Tipps gegen klemmige Schenkel beim Reiten?

5 Antworten

Trockenübungen, um die Muskeln umzugewöhnen und zugleich Mentaltraining.

Ich kenne das Problem aus eigener Erfahrung: zunächst mußt du dein Gehirn umprogrammieren: denn Klemmen hilft dir auch auf schreckhaften und buckelnden Pferden nicht wirklich! Denn mit den Knien kannst du dich nicht wirklich festhalten, sondern bewirkst auch bei solchen Pferden mit Klemmen nur zusätzlich Spannung!

Mach dir klar, dass dein Heil allein im Gleichgewichtssitz liegt, und niemals darin, als Wäscheklammer zu funktionieren. Denn Wäscheklammern hebeln sich selbst aus dem Sattel!

Der Titel eines Buches ist fur mich Programm geworden: „schmeichelnder(!) Sitz, atmender Schenkel, flüsternder Zügel“.

Schmeichle dem Pferd mit deinem Gesäß, begleite es freundlich mit weichem Oberschenkel, und es wird dich willig tragen.

Üben kannst du das auf einem Gymnastikball. Setz dich drauf, spiel reiten und achte darauf, die innere Oberschenkelmuskulatur  dabei locker zu lassen, vor allem beim „Einsitzen“, wenn du im Auf und ab auf dem Ball sitzt. Denke auch an die Dreidimensionale Bewegung; nicht hüpfen, sondern auf und ab, vor und zuruck, rechts und links, immer in weicher Bewegung, ohne die Schultern  zu kippen.

Ich hoffe, es hilft dir!☺️

Dein Text ist leider sehr schwer zu lesen und zu verstehen ohne Punkt und Komma, evtl magst ihn nochmal nachbearbeiten?

Wenn man selbst sich zum Beispiel mit den Knien oder Oberschenkel fest klemmt

dann sollte man dringendst den Schulbetrieb oder zumindest den derzeitigen RL wechseln, denn nur dieser sieht dich und das Pferd vor Ort und kann Hilfestellung und brauchbaren Rat geben.

Klemmen ist eine ganz blöde Reaktion, die auf einen Impuls folgt, der wohl der Sicherheit dienen soll, dies ist unbedingt abzulegen. Nicht nur, weil dein Pferd das missversteht (Schenkel dran bedeutet für ein gut ausgebildetes Pferd, dass es links und rechts nicht raus kann), es kann bei Unsicherheit beim Pferd auch einen Vorwärtsdrang auslösen.

Mein Vorschlag bezüglich deines Problems wäre: Sitzlongestunden, in denen du lernst, wie man über das Gewicht und die Schenkel nochmals lernt, richtig zu reiten. Klemmen hat nix mit Reiten zu tun, eher mit hoffentlich fall ich nicht runter ;-)

Ich hoffe, ich hab deinen Text richtig interpretiert??

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Dressur bis Klasse S*, über 30 Jahre Erfahrung

kaltblueterin  28.10.2017, 21:36

Danke für´s Nachbearbeiten ;-)

2
Baroque  28.10.2017, 21:45

Vor allem hilft einem klemmen auch nicht bei einem Pferd, das komische Hüpfer macht, warum auch immer. Man muss gerade dann auf seinem Hintern sitzen und dafür hilft nur bequem machen, Bein lang und sogar ein bisschen auf (Knieschluss, weil viele das für das Zauberwort halten, ist nur beim Springen gefragt), hängen lassen, viel zu bequem sitzen, um sich irgendwas zu dem Sprung zu denken. Drüber lachen können.

1
Elo12y 
Beitragsersteller
 28.10.2017, 22:00

Omg ich wollte garnicht deinem Kommentar ein Pfeil nach unten geben ich bin nur drauf gekommen und jetzt kann ich den nicht mehr rückgängig machen 😑

2
kaltblueterin  28.10.2017, 22:14
@Elo12y

Ist okay, kein Problem;-). Ich versuch dir nun nochmal zu erklären, wie du es ggf. üben kannst: 

Wir haben am Hof ein umgebautes Holzfass mit Beinen (Spaß und blöde Witze mit inbegriffen ;-))), das kann auch eine Regentonne oder sonst was sein.

