Tonart/-leiter von einem Lied bestimmen?

3 Antworten

Neben all der Theorie ist auch etwas Gefühl angesagt.

Ich will dir das mal anhand meiner Erfahrungen erklären. In der Schule hab ich kaum was von Musiktheorie verstanden. Komme auch aus einer musikalisch unbeleckten Familie, ZDF-Hitparade, Mutantenstadl etc., Instrument lernen undenkbar. Habe später etwas Gitarre gelernt und dann 35 Jahre Finger und Geist ruhen lassen.

Inzwischen spiele ich seit 2 Jahren mit Anderen und hole vieles nach. Nicht so sehr Theorie, denn da ich 25 Jahre als Programmierer gearbeitet habe und ohnehin ein Nerd bin, fällt mir sowas zu. Den Quintenzirkel ziehe ich mir einmal rein, dann habe ich ihn theoretisch verstanden. Auswendig weiß ich ihn in #-Richtung bis zum F#, also C, G, D, A, E, H, F#. In Gegenrichtung holperts noch etwas, denn diese Tonarten sind in der Rockmusik selten, eigentlich nur bei den Beatles, und da ist die Folge C, F, B ..... Es ...... As ... egal.

Wichtiger ist, dass ich allein durch die Kenntnis der Melodie und das Spielen der Akkorde schnell und sicher die richtige Tonart finde. Inzwischen sogar oft besser als unsere Vor- und Hauptsängerin, die immerhin jahrelang im Chor gesungen hat.

Ich gehe da eher intuitiv vor. Dur muss es sein, da nur Dur-Akkorde vorkommen. Klar kommen auch in Dur-Liedern Mollakkorde vor und umgekehrt. Aber nur Dur gibt es nur in Dur-Liedern, KInderliedern meistens, oderf Schlagern. Obwohl, in "Hey Pipi Langstrumpf" kommen auch alle möglichen=zugehörigen Mollakkorde vor.

Die Auswahl der Akkorde zeigt die Tonart. G-Dur ist die Tonika, C-Dur die Subdominante, D-Dur die Dominante und D7 der sog. Dominatseptakkord. Das ist ein ganz simples Muster: C, F, G, G7 - G, C, D, D7 - D, G, A, A7 - A, D, E, E7 - usw.

Wichtig ist immer die Kombination von Theorie und Praxis

Und wo ich das alles losgeworden bin: Das # bezieht sich natürlich auf alle Noten F. auch auf das, das zwischen der untersten und zweituntersten Linie im Violinschlüssel steht. Z. B. im "Glück". Oder irgendwo sonst. Im Bassschlüssel steht es wohl noch mal separat, das ist aber nicht entscheidend.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Vorab: Die Vorzeichen am Anfang eines Stückes gelten für das ganze Stück, es sei denn, sie werden im Stück aufgehoben. Allerdings erscheinen sie dennoch am Anfang einer jeden Notenzeile.

Die von Dir beschriebene Vorgehensweise ist ungewöhnlich, mir erschließt sich der Sinn nicht. Mit ihr kannst Du wohl ermitteln, daß das Lied in G-Dur oder e-Moll steht - mehr nicht. Da eine Melodie auf dem Grundton ("g" in G-Dur) oder auf dem Terzton (in e-Moll ebenfalls "g") enden kann, führt diese Methode nicht zum richtigen Ergebnis.

Ganz ohne Kenntnis der Harmonielehre wird man die tatsächliche Tonart (das tonale Zentrum ist etwas anderes!) nicht ermitteln können. Wer harmonisch denkt, zählt keine Tonstufen, sondern verwendet den Quintenzirkel (s. u.).
Für den erfahrenen Musiker ist das Fehlen eines "dis" als Leitton in e-Moll ein Hinweis darauf, daß es nicht e-Moll ist. Er erkennt G-Dur als die immanente Harmonik des Liedes.

(Die Harmonieangaben über den Noten sind natürlich eindeutig, hier auch weitgehend richtig, jedoch werden sie bei einer realistischen Aufgabenstellung nicht erscheinen.)

https://www.musiklehre.at/Quintenzirkel_Dur_Moll.pdf


ThomasJNewton  17.11.2018, 23:26

Ich bin zwar keine erfahrener Musiker, aber für mich gehört zur E-Moll-Tonleiter immer noch C und nicht Cis.

Die Ersetzung des C durch Cis erfolgt erst im zweiten Schritt des Quintenzirkels, also bei D-Dur bzw. H-Moll.

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Fachkreis 
Beitragsersteller
 17.11.2018, 14:44

Die Vorgehensweise funktioniert.

Ich habe alle Töne aufgeschrieben. Vom Grundton aus die Tonleiter bestimmt (nicht vorhandene Töne werden dazu geschrieben) und dann die Abstände zwischen den Tonleiterstufen bestimmt. Man kommt auf folgende Abstände:

G, G, H, G, G, G, H

Daraus folgt G-Dur!

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Arlecchino  17.11.2018, 14:56
@Fachkreis
  1. "Vom Grundton aus die Tonleiter bestimmt". Wie kommst Du auf den Grundton? Sollst Du den nicht erst durch das Verfahren ermitteln?
  2. "G, G, H, G, G, G, H" sind keine Abstände. Dein Kommentar ist unverständlich.
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Fachkreis 
Beitragsersteller
 17.11.2018, 15:09
@Arlecchino

Tonart/-geschlecht sollen bestimmt werden.

Grundton ist der Schlusston, also G (bei dem Lied)

Tonleiter aufstellen, Abstände bestimmen, Tonart ableiten.

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Arlecchino  17.11.2018, 15:17
@Fachkreis

"Grundton ist der Schlusston". Der Satz ist so falsch.

Wie ich bereits in meiner Antwort geschrieben habe, ist das ein Hinweis, der stimmen kann, aber nicht stimmen muß. Deiner Vorgehensweise zufolge könnte das Lied genausogut in e-moll stehen - definitiv!

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Hallo. Faustregel ist der letzte Ton. Dieser gibt *meist* die Tonarz an. Je nach dem ob es fröhlich oder traurig klingt. Das ist nur pauschal! Du kannst es besser nach den Vorzeichen bestimmen.

Woher ich das weiß:Hobby – Spiele seit 8 Jahren Gittare, produziere eigene Musik (FL)

Clasher3572  17.11.2018, 12:29

Dann lern die Kreuz und B Vorzeichen auswendig. diese stehen vor jeder Zeile (Sytem). Sie geben die Tonart des Liedes an. Die Zwischenstufen der Töne bestimmst du durch Intervalle. eine Terz wäre ein Unterschied von 3 Tönen vom ersten mitgezählt. also 2 Stufen höher.

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Fachkreis 
Beitragsersteller
 17.11.2018, 12:37
@Clasher3572

Also bezieht sich das Kreuzvorzeichen auf das gesamte Notensystem und nicht nur auf die eine Zeile?

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Beatrax  17.11.2018, 13:01
@Fachkreis

Ja, jedes F wird um ein Halbtonschritt erhöht zum Fis. Egal wo.

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Beatrax  17.11.2018, 13:02
@Fachkreis

Das "tonale Zentrum", also der Grundton (Tonika), ist G, nicht Gis. Gis ist nicht im Tonleiter dabei.

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Fachkreis 
Beitragsersteller
 17.11.2018, 12:27

Für die Klausur muss ich es leider umständlich machen!

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