Tattoo trotz Blutverdünner?

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Hi,

ich bin beruflich Tätowierer, habe von daher das eine oder andere Tattoo. Und - seit einer Krebserkrankung (bzw. derer Begleiterscheinungen) nehme ich Blutverdünner. Zuerst Heparin, dann Marcumar und jetz Xarelto. Am Besten du gehst zu einem guten Hämatologen (oder ähnlich, bei mir war es ein Phlebologe) und erarbeitest mit ihm eine Strategie, ob und wenn ja wie das Tätowieren möglich ist.

Bei mir ist es wie bei einem Vorposter beschrieben mit einer kurzzeitigen Fraxiparingabe möglich, die ich bis einschließlich dem Tätowiertag nehmen muss.

Probleme mit ausgewaschenen Tattoos oder undeutlichen Farben gab es nicht, aber die Entzündungsgefahr ist deutlich erhöht ! (Was natürlich auch nicht heißen muss, dass sich dein Tattoo entzündet)


So, das mal jetzt von "professioneller" Seite !

Die Frage ist zwar schon etwas länger her, aber ich war in der gleichen Situation wie du. Ich musste anfangs Marcumar nehmen und wurde dann auf Xarelto 20 mg umgestellt. Mein Arzt war nicht gerade begeistert. Ich habe dann unter anderem bei Bayer direkt angerufen und bekam dort die Aukunft, dass dieses Medikament bei kleineren OP's 24 h davor nicht eingenommen werden darf. Da es auch schon vorkam, dass ich die Tablette vergessen habe einzunehmen und nichts passiert ist, habe ich sie am Abend vor dem Tattootermin nicht genommen. Ich habe beim Termin selbst überhaupt nicht geblutet und es sieht auch nicht ausgewaschen aus, ganz im Gegenteil. Ich brauche keine Meinungen, wie verantwortungslos es von mir war, etc. Ich weiß, dass ich dieses Medikament dauerhaft nehmen muss und habe es daher versucht! :-)


WasWas2006  07.02.2019, 00:45

Ich habe das gleiche Problem jetzt. Mein Arzt ist total dagegen und deshalb wollte ich es halt jetzt auf eigene Faust versuchen, weil jetzt mit den Tattoos aufzuhören nicht in Frage kommt🙈

Hast du das Xarelto dann am gleichen Abend, also am Tag des Tattoos, wieder genommen oder quasi 48h ausgesetzt? Und verlief die Wundheilung sehr viel schlechter als vorher ohne Xarelto?

LG

Ein Freund von mir nimmt auch blutverdünnende Medikamente und er darf sich kein Tattoo oder Piercing stechen lassen. Frag am besten deinen Arzt oder in einem (seriösen) Laden.

Davon ist abzuraten. Erstens setzt du deine Gesundheit aufs Spiel, zweitens wird das Tattoo nix, wenn du zuviel blutest.

Außerdem: du bekommst bestimmt nicht einfach so Medikamente. Also ist dein Körper auf irgendeine Art grade angeschlagen. Ein Tattoo ist eine Verletzung der Haut und dein Körper sollte topfit sein für die Heilung und keiner Doppelbelastung ausgesetzt werden.

Nebenbei rate ich dir von Tattoos im Hochsommer ab. Du darfst damit nicht in die Sonne, nicht ins Wasser,...und nicht stark schwitzen. Schon leichtes schwitzen aufgrund der Wärme ist die ersten Tage sehr unangenehm und brennt wie Hölle und steigert die Gefahr einer Entzündung. Ich hab die Erfahrung grad selber gemacht, da ich meinen Wintertermin leider aufgrund einer Erkrankung verschoben habe. Die Folgesitzungen fielen dann jetzt auch in den Sommer. Deshalb mach ich jetzt Pause mit den Sitzungen und erst im Spätsommer weiter.

Ich weiß, dass die Frage längst verjährt ist, aber vielleicht helfe ich mit dieser Antwort dennoch ein paar Menschen. Ich nehme seit 4 1/2 Jahren mittlerweile Blutverdünnung, anfänglich Heparinspritzen, danach Marcumar und nun seit gut 3 Jahren Xarelto 15mg. Ich wollte seit längerem ein Tattoo haben, was mir von meiner Ärztin und vielen Menschen ausgeredet wurde - bis vor kurzem. Ich habe mit meiner Ärztin in der Gerinnungsambulanz und mit meinem Tätowierer gesprochen und wir kamen zu folgendem Ergebnis: Einfach während der Zeit des Tattoos auf Heparin-Spritzen Clexane 40mg umstellen. Die Umstellung sollte zwei Tage vor dem Termin erfolgen. Dann noch eine dritte Spritze am Tag des Termins und am nächsten Tag wie gewohnt mit Xarelto fortfahren. Ich habe beim tätowieren überhaupt nicht geblutet und durch gute Pflege ist mein Tattoo nach 8 Tagen ca. gut abgeheilt. Verwaschen ist es während des Stechens auch nicht und wird nun nach dem Stechen trotz Blutverdünnung nicht passieren! Beim Tätowieren wird lediglich eine Hautschicht beschädigt, man schneidet ja nicht in die Haut, deswegen ist es vollkommen bescheuert, dass Menschen sagen man könne sich unter Blutverdünnung nicht tätowieren lassen. Ich bin das beste Beispiel dafür und mein kompletter Oberarm ist nun tätowiert. Und ja! Ich bin sehr glücklich damit :-) Das Nächste ist bereits in Planung. Ich hoffe ich konnte wenigstens einigen helfen. Viel Spaß beim tätowieren!


greysislife  16.07.2021, 16:52

Kein tattoo heilt nach 8 Tagen…