Du stellst dir deine nicht zu kurzen Steigbügel ein und versuchst als allererstes mit der Ferse eine Linie mit deiner Wirbelsäule auf Höhe der Schulterblätter zu suchen, ohne dabei zu verkrampfen. Locker bleiben und dennoch Haltung annehmen. Das dauert und man benötigt zumindest einen Helfer, der sich etwas mit dem Sitz auskennt, ein RL wäre natürlich ideal der auch was davon versteht.

Wenn das körpergefühlsmäßig einwandfrei klappt, übst du genau dieses auf dem Pferd, im Schritt, am besten mit Lehrer an der Seite oder an der Longe. Etwas nicht zu wissen oder zu können und zu lernen ist keine Schande, wohl aber nichts gegen Unwissenheit zu tun.

Um so sicherer du wirst in der Handhabung, umso leichter tust du dir auch in der Praxis beim Umsetzen, sobald du Sicherheit und Routine gewinnst. Reiten lernt man im Schritt und baut es dann langsam und beständig aus, eines nach dem anderen.

Soweit verstanden?

2
Elo12y 
Beitragsersteller
 28.10.2017, 22:24

Hey danke das du dir so viel Mühe gibst mir das so genau zu erklären das ist sehr nett. Ich werde es so bald wie möglich ausprobieren 👍🏻

2
kaltblueterin  28.10.2017, 22:35
@Elo12y

Bitte gerne.

Und nicht aufgeben,wenn etwas nicht sofort auf Anhieb klappt. Nachfragen, anschauen, wieder nachfragen, nachahmen oder zumindest versuchen und lernen. Reiten lernt man nicht von jetzt auf gleich, es ist ein ewiger Lernprozess, der uns Reiter vieles abverlangt in jeglicher Hinsicht. 

Wäre es einfach, würden wir Fußball spielen ;-)

1

Versuche mal beim warmreiten, in den Schrittpausen (alle 5-10min) und beim Trockenreiten ohne Bügel zu reiten. Versuche dich beim Reiten mal kurz NUR auf deine Gesäßknochen zu setzen und die Beine anzuheben/Knie wegspreizen. Gehe bewusst die links/rechts Bewegung des Pferderückens mit und denke einfach immer mal wieder beim "normalen" reiten daran.

Also ich hätte so ein Problem auch und würde sagen das du einfach versuchst länger leicht zu traben weil du da vielleicht ein bischen locker wirst und dein Pferd laufen kann. Wenn er aber weiterhin nicht wirklich vorwärts geht probier ihn einfach mal an der Schulter abzutippen mit der Gerte. Bei meinem Wallach hat das gut geholfen und er lädt jetzt viel besser vorwärts.

Hey,

Klemmige Schenkel kommen von einer mangelhaft angespannten Rumpfmuskulatur (Bauch- und Rückenmuskulatur - einfach mal fest "grrr" machen - das was sich dann anspannt ist unter anderem die Rumpfmuskulatur). 

Was hilft: Alle Sportarten, die die Rumpfmuskeln stärken. Das sind die ganzen Gleichgewichts- und Balance-Sachen (wichtig dabei langsame und genaue Ausführung), Trampolin springen und die einfachste Methode: Im Alltag, beim Autofahren, im Zug ständig daran üben (grrrrr machen - Körperspannung halten und nebenbei Atmen nicht vergessen).

Was beim Reiten hilft: Solange die Rumpfmuskeln noch nicht kräftig genug sind, nützen die ganzen Dehn- und Lockerungsübungen nicht wirklich etwas. Zuerst geht es um aktiven Muskelaufbau am Rumpf. Wenn du das Klemmen mit den Schenkeln allerdings abstellen willst, weil das Pferd nicht vorwärts geht ansonsten, kannst du dir vorübergehend auch mit dem effektiven leichten Sitz behelfen.

https://youtube.com/watch?v=D5-MD_9G2Kg

Dieser Sitz ist anfangs zwar etwas anstrengend, trainiert aber (wenn er richtig ausgeführt wird) auf vorzügliche Weise die Rumpfmuskulatur, sodass du nach und nach Aufrechter im Oberkörper werden kannst und die klemmigen Schenkel dann auch im aufrechten Sitz nicht mehr vorhanden sind. 

LG Anna