Thronfolge ohne Erben im MIttelalter?

11 Antworten

Man kannte den Stammbaum eines Königs. Und wenn der keine Erben hatte, wurde der nächste männliche Erbe gesucht und gefunden. Außer in England. Da tat es auch eine weibliche Anwärterin. Darum ja immer der Streit um den englischen Thron zwischen Mary Stuart und Elisabeth I. Mary wurde geköpft, aber als Elisabeth starb, blieb halt Marys Sohn übrig. Der wurde dann König. James der ….keine Ahnung....1. oder der 4. Und dadurch wurde dann England mit Schottland vereint.

Auf die Art sind im 18. Jahrhundert die Hanoveraner auf den englischen Thron gekommen. Der Hannoveranerkönig George I war mit einem Mal englischer König. Dass er König wurde,fand er sicher toll,aber dass er aus Hannover weg sollte nicht so sehr. Er konnte ja auch kein Englisch.

Wie, wenn niemand ermittelt werden konnte? Das gab es bei den adligen Familien damals nicht. Der Stammbaum wurde akribisch geführt, die wussten sogar, mit wem sie über 6 Ecken nur angeheiratet verwandt waren.

http://www.spanien-bilder.com/spanische_geschichte/karlistenkriege/kampf-um-die-thronfolge-in-spanien.php

Die Karlistenkriege in Spanien zeigen dir auf, wenn es nicht klar war, wer der Erbfolger ist, bzw. wenn kein eigener vorhanden war.

Fremde Laender rangeln sich dann, obwohl man denken koennte, es waere eine ureigenste Sache des Landes selber. Fehlanzeige.

Woher ich das weiß:Hobby
Wer wurde Thronfolger wenn der König bzw Kaiser keine Nachkommen hatte ?

Im Heiligen Römischen Reich setzte sich früh ein Wahlrecht der großen Fürsten durch. Selbst Nachkommen des regierenden Römischen Königs oder Kaisers wurden in einer Wahl bestätigt. Bis ins 14. Jahrhundert war der Kreis der Königs- bzw. Kaiserwähler nicht genau festgelegt. Daher hatte es in der Vergangenheit auch schon Doppelwahlen und folgend militärische Auseinandersetzungen gegeben. Kaiser Karl IV. (reg. 1346-1378) legte mit Zustimmung der Reichsfürsten in der Goldenen Bulle (1356) den Kreis der Königs- bzw. Kaiserwähler fest, die als sog. Kurfürsten über ihre reichsfürstlichen Standesgenossen erhoben wurden und auch in der Reichsregierung des Kaisers ein wesentliches Wort mitsprechen konnten.

Kurz: Ob Nachkommen eines Königs- bzw. Kaiserhauses vorhanden waren oder nicht, die Reichs- bzw. später Kurfürsten bestimmten die Nachfolge und sorgten dafür, dass die höchste Stellung im Heiligen Römischen Reich immer besetzt werden konnte. Ein unumstößliches Erbrecht gab es nicht.

MfG

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Dahika  19.12.2019, 19:23

aber nur im röm. REich dt. Nation. Woanders sehr wohl.

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ArnoldBentheim  19.12.2019, 20:50
@Dahika

Kaiser gab es nur im Heiligen Römischen Reich - und einen (Römischen) König!

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Da die Nachkommenfrage zu vielen Kriegen geführt hat, versuchte man meistens , schon zu Lebzeiten des herrschenden Königs -bzw. Kaisers ,- die Nachfolge zu bestimmen. Oft überlebte aber der Alte König (z.B. Louis Quatorze) seinen als Nachfolger vorgesehenen Sohn bzw. Enkel. Das führte dann zu den sog. Erbfolgekriegen (diverse - guck mal bei google unter dem Stichwort). Oft gab es eine Interemslösung, d.h. die Mutter oder ein anderer Verwandter wurde Regent(in) bis zur Vollfährigkeit des Erbfolgers.

Da die Regelungenn von Land zu Land bzw. König -oder Kaiserreich verschieden waren,- und nicht alle Beteiligten sich an entsprechende Verträge hielten,- kann man dieFrage nicht allgemein beantworten. Ob je ein Truchsess König wurde, kann ich nicht beantworten.

Geht es bei Deiner Frage um ein bestimmtes Königshaus - in welchem Land - in welchem Jahr??