Strompreisbremse aber keine Heizpreisbremse: Ist Heizen mit Strom jetzt die günstigere Variante?
Wir haben in Österreich die Strompreisbremse, bei der die Stromkosten mit 10 cent/kWh gedeckelt werden. Dadurch erhöhen sich meine Stromkosten im Vergleich zu bisher ab 1.1.2023 nur um rund 20% (statt eigentlich 300%).
Bei den Heizkosten (Fernwärme) gibt es keine Deckelung der Kosten. Die Heizkosten wurden mir rückwirkend ab 1.11. um 100% erhöht, also verdoppelt - mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass es dennoch zu einer Nachzahlung kommen kann, wenn die tatsächlichen Kosten noch höher sind.
Meine Frage ist nun: Ist es angesichts dieser Umstände zum gegenwärtigen Zeitpunkt günstiger, mit Strom (Heizradiator, Konvektor, Heizlüfter) zu heizen, als mit der Fernwärme? Wie lässt sich das ausrechnen? Bei den Heizkosten wird ja nicht in kWh, sondern nur in nichtssagenden "Einheiten" abgerechnet.
Derzeit handhabe ich es so, dass ich die Fernwärmeheizung in den meisten Räumen ganz abgedreht habe (außer in dem einen Raum in dem ich mich die meiste Zeit aufhalte) und diese weniger genutzten Räume jeweils nur kurzzeitig während ich mich dort aufhalte mittels Heizlüfter heize.
4 Antworten
Wenn Du mit Fernwärme heizt, wie hoch war denn Dein Verbrauch in kWh? Also in der letzten Rechnung?
Hast Du beachtet ?
Einhellig stimmten die Bundesrät:innen für einen Antrag der Regierungsparteien für eine "Strompreisbremse", die eine befristete Stromkostenförderung für Haushalte bringt. Zum einen werden durch einen Stromkostenzuschuss bis zu 2.900 kWh Strom pro Jahr vom Bund gestützt. Die Förderung kommt von 1. Dezember 2022 bis 30. Juni 2024 automatisiert über den Stromlieferanten zur Anwendung, wenn der Strompreis den unteren Schwellenwert von 10 Cent/kWh übersteigt. Jener Preisanteil, der darüber liegt, wird bis zu einem oberen Schwellenwert von 40 Cent/kWh bezuschusst.
Stopp: Wohnen da mehrere Partein im Haus?
Dann schau in die Abrechnung. Die Fernwärme wurde ja eingekauft. Da müsste stehen, wie viel (kWh) und der zugehörige Tarif (€/kWh). Dein Anteil kannst Du grob bestimmen.
Gehe mal davon aus, das sind 6.000 kWh/a (rechne aber besser selbst).
Jetzt kommt Dein "normaler" Stromverbrauch hinzu (vielleicht 1.500 kWh/a ???).
Warmwasserbereitung fehlt auch noch.
Egal, in Summe bist Du weit - meilenweit - über dem Deckel von 2.900 kWh/a.
Damit geht Deine Idee gerade unter, wie die Titanic.
Wobei (als Nicht-Ösi) mit dem "Schwellenwert" nichts anfangen kann.
Na ja, ich will Dir nur raten, das noch einmal genau zu berechnen.
Ja, es ist eine Mietwohnung in einem größeren Mehrparteienhaus.
Und ja, du hast recht, es steht tatsächlich der Verbrauch des gesamten Gebäudes in kWh da, das sind 129.554 kWh. Bei meinem eigenen Verbrauch stehen nur die 5.845 VE, und bei Gesamteinheiten steht 96.693 VE.
Ich würde dann also logisch überlegt (5845/96693) x 129554 rechnen und komme dabei auf 7.831 kWh. Würde diese Rechnung dann so stimmen? Dann wäre die Idee tatsächlich nicht umsetzbar, bzw. nur höchstens noch bis Ende dieses Jahres (derzeit gilt noch der "normale" alte Strompreis ohne Deckel, die Erhöhung greift erst zum 1.1.)
Danke dir für deine Hilfe. Ja, wird dann ein eher kühler Winter...
Die Österreicher haben den Vorteil, einen großen Teil ihres Stromverbrauchs aus Wasserkraft decken zu können, der ist natürlich durchgängig weiterhin günstig vorhanden, warum diesen Vorteil nicht nutzen? Ich bin auch in Deutschland für mehr solcher regenerativen Energiequellen, aber aus unerfindlichen Gründen klammert sich die Mehrheit weiterhin an Nuklearenergie und Braunkohle.
Das ist keine Frage der Kosten sondern eine Frage der technischen Infrastruktur bei den Elektroenergieleitungen.
Wenn nämlich im großen Stil elekrisch geheizt wird, kommt dann irgend eine Sicherung und dann ist ganz Ruhe im Schiff.
Ich kann Dir leider keine Antwort auf die Frage geben, aber der Strompreis ist in Ösereich echt so sensationell günstig? Das ist ja geradezu WAHNSINNIG kaum vorstellbar günstig!!!!! Ich würde dann auch über Strom nachdenken. In Deutschland habe ich noch zu bedeutend! höheren Strompreisen ein Haus mit Strom geheizt ohne bankrott zu gehen.(damals ca 25 Cent/KWSt- DAS waren noch Zeiten!)
Wie viel zahlst Du den für die Fernwärme? Wobei Heizlüfter sollen nicht die beste Stromausnutzung haben.
Der Strompreis ist nur deswegen vergleichsweise günstig, weil die Regierung die Stromkosten mit Steuergeld bezuschusst. Dieses Jahr zahle ich bei meinem Anbieter noch die normalen 8,15 ct/kWh, ab 1.1. wären es dann 26,67 ct, das wird aber vom Staat eben unter gewissen Bedingungen auf 10 ct gedeckelt (alle Preise exkl. USt), der Rest wird aus der Staatskasse bezahlt.
Fernwärme habe ich in den letzten Jahren immer um die 900€ im Jahr bezahlt (für eine 65m² Wohnung), in Zukunft wohl das Doppelte.
Genau das ist ja mein Problem: Der Verbrauch bei der Fernwärme wird nicht in kWh angegeben, sondern in "Verbrauchseinheiten". Ich habe in der letzten Heizperiode 5.845 VE verbraucht, zu einem Preis von 0,0663426€/VE. Nur habe ich eben keine Ahnung, wie man das in kWh umrechnet.