Strenggläubige Christen -> was ist Tabu und was ist zulässig?

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Hallo! Da Christen versuchen sich nach der Bibel auszurichten, wäre es am Besten danach zu gehen was sie zu dem Thema sagt.

Für die Juden damals gab es eine Ansammlung von Gesetzen oder Geboten.

Im Jahre 1513 v. u. Z. gab Gott Israel durch seinen Mittler Moses in der Wildnis Sinai das Gesetz. Es wurde am Berg Horeb eingeführt (siehe 2.Mose 19:16-19; 20:18-21; Hebräer 12:18-21, 25, 26) Viele der früheren patriarchalischen Gesetze - die also Abraham u.ä. erhalten hatten - waren in das durch Moses übermittelte Gesetz aufgenommen worden.

Diese Gebote oder Gesetzen hatten ihren Zweck.

Der eigentliche Zweck des Gesetzes bestand, wie der Apostel Paulus sagt, jedoch darin, „Übertretungen offenbar zu machen, bis der Same gekommen wäre“. Das Gesetz war ein ‘Erzieher, der zu Christus führte’, es wies auf Christus als das angestrebte Ziel hin und ließ erkennen, dass alle Menschen, auch die Juden, der Sünde unterworfen sind und daß Leben nicht durch „Gesetzeswerke“ erlangt werden kann (Ließ Galater 3:19-24; Römer 3:20; 10:4).

Da das Gesetz von unvollkommenen Menschen nicht gehalten werden konnte, bewies es, dass ‘alle gesündigt hatten und die Herrlichkeit Gottes nicht erreichten’ (Ließ Römer 3:23). Nur Jesus Christus hielt es einwandfrei.

Da das Gesetz auch „einen Schatten der künftigen guten Dinge“ hatte und die damit verbundenen Dinge „sinnbildliche Darstellungen“ waren, beriefen sich Jesus und die Apostel oft darauf, um Dinge zu erklären, die den Himmel, die christliche Lehre und den christlichen Wandel betrafen. Es ist daher ein Wissensgebiet, mit dem sich der Christ unbedingt befassen sollte (Ließ Hebräer 10:1; 9:23).

Der Gesetzesbund wurde zu Pfingsten des Jahres 33 u. Z. zwar aufgehoben aber Christen sind seither „unter Gesetz gegenüber Christus“ (1.Korinther 9:21)

Jesus sagte, das ganze Gesetz hänge an den beiden Geboten, Gott und seinen Nächsten zu lieben (siehe Matthäus 22:35-40).

Da in diese beiden Gesetze jedoch jede Menge Dinge mit hinein spielen ist für Christen - bei dem Thema "Was darf ich als Christ tun und was Nicht?" - entscheidend wie beeinflußt mein Handeln mein Verhältnis zu Gott und meinem Mitmenschen.

Wie sich unser Verhalten auf unser Verhältnis zu Gott auswirken kann, zeigen uns Beispiele aus der Bibel (z.B. Joseph flieht vor der Hurerei siehe 1.Mose 39:1-9 u.ä.)

Was das Verhältnis zu unseren Mitmenschen betrifft sollte uns der Leitspruch Jesu an alle Christen beeinflussen:

(Matthäus 7:12)" Alles daher, was ihr wollt, daß euch die Menschen tun, sollt auch ihr ihnen ebenso tun; in der Tat, das ist es, was das GESETZ und die PROPHETEN bedeuten. "

Bevor ein Christ handelt (z.B. mit einem verheirateten Mann/Frau die Ehe bricht) bedenkt er also:"Würde ich wollen, dass jemand mir das antut?"


StornoKing  10.04.2013, 13:33

Befra - "lies"!! Nämlich von "lesen", nicht von "lassen" :-)

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Es gibt keine Tabus und Regeln - streng genommen - denn der Mensch ist frei in seinen Entscheidungen. Es gibt Weisungen, die, werden sie befolgt, zu einem freudigen Leben führen. Von diesen Weisungen findest du in den 10 Geboten (damit es dir gut gehe in dem Land, das ich dir zeigen werde) und in der Bergpredigt. (Mt 5 ff). Auch verschiedene Gleichnisse bringen immer wieder Beispiele, was konkret dem Menschen hilft, im Leben zurecht zu kommen.

An manchen Stellen ist die Rede davon, dass in der Hölle verflucht werde, wer das und das tut. Dies verstehe ich so, dass für diesen Menschen dann sein Leben hier auf Erden zur Hölle wird. Denn der Himmel, von dem Jesus spricht, befindet sich ebenfalls hier auf der Erde, im Jetzt.

Um deine Frage zu beantworten, müsstest du im Neuen Testament stöbern. Es gibt viele Beispiele für Anleitungen und Weisungen, aber nicht im Sinne von Verboten oder Geboten.

Was allerdings die verschiedenen christlichen Sekten an Regeln und Verboten erlassen, ist unterschiedlich.


