Teenager/Glaube?

11 Antworten

Mehrmals Unterricht pro Woche im Konf-Jahr (Reli-Unterricht, Konf-Unterricht) dazu noch Pflicht-Gottesdienste. Danach gab es für mich eine Zeit der Gottesferne und Jahr in der Esoterik.

Mir haben die Berichte über die Missionare gefallen. Sonst war es super, im Konf-Unterricht das Mädchen zu treffen, dass ich so gerne als Freundin gehabt hätte und die aber in einer Schule gewesen ist.

Heute bin ich gegen den Konf-Unterricht. Genau aus den Gründen, die Du genannt hast. Zu viele Jugendliche werden zu einer Lüge gezwungen und sagen Ja zu Gott/Jesus/Kirche, obwohl für sie das nicht so ist.

Ob ich dem Druck der Familie, von Verwandten, von Freunden... heute standhalten würde und die Konfirmation verweigern könnte, kann ich nicht sagen. Damals war es einfach kein Thema. Alle, die evangelisch-reformiert waren, die gingen.

Sünden, Leben nach dem Tod... waren schon Themen, die kamen, aber uns wenig interessierten.

Da man als Kind bis zum Erwachsenenalter ja von vielen Dingen im negativen Sinn manipuliert wird und oftmals gar nicht in der Lage ist zu reflektieren, so nimmt man auch viele Falschlehren auf, die man dann, je älter man wird und mehr Lebenserfahrung gesammelt hat, entweder über Bord wirft oder leider wie in so manchen Fällen noch verstärkt und sagt: Ich allein habe die Wahrheit und ihr nicht und jeder der was anderes glaubt ist ein Lügner!

Man fängt also an Schritt für Schritt dem Sehnsuchtsdrang im Inneren zu folgen und sich zu fragen: Gibt es Gott und den Teufel? Und wenn ja, wer in dieser Welt hat denn das Sagen darüber, was wahr und was falsch ist? Wieso beginne ich dieses oder jenes zu empfinden, zu denken, zu reden und zu tuhen? Sind das meine Meinungen und Vorstellungen oder die von anderen und wenn es die von anderen sind, wer sind sie, was sagen sie und warum sagen sie es, wie sie es sagen? Was sind die Folgen aus dem Ganzen?

Und irgendwann beginnt man Gott zu finden oder den Teufel, denn Gleiches zieht Gleiches an und Ungleiches stößt sich ab. Erster will sich in Liebe Seines Kindes finden lassen und Letzter eben nicht, denn es heißt ja: Den Teufel gibt es nicht. Aber auch der Teufel, die nicht so lichte Kraft ist ein Kind des einen Gottes.

Nein, das habe ich nie. Religion ist für mich vollkommen ohne Bedeutung und somit auch alles andere was du beschreibst.

Gottseidank gab es damals noch keine Social Media, die einen manipulierte.

Das kann man auch andersherum sehen. Wer religiös aufwächst ist ebenfalls durch sein Umfeld manipuliert.

Ich bin Atheist ebenso wie meine Eltern es sind und Großeltern waren.


JMJreboot  15.08.2023, 18:42

Bitte, gern geschehen

Keine Ursache.....

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Zusätzlich zum wöchentlichen Konfirmandenunterricht hatten wir in den Schulferien noch eine Woche Konfirmandenfreizeit. Das war in den 80gern in der DDR. Auf dieser Freizeit (damals hieß es noch Rüstzeit) zeigte unser Pastor uns Dias von der Mondlandung der Amerikaner. Und wir lernten, daß Schöpfungsglaube nicht heißen muß, daß ein Christ automatisch Kreationist ist. Evolutionstheorie und Schöpfungsglaube haben beide ihre Berechtigung und sind kein Widerspruch. Ich gehörte zu den 10 Prozent eines Jahrgangs, die in der DDR überhaupt am Konfirmandenunterricht teilnahmen. Die Jugendlichen kamen so wie ich aus christlichen Familien, denen das wirklich wichtig war. Gerade durch das atheistische Umfeld bedingt erfuhr ich hier ein Gemeinschaftsgefühl unter Gleichgesinnten. Die Indoktrination, der wir in der Schule ausgesetzt waren, war weit weg. Ich wurde darin bestärkt, meinen Weg als Christ in der DDR zu gehen. Das bedeutete für mich konkret, den Pflichtdienst in der NVA mit der Waffe zu verweigern und dafür berufliche Nachteile in Kauf zu nehmen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe Religionspädagogik studiert.

Nein, ehrlich gesagt nicht. Ich bin in der ehemaligen DDR geboren und aufgewachsen. Dort wurde man völlig atheistisch indoktriniert. Über Religion sprach man nicht. Das war verpönt. Christliche Kinder wurden in der Schule teilweise auch benachteiligt.

Erst mit über 35 Jahren habe ich zum Glauben gefunden. Gott sei Dank! Es ist ja, wie es ist, aber ich hätte lieber früher zum Glauben gefunden. Aber man kann es nicht ändern. Vorher war ich wahrscheinlich noch nicht bereit dafür.

Und ich bin auch nicht christlich, sondern Muslima.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid