Süßen Met selber brauen rezept kleine erfahrene anleitung und tips^^

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Bisher habe ich nur einmal Met selbst gemacht und er wurde ziemlich süß, hat aber auch eine herbe Beinote, was vom Honig kommt.

Generell ist es so, dass beim "Turbo-Met", der auch besonders schnell gärt (geringer Säureanteil, hoher Zuckeranteil) selbst mit Portweinhefe nicht aller Zucker vergoren werden kann, das Ergebnis ist also das, was man bei Weinen als Lieblich bezeichnet, hoher Restzuckeranteil.

Bei mir kamen 6kg Honig auf 7l Wasser. Das Rezept hätte eigentlich für 15l sein sollen (gesetzt der Fall, 6kg Honig haben auch ca. 6l), aber es kamen am Ende 10l raus. Allerdings floss auch der ein oder andere Tropfen daneben beim Umfüllen in den Gärballon.

Apfelsaft kam bei mir nur für den Gärstarter zum Einsatz, 500ml naturtrüber Apfelsaft, den ich noch mal nachgezuckert habe, auf diese Gesamtmischung schmeckt man eh nicht raus, selbst mehr wäre unkritisch, aber die Hefe blind, ohne zu wissen, ob sie angeht, ist angesichts der Honigpreise doch etwas verwegen.

Ausrüstung gut ausspülen, mit vernünftigen Mitteln desinfizieren ist klar.

Ich habe immer 1l Wasser aufgekocht und danach auf 80°C (Lebensmittelthermometer) abkühlen lassen (Honig verändert über 80°C seinen Geschmack), dann den Honig eingerührt. Die Hitze sollte noch mal etwas Bakterien abtöten und zeitgleich das Einrühren erleichtern, aber halt eben kühl genug, um den Honig nicht kaputt zu machen. Das wurde dann in den Gärballon abgefüllt und dann die nächste Portion, 6x insgesamt bis der Honig weg war. Den letzten Liter habe ich noch mal so aufgekocht, abkühlen lassen und zugegeben. Das Ganze auf Zimmertemperatur abkühlen lassen und den Gärstarter aus Apfelsaft, Zucker und Portweinhefe, der schon munter blubberte, zugegeben.

Das Ganze blubbert 2 Wochen wie verrückt und dann ist der Met so gut wie fertig. Du ziehst zum ersten Mal ab, um die Hefe abzutrennen und dann kommt das Klären (entweder laaaaaange stehen lassen bis alle Trübstoffe abgesackt sind oder mit Gelatine und Kieselsol schnellklären). Dann wieder abziehen um die abgesunkenen Trübstoffe zu trennen. Dann kannst du noch was würzen, in dem du z.B. einen selbst bestückbaren Teebeutel mit einer Kräutermischung und/oder getoastete Eichenchips (gibt ein Fass-Aroma - Met ist schwer im Fass zu reifen, da Holzfässer viel Luft durchlassen und Honig schnell oxydiert - Fassreife-Aroma kannst du hier besser im Glasgefäß mit Holzchips erreichen)

Ich hatte damals 1kg Akazienhonig, 2kg Sommerblütenhonig, 2kg Waldblütenhonig, 500g Tannenhonig und 500g Rapshonig genommen - Waldblüte, Tanne und Akazie sind für das herbe Aroma zuständig, die Anderen eher süß. Zucker bleibt genug übrig, da selbst Portweinhefe bei 18% Alkohol "dicht" macht, andere Hefen früher. Der Alkoholanteil ist am Maximum, aber noch Zucker übrig, deshalb süß. Mit weniger Honig ist weniger bis kein Zucker mehr übrig. Die Honigsorten bestimmen den Geschmack.

Einen GärBALLON brauchst du nicht ausdrücklich. Aber: Ohne Gärröhrchen und passendem Verschluss (meist gibt es sowas passend zu Gärballons) geht nichts. Du musst das Gefäß einerseits verschließen, um das Eindringen von zu viel Sauerstoff (lässt den Honig oxydieren), Schmutz, Fliegen und anderen Tierchen zu verhindern, auf der anderen Seite muss das ganze CO2 raus. Wenn du das einfach in einer Flasche machst, die du zudrehst, würde die platzen.

Für eine vernünftige Kontrolle aller Parameter (Zuckeranteil, Alkoholanteil) und zum Abstechen (Met abziehen ohne Bodensatz - Schlauch hierfür) brauchst du diverses Zubehör, weshalb ich ein Met-Starterset, das es in der Regel mit Gärballon gibt, für sinnvoll, hatte ich mir damals auch geholt.


antinaziadi  09.10.2014, 09:45

Bitte erläutere:

Abziehen? Kosten gesamt? Arbeitsaufwand, Menge und Zeit (Rentabilität) evtl. Liquidität