannover.de/pflege-und-betreuung/palliativ-und-hospizdienst/trauer-chat


Moppel55 
Beitragsersteller
 08.09.2024, 17:29

Danke Dir für all Deine Tips und das Drücken, das kommt jetzt auch von mir !!

Du Arme hast ja auch ganz viel Trauer und Schmerz erleiden müssen und warst tapfer, ich versuche es auch!!

LG Renate

Hallo Moppel55,

das tut mir sehr, sehr Leid. Ich kann mir gut vorstellen, dass das sehr schwierig ist und dass viele Freunde nicht gut nachvollziehen können, wie es Dir jetzt geht. Deine Frage ist bei uns in der Nicolaidis-YoungWings Stiftung aufgeploppt. Kennst Du die vielleicht? Wir sind für Menschen da, die ihren Partner verloren haben - auch einfach für Gespräche und Austausch mit anderen, denen dasselbe passiert ist. https://www.nicolaidis-youngwings.de/angebote/nach-dem-tod-des-lebenspartners.html). Wir werden unter anderem von der Stadt München finanziert. Vielleicht magst Du Dir das mal anschauen? Alle Angebote sind kostenfrei, da kannst du einfach hinkommen, auch online. Du bist nicht alleine!

Alles Gute für Dich!

Judith

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Moppel55 
Beitragsersteller
 13.09.2024, 10:58

Dankeschön Judith für Deinen Tip, ich schaue mir das mal an.

Lieben Gruß Renate

Hallo Moppel55,

ich kann mir sehr gut vorstellen, wie Dir zumute ist! Ich habe vor etwa 6 Jahren meine Frau verloren, mit der ich etliche Jahre verheiratet war (und einige Jahre davor meine älteste Schwester und meine Eltern). Ein geliebter Mensch hinterlässt beim Tod eine riesige Lücke, und der Schmerz der Trauer kann überwältigend groß sein! Vielleicht darf ich Dir kurz schildern, was mir in der Zeit der Trauer geholfen hat.

Ich habe inzwischen zwar Abstand gewonnen, doch nach meiner Erfahrung scheint die Trauer nie ganz weg zu gehen. Am Anfang ist der Schmerz zweifellos am größten, doch lässt er im Laufe der Zeit mehr und mehr nach und pendelt sich auf ein erträgliches Maß ein.

Was in der Zeit der Trauer helfen kann ist, wenn man ganz offen mit jemandem, zu dem man Vertrauen hat über seine Gefühle sprechen kann, am besten mit jemandem, der selbst Ähnliches erlebt hat. Von diesem fühlt man sich viel besser verstanden, und meistens bekommt man hier mehr Mitgefühl und Verständnis entgegengebracht! Das ist auch die Erfahrung, die ich gemacht habe.

Einigen fällt es allerdings schwer, über ihre Gefühle zu sprechen und sie ziehen sich lieber von anderen zurück. Hier kann es helfen, einmal all das aufzuschreiben, was einen bewegt und es dann später nochmals zu lesen.

Was ebenfalls Erleichterung bringen kann ist weinen! Ja das Vergießen von Tränen der Trauer ist ein wichtiger und notwendiger Bestandteil des seelischen Heilungsprozesses. Du brauchst Dich daher nicht zu schämen, wenn Du immer mal wieder plötzlich in Tränen ausbrichst. Mir ging es ganz genauso! Und aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Seinen Tränen freien Lauf zu lassen, kann wirklich sehr befreiend sein!

Es wäre sicher nicht hilfreich, wenn man irgendwie versucht, vor anderen seine Gefühle zu verbergen und den Starken zu spielen. Man sollte sich zugestehen, traurig zu sein und dies auch nach außen zu erkennen zu geben. Warum sollen denn andere nicht merken, wie sehr man mit der Trauer zu kämpfen hat?

Hier noch ein letzter Gedanke: Für mich ist es bis heute sehr tröstend, zu wissen, was die Bibel über die Toten sagt. Jesus Christus, der ja selbst auch den Schmerz kannte, den der Tod geliebter Menschen auslösen kann, sagte einmal etwas sehr Schönes:

Denn so, wie der Vater die Toten auferweckt und sie lebendig macht, so macht auch der Sohn die lebendig, welche er will. Das sollte euch nicht wundern, denn es kommt die Zeit, wo alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und herauskommen werden“ (Johannes 5:21, 28 u. 29a).