Maik2  09.04.2013, 23:13

. Es gibt Weisungen, die, werden sie befolgt, zu einem freudigen Leben führen.

Ich glaube das ist die Frage: Durch welche Weisungen erhofft sich der Christ das freudige Leben?

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gamine  09.04.2013, 23:29
@Maik2

Magst du ein paar Beispiele hören?

Macht euch keine Sorgen, um Kleider, um Essen... Mt 6,24ff

Werft die Perlen nicht vor die Säue - wieviel Kummer erspart man sich, wenn man nicht mit Leuten diskutiert, die es nicht verstehen können ;-)

Stellt euer Licht nicht unter den Scheffel - seid euch bewusst, was ihr könnt ...

Das Gleichnis von den Talenten - nutzt eure Talente, weil ihr euch sonst euer Leben zur Hölle macht.

Die Witwe - wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein - hört doch auf, euch gegenseitig zu verurteilen, es ist ja keiner besser oder schlechter

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shredder89  10.04.2013, 00:07
@gamine

Stimmt nicht ganz, liebe gamine. Hört, Ihr Gläubigen die Ausnahme (wie in der Bibel üblich, in ein Bild verpackt):

  • Ruft Jesus: "Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein!"
  • Kurz darauf fliegt der erste Stein. Daraufhin Jesus: "Halt dich da raus, Mama!"

Alles klar? :-)

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gottesanbeterin  10.04.2013, 12:09

Wenn der Himmel, wie du in deiner Antwort behauptest, bereits auf Erden ist, warum hat uns dann Christus im wichtigsten Gebet gelehrt zu beten: "Dein Reich komme, Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden...."? Wenn wir darum bitten sollen, dann kann´s ja noch nicht so weit sein, oder?

Also, es ist definitiv noch nicht so weit, und das kann jeder Blinde sehen, denn wenn so wäre gäbs all das Leid, die Gier, den Hass.... unter den Menschen nicht mehr.

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gamine  10.04.2013, 22:54
@gottesanbeterin

Hab ich gesagt, der Wille geschähe bereits? Und wenn du darum bittest, dass der Wille im Himmel geschähe, dann geschieht er ja auch dort noch nicht?

Der Himmel auf Erden ist, wenn es dir gut geht und das Leben zur Hölle machst du dir, wenn du uneins mit dir selbst bist.

Ich befasse mich mit meinem Leben auf Erden. Dazu finde ich brauchbare Tipps in der Bibel. Was der Tod ist, wird er selbst mir zu gegebener Zeit enthüllen.

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Hei Benni3796, nach der biblischen Überlieferung übergab der Herr dem Moses zehn Gebote - und die sind - ernst genommen- seither die Richtlinien für ein christliches Leben; allerdings werden sie von verschiedenen Glaubensrichtungen unterschiedlich interpretiert , beispielsweise bei dem Gebot "Du sollst nicht töten". Auch Stehlen oder Ehebrechen wird durchaus unterschiedlich (als Sünde) bewertet. Regeln, was ein strenggläubiger Christ tun darf und was nicht, gibt es allenfalls konkret bei kleineren Glaubensgemeinschaften; z. B., dass Frauen keine Hosen tragen dürfen. Aber: Der Christengott ist ein verzeihender Gott, der "hinwegnimmt die Sünden der Welt". Grüße

Sonntags soll nicht gearbeitet werden, es ist der Ruhetag, es darf aber geheilt werden und Essen darf auch bereitet werden, und wenn eine Kuh in den Brunnen gefallen ist, so darf sie auch herausgeholt werden.


beamer05  10.04.2013, 10:31

Na, hoffentlich sind dann die Leute bei der Feuerwehr, der Polizei, in den Hotels und Restaurants alle keine "strenngläubige Christen", sonst gehts und ganz schnell schlecht....

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Szintilator  10.04.2013, 11:44
@beamer05

So, was habe ich wohl in meiner Antwort geschrieben? Hast Du nur die ersten fünf Wörter gelesen und das andere war zuviel?

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"Strenggläubig" und "Christ" ist fast ein Widerspruch in sich, finde ich. Denn Jesus Christus war nicht streng zu uns Menschen, ganz im Gegenteil.

Die wenigen Tabus für Christen sind in den 10 Geboten formuliert.

Jesus hat selbst da nicht die Strenge, sondern die Liebe betont, die uns leiten soll:

Matthäus 22,37: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt.

Matthäus 22,39: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.

Außerdem sagt Jesus (Matthäus 11,28-30): Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken! Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen; denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht!

Bei Paulus heißt es (1.Korintherbrief 6,12): Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber es soll mich nichts gefangen nehmen.

Aus alldem hat Martin Luther das Wort von der "Freiheit des Christenmenschen" geprägt.

Darüber hinaus gehende Regeln, Vorschriften und Tabus haben die Menschen sich selbst gemacht und auferlegt, meist die einen um die anderen zu beherrschen.

Es gibt für Christen keine Kleidervorschriften, keine Speisevorschriften, keine ...vorschriften.