Tasten eines Radios oder Telefons machen das falsche?
ich hatte schon mehrmals das Problem, dass "Tastaturen" einfacher Geräte wie Radio oder Telefone zwar funktionieren, aber die falsche Funktion abrufen.
Und zwar egal ob es eine Folientastatur ist oder jede Taste ein einzelner Mikrotaster ist.
Meist sind diese ja matrixförmig organisiert sind. Wie kann es sein, dass die CPU plötzlich die Eingaben falsch interpretiert? Und was gibt es für Rezepte dagegen?
2 Antworten
Meistens ist dann Feuchtigkeit eingedrungen und man hat dann ein "übersprechen" in der Matrix. Dann wird nicht nur die korrekte Taste erkannt sondern mehrere Tasten. Und je nachdem wie das ausgewertet wird, wird dann die falsche Taste verarbeitet.
Die Hersteller machen sich da oft nie Gedanken, fragen die Tasten viel zu schnell ab wodurch es schon fast bereits durch kapazitive Kopplungen zu "Geistertasten" kommen kann. Und das wird dann nicht besser wenn Ohmsche Effekte durch Dreck, Feuchtigkeit und altersbedingtes auflösen des Isoliermaterials dazu kommen.
Man kann Tasten viel Stromsparender und EMV Arm abfragen. Einfach "statisch" feststellen ob überhaupt was gedrückt wurde.
Ich gehe da immer hin und lege alle Zeilen auf Masse und lasse nur nachschauen ob Masse an einer der Spalten ankommt. Wenn nicht, braucht man sich nicht mehr drum zu kümmern, also muss man auch nichts schalten. Die meisten Mikrocontroller können auch "Interrupt on Change" auslösen. Dann wird die Abfrage erst gestartet wenn der Benutzer was drückt, sonst nicht. Auch kann man den dann in "Sleep" versetzen, also viel Strom sparen bis der Benutzer was macht. So funktionieren die meisten TV Fernbedienungen. Die werden erst geweckt wenn man eine Taste drückt, machen ihr Ding und legen sich wieder schlafen damit die Batterien auch viele Monate halten.
Drückt einer was, kann man dann die erkannte Spalte auf Masse legen und schauen wo die Masse jetzt an den Zeilen ankommt.
Der einzige Schaltvorgang der da entsteht, also Stromfluss der dann Funkwellen erzeugt ist dann das herunter drücken der Taste selber. Wird nichts gedrückt, verbraucht man keinen Strom um Leitungen um zu polen und erzeugt auch keine Funkwellen.
So was gibt es in der Praxis aber leider nur bei extrem teuren Geräten die auf EMV-Arm spezifiziert sind und eben Fernbedienungen.
Wenn bei Dir besonders viele solcher Geräte "spinnen" hast Du vermutlich irgendwo eine Störquelle. Entweder als Funkwellen im Raum oder auf der Netzleitung.
Fehler in der Matrix :)
Die Hinleiter zu den "Tastern" sind horizontal angeordnet.
Die Rückleiter vertikal über de horizontalen schwebend.
(oder auch umgekehrt, ist egal)
Auf den Schnittpunkten liegen die jeweiligen Taster, so dass jeder Taster eine bestimmte Kombination aus horizontal und vertikal hat. Drückst du einen Taster, werden die beiden darunter befindlichen Leiterbahnen zusammengedrückt.
Das erkennt die Elektronik und weiß anhand der "Koordinaten", welchen Taster du gedrückt hast.
Diese Schaltung kann sowohl für Folientastaturen als auch für Mikroschalter verwendet werden.
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, so eine Matrix-Tastatur abzufragen.
Die einfachste Variante ist, die Zeilen und Spalten jeweils an einen Pin des Controllers zu führen und dann abfragen, welche Zeile mit welcher Spalte verbunden wurde. Das funktioniert aber nur solange nicht mehrere Taster gleichzeitig betätigt werden.
Eine bessere Variante ist mit Multiplexern, die die Zeilen und Spalten reihum auf Durchgang prüfen und dann entsprechend das an den Controller weitergeben.
Beim klassischen Telefon funktioniert das noch wieder bisschen anders.
Alle Varianten haben eines gemeinsam:
Kommen über die Jahre Alterungm Feuchtigkeit und Dreck (Fingerspeck!) rein, kann es Probleme geben. Zum Beispiel kann die Gummimatte hart werden, so dass du die benachbarten Taster mitbetätigst oder der Kontakt ist abgenutzt und der Schaltzustand der Taste ist nicht mehr so ganz eindeutig. Oder es ist mal Cola reingelaufen und die klebt heute noch zwischen den Leiterbahnen und sorgt für ungewollte Widerstände, die zu Fehlinterpretationen führen.
Diese kleinen 4-beinigen "Knubbs-Knubbs"-Tasterchen mit dem runden schwarzen Knöpfchen und dem harten Druckpunkt halten nicht ewig. Irgendwann nudeln die aus und dann gibt es auch dort Probleme.
Was man dagegen machen kann: Tastatur mal im Inneren reinigen und defekte Taster ggf. austauschen.
Danke. Aber was kann man tastaturseitig machen? Bei einem gekauften Gerät kann ich ja nicht in die CPU oder die Abfragetechnik eingreifen. Kann man das irgendwie unempfinlicher machen? Alle Zeilen mit einem Pulldownwiderstand ausstatten oder ähnlich? Oder ev. mit Kondensatoren (z.B. 10nF) "entstören"?