Jesus sprach hier von der Auferstehung der Toten! Wenn diese eines Tages stattfindet, bedeutet das, dass Millionen von Verstorbenen wieder auf der Erde leben werden, und zwar unter besseren Verhältnissen als heute. Wir werden sie so sehen, wie wir sie gekannt haben und können sie dann endlich wieder in unsere Arme schließen! Ist das nicht großartig?

Zu wissen, dass ich meine Frau, meine Eltern und all die lieben Freunde, Verwandten und Bekannten, die ich im Laufe der Zeit verloren habe, eines Tages wiedersehen werde, hilft mir, mit meinen Gefühlen der Trauer besser fertig zu werden. Ja, ich kann sagen, dass der Gedanke an die Auferstehung der Toten meinen tiefen Schmerz sehr abmildert!

Ich weiß ja nicht, wie Du zur Bibel stehst und ob Du überhaupt an Gott glaubst. Ich habe eben versucht, meine persönlichen Erfahrungen und meine Hoffnung wiederzugeben. Vielleicht hast Du ja eine ganz andere Meinung dazu.

Ich wünsche Dir jedenfalls von ganzem Herzen, dass es Dir gelingt, mit Deinem Schmerz zu leben und Deine große Trauer nach und nach zu verarbeiten!

LG Philipp


Moppel55 
Beitragsersteller
 08.09.2024, 17:40

Hallo Philipp, ich danke Dir von ganzem Herzen für Deine liebevolle Antwort...Ja, ich glaube auch an Gott und es wäre sooo schön, wenn ich all meine verstorbenen Lieben einmal wiedersehen würde, dies tröstet schon enorm...andererseits frage ich mich, warum Gott meinen Mann hat sterben lassen, obwohl er so gekämpft hat und ich jeden Tag gebetet habe, dass er am Leben bleibt....????

Das werde ich nie verstehen !!

Lieben Gruß Renate

Philipp59  09.09.2024, 07:12
@Moppel55

Hallo Moppel55,

das habe ich sehr gerne gemacht! :-)

Es freut mich, dass du an Gott und an die Auferstehung der Toten glaubst! Aber wie kommt es, dass Du glaubst, dass Gott Deinen Mann hat sterben lassen? Der Tod ist auf keinen Fall etwas Gottegewolltes, sondern er ist eine Folge der ererbten Unvollkommenheit. Die Bibel erklärt die Ursache dafür, dass wir sterben, wie folgt:

Darum: So wie durch einen einzigen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod und sich der Tod so unter allen Menschen ausgebreitet hat, weil sie alle gesündigt hatten (Römer 5:12).

Dieser "einzige Mensch" war Adam. Er hat uns allen, wie Du sicher weißt, die Erbsünde hinterlassen. Diese schließt als Folge leider den Tod mit ein. Daher bestimmt auch Gott nicht, wann jemand stirbt. Er nimmt keinen Einfluss darauf!

Daher mag es einem so vorkommen, dass die vielen Gebete, die man für einen Schwerkranken spricht, nicht erhört würden. Gott wird aber in naher Zukunft dafür sorgen, dass niemand mehr sterben wird. Der Tod wird dann für immer vorbei sein! In der Offenbarung wird folgende wundervolle Prophezeiung geäußert:

Dann hörte ich eine laute Stimme vom Thron her sagen: „Das Zelt Gottes ist bei den Menschen, und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein. Und Gott selbst wird bei ihnen sein. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und den Tod wird es nicht mehr geben. Auch wird es weder Trauer noch Aufschrei noch Schmerz mehr geben. Was früher war, ist vorbei (Offenbarung 21:3,4).

Wenn Du noch mehr darüber erfahren möchtest, können wir gern im privaten Chat weiter schreiben.

LG Philiipp

Moppel55 
Beitragsersteller
 09.09.2024, 17:22
@Philipp59

Ja, danke Philipp, das mache ich sehr gerne....LG Renate