Darf ich als Muslima im römisch-katholischen Unterricht sitzen?
Asalamu Aleykum,
ich habe eine kurze Frage, und zwar folgendes:
In der ersten Schulwoche gibt es bei uns keine Aufsicht, für die, die nicht Religion gehen. Heute mussten wir im katholischen Religionsunterricht bleiben, und die Professorin meinte, es ist okay, wenn wir öfters in ihrem Unterricht bleiben.
Ich habe mich sehr gut mit ihr über Religionen und weiteres unterhalten, und sie scheint mich sehr zu mögen. (was ich noch ergänzen muss ist, bei ihr betet man nicht im Unterricht und es wird über generelle Sachen gesprochen, wie Suchtprobleme usw.)
Ich gehe trotzdem wöchentlich in die Moschee und bin gläubig, aber ich möchte das Christentum kennenlernen, da meine beste Freundin auch Christ ist.
Ich habe nicht vor zu konvertieren, damit das klar ist!
Darf ich das machen oder ist es unerwünscht als Muslim?
Danke im Voraus
(W14)
Das Ergebnis basiert auf 20 Abstimmungen
3 Antworten
Ich finde das ist deine Entscheidung.
Ein solcher Religionsunterricht wirkt neutral. Vielleicht ist es fast keiner mehr.
Wenn du das Christentum kennenlernen willst, musst du auf andere Quellen zurückgreifen. Vor allem Religionsunterricht an öffentlichen Schulen kann Falschinformationen verbreiten.
Es gibt viele traditionelle Katholiken, die ihre Kinder in den Ethik- und Religionsunterricht schicken, weil wir die Kinder vor Falschinformationen bewahren wollen. Die Katechese gibt es dann zuhause oder in der Kirchengemeinde.
FG, ;)
Der synodale Weg wird von deutschen Bischöfen mitgetragen!
Das ist ja das Problem. Von dem nehmen wir traditionellen Katholiken Abstand.
Ich finde den Sydonalen Weg eine Gefahr für den überlieferten Glauben. Wir müssen das authentische Christentum bewahren. Deus vult! ✝️☦️🇻🇦❤️☝🏻🙏🏻
Ich hatte in der Oberstufe einen Schulkameraden, der ebenfalls muslimisch war, aber am katholischen Religionsunterricht teilgenommen hat. Sein Vater ist aus der Türkei und Muslim, seine Mutter aus Deutschland und Katholikin. Er selbst lebte nach dem muslimischen Glauben und war nicht katholisch getauft. Leider gab es zu der Zeit aber an unserer Schule keinen muslimischen Religionsunterricht (gibt's das heute inzwischen?). Anstatt Ethik zu wählen, entschied er sich, den katholischen Unterricht zu besuchen. Es war ihm wichtiger, an einem Religionsunterricht teilzunehmen, der die Annahme macht, dass es Gott gibt als am Ethikunterricht, der für sich beansprucht, völlig ohne Gott auszukommen.
Im Religionsunterricht betet man normalerweise nicht. Gute Religionslehrer:innen bereiten religiöse Inhalte neutral auf und erklären bspw. die Hintergründe hinter bestimmten Symboliken. Gerade der Katholizismus ist ja voll von Symbolen. Und dann bleibt nicht wirklich viel Zeit für Gebete im Unterricht.
Aber selbst wenn man betet (und ich praktiziere das auch selbst so, weil ich beim katholischen Glaubensbekenntnis ganz bewusst manche Formulierungen weglasse): Ich sehe kein Problem darin, wenn Muslime und Christen gemeinsam beten, weil ja der Adressat der selbe ist. Die einen machen halt das Kreuzzeichen und beten "im Namen der Dreieinigkeit", die anderen im Namen einer "Eineinigkeit". Wenn man sich also im Inhalt und in den Worten des Gebets wiederfindet, sollte man sich nicht zu fein sein, diese Worte an den Gott zu richten, den man anbetet. Auch wenn die Zeilen von andersgläubigen verfasst wurden - Psalmen sind ja auch jüdisch und werden ebenfalls von Christen gebetet. - Klar, wenn Jesus, der Heilige Geist, Maria oder andere Heilige angebetet werden, könnte das bei Muslimen zu Widersprüchen führen. Aber dann muss man ja auch nicht mitbeten oder man findet mit der Religionslehrerin, dem Religionslehrer einen Kompromiss (es gibt ja für jede Lebenslage Gebete, in denen Gott und niemand sonst der Adressat ist)
Super Antwort!👍🏻
Übrigens: das Glaubensbekenntnis ist kein Gebet, sondern ein Bekenntnis. Wird tatsächlich auch von vielen Priestern falsch bezeichnet😅
Frage den Religionslehrer ob er es zulässt.
Wenn nicht ist er nach meiner Meinung dumm🧐
Was sollen das denn für Falschinformationen sein?