Tesla möchte Hausbesuche bei kranken Angestellten machen?


29.09.2024, 10:51

Hab mir verscbrieben...😁

16 Antworten

Besuche oder Anrufe von Arbeitgeber sind völlig legal und können genausogut begründete Sorge oder ein Hilfsangebot darstellen als auch Misstrauen signalisieren.

Allerdings ist niemand verpflichtet die Tür zu öffnen, ein Gespräch zu führen oder einen Anruf entgegenzunehmen.

In meinen 40 Berufsjahren war es eher so, dass wir Druck auf die Mitarbeiter ausüben mussten sich krankschreiben zu lassen oder einfach mal daheim zu bleiben.
Nur bei ganz wenigen Fällen ging es über den medizinischen Dienst und dann zur Kündigung bei Dauerkranken (Simulant, Alkoholiker).

Das Ganze ist ein Geben und Nehmen; bei uns waren Überstunden und Wochenendreisen normal, aber dafür gab es großzügige flexible Arbeitszeiten und Ausgleich nach Augenmaß (die gute Entlohnung half auch).

In den letzten Jahren hat sich diese Situation stark verändert; zum einen wurden wir in ein idiotisches Regelwerk (Arbeitszeitgesetz….) gepresst und immer mehr von Vollpfosten aus dem Personalbereich gegängelt und zum anderen mussten wir einen stetigen Leistungsverlust und ein völlig überzogenes Anspruchsdenken bei neuen Mitarbeitern feststellen. Tesla scheint uns da lediglich weiter voraus zu sein…


Hummingbird666 
Beitragsersteller
 03.10.2024, 09:58
Tesla scheint uns da lediglich weiter voraus zu sein…

Absolut, denn Tesla bietet nicht zu gute Arbeitsbedingungen wie ihr...

PeterJohann  03.10.2024, 10:14
@Hummingbird666

Ich kenne das Werk nur aus zweiter Hand, aber es scheint nicht anders aufgebaut zu sein als andere Autoschrauber (außer etwas aufgeräumter und digitalisierter), die Entlohnung liegt etwas über dem Schnitt in Deutschland und die Gesamtzufriedenheit liegt ebenfalls etwas über dem in D üblichen Schnitt. Das Problem scheint eher der Leistungsunwille einer nicht ganz so kleinen Minderheit zu sein, während die Mehrheit eher positiv drauf ist.

Der Krankenstand liegt 2-3 mal höher als der Schnitt in D, obwohl die Belegschaft insgesamt deutlich jünger ist als in etablierten Autowerken in D. Und das scheint meine Erfahrung und These zum Thema zu stützen; i.e. Zunahme des unbegründeten Anspruchsdenkens und mangelnde Leistungsbereitschaft.

PeterJohann  03.10.2024, 10:41
@Hummingbird666

Das ist ein neues Werk, das sich erst einspielen muss - wär interessant zu wissen was die Zahlen jetzt sind (ein Jahr später).

Hier Aussagen zu Gehältern und Zufriedenheit https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/gehaltsuebersicht-offengelegt-so-viel-verdienen-tesla-mitarbeiter-in-gruenheide-13645349#:~:text=Geh%C3%A4lter%2520bei%2520Tesla%2520in%2520Gr%C3%BCnheide%253A%2520Eine%2520gemischte%2520Bilanz&text=Demnach%2520verdienen%2520Produktionshelfer%2520j%C3%A4hrlich%252036.200,H%C3%B6he%2520von%252043.400%2520Euro%2520bzw.

Ich finde es auch interessant dass der Betriebsrat eingebunden ist. Anscheinend gibt es hier auch zwei sehr polare Lager und eines davon wird von einer sehr verkniffenen Gewerkschaft hochgeputscht.

Ich wurde noch nie kontrolliert, nicht mal angerufen.

Ich hab aber auch nie bei Tesla gearbeitet. Denen würde ich die rote Karte zeigen und weder die Türe öffnen noch ans Telefon gehen.

Ist bloß blöd, wenn man erwischt wird, falls man gerade den Garten umgräbt. Solche Dinge sollte man dann eben auch unterlassen.

Bei uns gabs mal regelrechten Telefonterror weil ich in der Vorweihnachtszeit mit einer wirklich schlimmen Magengrippe zuhause war, selbstverständlich krankgeschrieben.
Meine Chefin hat ab 8 am Morgen (den Gelben hatte ich nach einer Nacht auf dem Klo schon früh bei ihr einwerfen lassen) bis spät abends spätestens alle 30 Minuten angerufen ob ich endlich bzw. am nächsten Tag in den Laden komme, ich könnte doch bitteschön Immudium nehmen und mir ne Kotzschüssel ins Lager stellen aber die Ware müsste weg.
Irgendwann war ich so fertig das ich echt nichtmehr ans Telefon kriechen konnte, da hatte sie dann meine Oma dran und die ist so richtig eskaliert :D

Als ich nach 3 Tagen, immernoch echt wackelig auf den Beinen, immernoch nicht gesund aber zumindest wieder so halberlei dicht zur Arbeit kam warteten 3,5 Tonnen (!) Weihnachtsware vor der Lagertür die ich allein die Treppen runter zerren, kontrollieren, einlagern musste und wehe das war nicht bis zum Abend fertig. Im Laden durfte ich mich nicht zeigen weil ich "zu scheiße" aussah.
Nach knapp 3 Stunden bin ich dann zusammengebrochen und die einzige Kollegin, die ab und zu mal auf Lager kam hat mich aufgesammelt und zum Arzt gefahren, da war ich dann nochmal ne Woche krankgeschrieben.

Ja, meine Chefin war schon ein herzchen^^

Willkommen bei den Megakonzernen der Zukunft, wo man total überwacht wird. Amazon soll da ja auch krass sein.